Stabsstelle Career Center & Wissenschaftliche Weiterbildung

Referent: Florian Liepe
Leistungspunkte: 5

Dieses Seminar richtet sich an Studierende in ihrer zukünftigen Rolle als Fach- und Führungskraft. Dort ist ein zentrales gesundheitsbezogenes Thema die Aufrechterhaltung individueller Resilienzstrategien, um belastungsassoziierten Gesundheitsbeschwerden proaktiv vorbeugen zu können und diese Kompetenzen in Teams und Abteilungen zu etablieren.

Ziel der Veranstaltung ist es, den Studierenden praktische Analysetechniken von Ressourcen und Stressoren an die Hand zu geben und Maßnahmen zur Stärkung der individuellen Bestandteile psychologischer Widerstandsfähigkeit zu schulen.

In der Lehrveranstaltung erwerben Sie theoretische Grundkenntnisse über die Entstehung von Stress und Stresstheorien. Sie erhalten Interaktionsmodelle zur Erklärung von Stressoren und Resilienzbestandteilen sowie deskriptiven Verlaufsphasen von Überlastungssyndromen (Burn out) und Präventionsmaßnahmen im aktuellen Forschungsstand.  Diese Kenntnisse werden praktisch für die Teilnehmer*innen im Themenfeld der Ressourcenentwicklung und der Entfaltung von individuellen resilienzstrategischen Techniken und Maßnahmen umgesetzt. Dabei lernen Sie, welche Ebenen der Stressbewältigung Sie nutzen können und setzen diese in Einzelübungen und Übungsverbindungen um. Im Seminar ist das Reflektieren und das kognitive Erfassen emotionaler, organisatorischer und kommunikativer Stressoren einer der Kernbestandteile der Stresswahrnehmung und präventiver Resilienzbildung.

Inhaltlich werden im Seminar deskriptive Forschungsergebnisse zum transaktionalen Stressmodell von Lazaraus und Folkman in Verbindung mit Salutogeneseansätzen von Antonovsky vermittelt. Diese stehen in Verbindung mit deskriptiven Untersuchungen zur Stressbewältigung und Resilienzmodellen von Thurstone, Alport, Odbert. Das Seminar fokussiert sich einerseits auf praktische Stärkungsmöglichkeiten von Resilienzfaktoren als Persönlichkeitsmerkmal und Prozessfaktor und übt Analysetechniken von Stressoren in der subjektiven Wahrnehmung. Dazu werden validierte Ansätze von Kaluza et al. genutzt.
Am Ende des Seminars sind die Teilnehmerinnen in der Lage:

• Grundlagen der Modelle der Salutogenese, der Stress- & Copingmodelle nach Lazarus und Folkman und die Resilienzmerkmale der big five zu kennen
• Ihre subjektive Stresswahrnehmung anhand skalierender Fragen zu bewerten und einzuordnen
• Ihre Persönlichkeitsmerkmale (items) der Resilienzfaktoren der big five einzuordnen
• Techniken zur Stärkung von Resilienzfaktoren für sich anzuwenden
• Konfliktsituationen zu identifizieren, einzuordnen und Handlungsstrategien zur Steigerung der Selbstwirksamkeitserwartung zu entwerfen
• Resilienzmodule nach Kaluza im gesamten Phasenverlauf zu erleben:
  -Achtsamkeitstraining
  -Entspannungstraining
  -Kognitionstraining
  -Problemlösetraining
  -Genusstraining
• Adaption der gelernten Techniken und Transfer der Inhalte in den Alltag der Studierenden

Zum Ende des Seminars sind die Teilnehmer*innen in der Lage, selbst entworfene Maßnahmen zur Stärkung von Resilienzfaktoren und Lösungsstrategien für Konfliktbewältigung anzuwenden und selbstständig zu adaptieren. Dafür erwerben die Studentinnen die Methodik zur Entwicklung einer Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.

Voraussetzung für den Erwerb der Leistungspunkte ist die regelmäßige, aktive Teilnahme an allen Veranstaltungsblöcken, sowie die erfolgreiche Abgabe der erledigten Arbeitsaufträge. Bitte planen Sie zwischen den Terminen Zeit zur Erhebung von 5 Interviews und deren Vor- und Nachbereitung ein.

Studierende des Studienganges Rechtswissenschaft: Bitte informieren Sie sich ab sofort über die für das Modul BZQ I für die juristische Ausbildung anerkannten Kurse des Career Centers ausschließlich über folgende Website: https://www.rewi.hu-berlin.de/de/sp/2015/anerkennungen/sq