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Deutschlandstipendium - Themenklassen

In einer Humboldt-Themenklasse forschen 12 - 15 Stipendiat:innen verschiedener Fachrichtungen zu einem interdisziplinären Thema.

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Eine Deutschlandstipendium-Themenklasse besteht aus 12 bis 15 Studierenden verschiedener Fachrichtungen, die gemeinsam zu einem interdisziplinären Thema forschen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten lernen durch die Einbindung in Forschungsprojekte und Graduiertenschulen das wissenschaftliche Arbeiten ebenso wie eigenständig zu forschen. Sie tauschen sich mit Forscherinnen und Forschern aus, lernen von ihnen und erhalten schon zu einem frühen Zeitpunkt ihres Studiums Einblicke in die Welt der Wissenschaft und Zugang zu hochkarätigen Veranstaltungen.

 

Themenklasse Nachhaltigkeit & Globale Gerechtigkeit der Stiftung Humboldt-Universität

 

Beschreibung🖉

In dem von der Stiftung Humboldt-Universität finanzierten Format arbeiten die Studierenden ausgewählter Bachelor- und Masterstudiengänge in Kooperation mit dem IRI THESys und seinen Partnern ein Jahr lang in interdisziplinären Kleingruppen. Die jungen Forscherinnen und Forscher sollen durch das Stipendium progressive und innovative Ansätze an den Schnittstellen von Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft kennenlernen und selbst anwenden. Im Verlauf der studentischen Forschung beschäftigen sich die Kleingruppen in fächerübergreifender Zusammenarbeit mit Fragen der Nachhaltigkeit & Globalen Gerechtigkeit an der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

Webseite der Themenklasse am IRI THESys

 

Forschungsthemen 2016-2022 🖉

Projekt 2022/22: Licht und Schatten der Mobilitätswende

Projekt 2021/22: Wissenschaftskommunikation

Projekt 2020/21: Wissenschaftliches Reisen und Nachhaltigkeit

Projekt 2019/20: Wassersicherheit in Zeiten des Klimawandels

Projekt 2018/19: Nachhaltigkeit in den Mensen der HU

Projekt 2017/18: Ernährung, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit

Projekt 2016/17: Nachhaltige Lebensmittelmärkte

 

Themenklasse 2023/24: Right of nature – right to food? 🖉

In verschiedenen Disziplinen und Teilen der Gesellschaft wächst das Bewusstsein für globale Nachhaltigkeitsprobleme und die Dringlichkeit des Verhinderns irreversibler Schäden bis hin zur Suche nach neuen gesellschaftlich geteilten und getragenen Mensch-Natur-Verhältnissen. Um der grundlegenden Natur dieser Phänomene und Bedarfe Rechnung zu tragen, werden Rechte der Natur (right of nature) als Mittel diskutiert, und weltweit bereits angewendet, um die gesamtgesellschaftlichen Interessen an ökosystemaren Funktionen so zu begründen, dass Verbindlichkeiten erhöht werden können als Voraussetzung für legitimiertes Handeln. Rechte der Natur werden oft implizit vereinfacht mit verbessertem Naturschutz (z.B. Ausweisung von mehr Schutzgebieten) gleichgesetzt, unter anderem weil die philosophischen und rechtlichen Grundlagen dieses Konzeptes noch ungeklärt sind. Außerdem stellen sich politische Fragen, wer oder was solche Rechte der Natur geltend machen kann und darf. Darunter fällt auch die Konkurrenz mit grundlegenden menschlichen Bedürfnissen wie Nahrung (right to food) oder Menschenrechten.

Mitglieder des IRI THESys forschen bereits gemeinsam mit Akteuren zu Themen, auf die die Rechtedebatte einen Einfluss hat, z.B. CliWaC, Whater4Whom, Agrarfolien, River Rights. Im Theater des Anthropozän werden diese Fragen auf der Bühne verhandelt. Unsere Arbeiten zeigen: Im konkreten Kontext scheinen universale Rechte für die verschiedenen legitimen Anliegen die konkreten Ermessensfragen, die durch das Aufeinandertreffen in konkreten räumlichen Konstellationen entstehen, noch nicht hinreichend zu klären.

Die Themenklasse 2023/24 wird sich mit grundlegenden Fragen und konkreten Beispielen verschiedener grundlegender Bedarfe für ein ‚gutes Anthropozän‘ und Fragen der Begründung sowie des Handelns (Planen und Organisieren) beschäftigen. Einerseits werden derzeitige Entwicklungen kritisch hinterfragt, andererseits werden neue Ideen entwickelt, bewertet und ausprobiert. Es besteht die Möglichkeit, Projekte direkt an der HU durchzuführen. Das Themenfeld ‚Right of nature – right to food‘ bietet den Stipendiat:innen die Möglichkeit, das Wissen und die Methoden ihres jeweiligen Studienfachs in die gemeinsame interdisziplinäre Arbeit einzubringen und somit eine ökologische, ökonomische, ethische, soziale und juristische Betrachtung der Problematik zu ermöglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung und Nutzung kreativer Formate der Wissens- und Wissenschaftskommunikation zur Präsentation und Dokumentation der Ergebnisse der studentischen Forschung.

