Humboldt-Universität zu Berlin

Wilhelm Foerster

* 16.12.1832 Grünberg/Schlesien, † 18.01.1921 Bornim bei Potsdam
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  • 1863 ao. Professor für Astronomie in Berlin
  • 1865 Direktor der Berliner Sternwarte
  • 1875 Professor für Physik
  • 1891 Vorsitzender der Internationalen Maß- und Gewichtskommission

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1891/92

 

Wilhelm Foerster studierte von 1850 bis 1854 Mathematik, Physik, Kunstgeschichte und später Astronomie in Bonn. Er arbeitete zunächst als zweiter Assistent und ab 1860 als erster Assistent von Johann Encke, dem ersten Direktor der Berliner Sternwarte. Im Jahre 1858 habilitierte er sich in Berlin und wurde 1863 zum außerordentlichen Professor für Astronomie berufen. Nach der Erkrankung von Encke wurde er im selben Jahr dessen Stellvertreter und nach dessen Tod übernahm er im Jahre 1865 das Amt des Direktors. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Erneuerung und Modernisierung des Frauenhofer-Refraktors und des 7"-Meridian-Teleskops. Die Organisation des Zeitdienstes, die Längen- und Breitengradmessung sowie die Überwachung des Erdmagnetismus gehörten gleichfalls zu seinem Verantwortungsbereich. Foerster ließ die Uhr der Sternwarte mit elektrischen Kontakten versehen und sandte mittels Kabel genaue Zeitsignale zur Berliner Zentraltelegrafenstation. 1871 regte er die Errichtung eines Observatoriums zur Beobachtung der Sonne an. Damit war der Anstoß zur Gründung des Astrophysikalischen Observatoriums und später zur Errichtung des Einsteinturms in Potsdam gegeben. Zum Direktor der obersten Eichbehörde des Deutschen Reichs wurde Förster 1871 ernannt. Als einer der Vertreter Deutschlands wurde er 1872 in das internationale Komitee zur weltweit einheitlichen Einführung des metrischen Systems entsandt, aus dem die Meterkonvention von 1875 hervorging. Zusammen mit Werner von Siemens und Max Wilhelm Meyer gründete Foerster 1888 die astronomische Gesellschaft Urania. Wie Albert Einstein war auch Wilhelm Foerster Mitglied der "Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur", weil er die verstärkt aufkommenden Ideen des Nationalsozialismus ablehnte. Bei der Übernahme des Rektorats 1891 hielt er seine Rektoratsrede zu dem Thema "Über die Stellung der Astronomie innerhalb der Naturwissenschaften und zu den Geisteswissenschaften im Universitäts-Unterricht."

 

 

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