Humboldt-Universität zu Berlin

Oskar Hertwig

* 21.04.1849 Friedberg, † 25.10.1922 Berlin
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  • 1881 Professor für Zoologie und Anatomie in Jena

    1888 Professor für Anatomie und Entwicklungsge-schichte und Leiter des neu gegründeten Anatomisch-biologischen Instituts in Berlin

    1889 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1904/05

 

In Jena, Zürich und Bonn studierte Oskar Hertwig ab 1868 vergleichende Anatomie. Er besuchte Vorlesungen bei Ernst Haeckel in Jena, der dort Professor für Zoologie war. Haeckel gehört zu den frühesten Anhängern der Lehren Darwins und war einer der letzten Schüler des bedeutenden Anatomen und Physiologen Johannes Peter Müller, der in den Anfangsjahren der Berliner Universität lehrte.

Oskar Hertwig gilt als Schüler Haeckels. 1872 wurde Hertwig mit der Arbeit über die "Entwicklung und den Bau des elastischen Gewebes im Netzknorpel" promoviert. Auf seinen Reisen durch Italien gelang Oskar Hertwig 1875 die grundlegende Entdeckung,  dass die Befruchtung durch die Vereinigung von Ei- und Samenzelle, insbesondere von Ei- und Samenkern zustande kommt. Bis dahin war die herrschende wissenschaftliche Auffassung, dass die Befruchtung ein rein physikalisch-chemischer Prozess sei.  1875 habilitierte er sich mit der Arbeit "Beiträge zur Kenntnis der Bildung und Befruchtung des tierischen Eies". Im Jahre 1884 kam er zu der Erkenntnis, dass der Zellkern der Träger der Vererbung sei. Eine weitere, weitreichende neue Erkenntnis war 1890 die Entdeckung der Reduktion der Chromosomen in der reifenden Geschlechtszelle. Seine wissenschaftlichen Leistungen waren bereits 1888 so anerkannt, dass Oskar Hertwig einen Ruf an die Berliner Universität erhielt, dem er noch im selben Jahr folgte. Oskar Hertwig wurde der Begründer und Direktor des Anatomisch-biologischen Instituts, das er bis zum 1. April 1921 leitete.

Die ersten Berliner Jahre Oskar Hertwigs an der Universität waren vor dem Einzug in einen Neubau durch Umzüge geprägt. Am Anfang befand sich das Institut im Hauptgebäude der Universität Unter den Linden. Mehrere Stationen folgten, bevor der Einzug ins neue Gebäude möglich war.

Seine Rektoratsrede am 15.10.1904 zum Antritt des Rektoratsjahres trägt den Titel "Über die Aufgaben anatomisch-biologischer Institute in Unterricht und Forschung".

 

 

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