Das IRI THESys bietet den Rahmen für die interdisziplinäre Arbeit der Studierenden. Unter der Anleitung von Prof. Dr. Tobias Krüger (Hydrologie & Gesellschaft), Dr. Bettina König (Innovative Sustainable Land Management) und Valeska Martin (Praktische Philosophie und Didaktik der Philosophie) sowie weiteren Wissenschaftler:innen des IRI THESys arbeiten die Studierenden in Kleingruppen zu ausgewählten Unterthemen. Die Entwicklung der jeweiligen Unterthemen obliegt dabei den Gruppen selbst in enger Abstimmung mit der Themenklassenleitung.

 

Teilnehmende Fachrichtungen 2023/24 🖉

Die Ausschreibung richtet sich gezielt an Bachelor- und Masterstudierende der am IRI THESys beteiligten Institute bzw. Fakultäten. Aktuell sind dies:

  • das Geographische Institut: Geographie, Geographie der Großstadt – Humangeographie, Global Change Geography
  • das Institut für Europäische Ethnologie: Europäische Ethnologie
  • das Institut für Philosophie: Philosophie, Philosophie/Ethik
  • das Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften: Agrarwissenschaft, Agrar-ökonomik, Arid Land Studies, Integrated Natural Resource Management, Fish Biology, Fisheries and Aquaculture
  • die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät: BWL, VWL, Statistik
  • Zudem steht das Stipendium auch Studierenden einer Gastdisziplin In diesem Jahr sind Studierende der Rechtswissenschaften dazu eingeladen, sich zu bewerben.

 

Ausschreibung 2023/24: Informationen und Bewerbungsaufgabe

 

Themenklasse Ausgrabungskampagne 2023 des Ostia-Forum-Projekts

 

Beschreibung🖉

Zum Sommersemester 2023 finanziert die Stiftung Humboldt-Universität fünf Deutschlandstipendien für die Themenklasse „Ausgrabungskampagne 2023 des Ostia-Forum-Projekts“.

In der Themenklasse können Studierende der Klassischen Archäologie zusätzlich zu der finanziellen Unterstützung für ein Jahr an den archäologischen Forschungsarbeiten und der Ausgrabungskampagne des Ostia-Forum-Projekts von Herrn Prof. Axel Gering teilnehmen.

Webseite des Ostia-Forum-Projekts

 

Über das Ostia-Forum-Projekt 🖉

Die Ruinen von Ostia Antica, der ehemaligen Hafenstadt von Rom, zählen heute zu den bedeutendsten Ausgrabungsstätten der römischen Welt. Das Ostia-Forum-Projekt hat sich das Ziel gesetzt, die antiken Hinterlassenschaften im Stadtzentrum der antiken Hafenmetropole Ostia zu erforschen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Gering von der HU Berlin finden jährliche Grabungs- und Dokumentationskampagnen statt.

Die Altgrabungen werden erstmals auf neuestem Stand der Technik dokumentiert, bislang vernachlässigte Bereiche ausgegraben und alle Funde in ihrem historischen Kontext rekonstruiert. So lässt sich die Entwicklung der ersten Kolonie Roms erstmals bis zum Ende der Antike lückenlos verfolgen. Ziel ist die abschließende archäologische Publikation eines der wichtigsten Stadtzentren der römischen Welt, sowohl in Printmedien als auch online und als frei zugängliche 3D-Bauphasen-Modelle von der Frühzeit bis in die Spätantike.

 

Ausschreibung 2023/24: Informationen und Bewerbungsaufgabe

 

 

Auszeichnung

Mit den Humboldt-Themenklassen ist die Humboldt-Universität zu Berlin als eine von drei Universitäten für das beste ideelle Förderkonzept für das Deutschlandstipendium im Wettbewerb „Die Besten begleiten“ vom Stifterverband für Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet worden. Das damit verliehene Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird zur Weiterentwicklung des ausgezeichneten Förderprogramms für Stipendiat:innen genutzt.

Auf der Jahresveranstaltung des Deutschlandstipendiums am 29. Mai 2013 verkündete die Jury ihre Begründung:

"Die Humboldt-Universität zu Berlin hat mit ihren Deutschlandstipendium-Themenklassen ein ebenso originelles wie anspruchsvolles Format entwickelt und ermöglicht einen 'echten Mehrwert für alle beteiligten Zielgruppen'."

 

Christian Uhle. Foto: HU Berlin

„Die Themenklassen an der Humboldt-Universität können zu einem Leitbild werden, finanzielle Förderung an ideelle Unterstützung zu koppeln. Dieser Ansatz verleiht dem Deutschlandstipendium zusätzliche Relevanz und wird noch stärker dazu beitragen, begabte Studierende zu fördern, in der Hoffnung dass diese später einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten können.“

Christian
Deutschlandstipendium-Alumnus und Student der Philosophie