Dialogues on Disability in Mexiko-Stadt
Jedes Jahr lädt eine andere der teilnehmenden Universitäten zu sich ein und organisiert einen einwöchigen Austausch. 2017 wurden war es die Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) aus Mexiko-Stadt; Eine der größten und ältesten Universitäten des amerikanischen Kontinents.
Nach einer langen Anreise und dem herzlichen Empfang mussten bereits die ersten organisatorischen Hürden gemeistert werden. Das schweißt nicht nur die Gruppe zusammen, sondern bietet zudem eine Möglichkeit, den unterschiedlichen gesellschaftlichen Umgang mit Behinderung in anderen kulturellen Kontexten zu reflektieren. Durch das Programm, das aus Workshops, Vorträgen und Gruppengesprächen vielseitig aufgebaut war, entstand ein lebhafter Dialog über das Studieren mit Beeinträchtigung. Nicht nur die Studierenden tauschten sich über ihre Erfahrungen aus, auch die verschiedenen teilnehmenden Einrichtungen der Hochschulen bekamen Einblicke in den Studienalltag und wurden für das Thema sensibilisiert.
Der erste Tag startete mit einer offiziellen Begrüßung in der UNAM mit anschließender Campus-Tour und einem Besuch der Bibliothek.
Am Dienstag fanden sich die Delegationen für einen angeleiteten Workshop zu dem Thema Barrierefreiheit im städtischen Kontext zusammen.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen mit sopa azteca, einer mexikanischen Avocadosuppe, war für den Abend der Besuch einer Wrestlingshow geplant.
Am nächsten Tag besuchte die Gruppe das Olympiastadion und das naturwissenschaftlich ausgerichtete Museum of Light.
Der Transport der Teilnehmenden fand hierbei die ganze Woche mit rollstuhlgerechten Autos statt. Am Nachmittag nahm die Gruppe an einem Workshop der Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung der UNAM teil.
Donnerstags startete der Tag mit einer Sightseeing- Tour mit dem Bus.
Ziel: Das National Museum of Anthropology; eines der größten Museen über die präkoloniale Zeit Mexikos.
Nachdem am letzten Tag das Museo Universitario Arte Contemporáneo (MUAC), das Universitätsmuseum für zeitgenössische Kunst besucht wurde, stand der Freitag ganz im Zeichen der Reflektion der Woche.
Vor allem der interkulturelle Erfahrungsaustausch und die Gespräche über Themen rund um das Studium mit Beeinträchtigung hat den Teilnehmenden gefallen.
Erfahrungsberichte von teilnehmenden Studierenden:
Lea über ihre Erfahrungen in Mexiko (englisch)
„Es war für mich persönlich eine sehr intensive und lehrreiche Zeit, die ich nicht vergessen und missen möchte. Ich habe viel über verschiedene Beeinträchtigungen und auch über mich selbst gelernt. Es hat mir besonders gut gefallen, sich mit anderen betroffenen Studierenden aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen auszutauschen, Unterschiede zu benennen und vor allem auch viele Gemeinsamkeiten zu entdecken, die es weltweit gibt – vor allem auch, dass man mit seiner
Beeinträchtigung nicht alleine ist und die damit verbundene gegenseitige Akzeptanz. Zwar gab es auch Dinge und Aktivitäten, die seitens der Veranstaltenden schlecht organisiert waren, leider gerade auch in Hinsicht der Barrierefreiheit, doch ist alles in allem mit Dialogues on Disability ein sehr wertvolles Austauschprogramm geschaffen worden, weil es die Bedarfe beeinträchtigter Studierender in den Fokus nimmt.“ (Alexander Gruse studiert Bildung an Grundschulen an der HU).
Bericht der Universidad Nacional Autónoma de México (auf spanisch) hier
Bericht des Kings College London hier