Humboldt-Universität zu Berlin

Ernst Bumm

* 15.04.1858 Würzburg, † 02.01.1925 München
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  • 1894 Professor in Basel

  • 1900 Professor in Halle an der Saale

  • 1904 Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin

  • 1910 Leitung der Universitätsklinik der Charité

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1916/17


Ernst Bumm studierte Medizin in Würzburg, promovierte 1882 und 1885 habilitierte er sich im Fach Geburtshilfe und Gynäkologie. In Fachkreisen erwarb er als herausragender Kliniker, Lehrer und Operateur Anerkennung. Die Medizin erlebte zu Bumms Zeit einen enormen Aufschwung dank Fortschritten bei operativen Verfahren und in der Bakteriologie. Er entwickelte vor allem auf dem Gebiet der Gynäkologie neue Operationsmethoden und -techniken.

Zusammen mit Albert Hoffa gründete er in Würzburg im Jahre 1887 eine Privatklinik. Dort beschäftigte er sich als erster seines Fachgebietes mit den neuen Erkenntnissen der systematischen Bakteriologie und leistete damit wichtige Beiträge zur Bekämpfung von Gonorrhö (Tripper) und Puerperalfieber (Kindbettfieber), als deren Ursachen er bakterielle Infektionen erkannte. Des Weiteren trug er mit seinen Arbeiten zu den folgenden Themen bei: Technik der Myomotomie, der Blutkreislauf im menschlichen Mutterkuchen, antiseptische Verfahren und Entwicklung der Frauenspitäler.

Ab 1910 übernahm Bumm die Leitung der Universitätsfrauenklinik an der Charité. Seine Rektoratsrede 1916 hielt er "Über das deutsche Bevölkerungsproblem". Ein Jahr später äußerte er sich anlässlich der Gedächtnisfeier des Universitätsstifters König Friedrich Wilhelm III. in einer Rede "Über das Frauenstudium". Ein erklärtes Ziel Bumms war die Reduzierung der Kindersterblichkeit in Deutschland, weshalb er sich für verbesserte Lebensbedingungen von mittleren und niedrigen Bevölkerungsschichten und für medizinische Maßnahmen einsetzte.

Zu seinen wichtigsten Werken zählen "Über Wundinfektionen" (1906) und "Grundriss zum Studium der Geburtshülfe" (1902), welches aufgrund der hohen Qualität seiner Abbildungen zum Vorbild für viele folgende Lehrbücher wurde.

 

 

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