Humboldt-Universität zu Berlin

Johann Friedrich Ludwig Göschen

* 16.02.1778 Königsberg, † 24.09.1837 Göttingen
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  • 1811 ao. Professor für römisches Recht in Berlin

    1815 Mitherausgeber der „Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft“

    1822 Professor in Göttingen

Rektor der Berliner Universität 1819/20

 

Seine erste Ausbildung erhielt Göschen auf der Domschule in Magdeburg bevor er ab 1794 in Königsberg Rechtswissenschaft studierte. Er wechselte 1796 nach Göttingen und interessierte sich dort vor allem für Naturwissenschaften und Ökonomie. Er hielt sich oft auf den Gütern des Grafen von Veltheim auf. Vielleicht unter diesen Eindrücken erwarb Göschen 1800 ein Landgut in der Nähe von Königsberg, das er 1804 jedoch wieder verkaufen musste.

Nach dem erfolglosen Versuch in Magdeburg eine Anstellung im Justizdienst zu bekommen, ging er nach Berlin, wo er, angeregt durch Savigny und Niebuhr, die juristischen Studien wieder aufnahm. Auch mit Eichhorn stand er in engem Kontakt, so dass die Gruppe gemeinsam 1815 die "Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft" herausgab.

Am 26.09.1811 erlangte er im Alter von 33 Jahren als erster Student den Doktorgrad der Berliner Juristischen Fakultät und wurde 1813 zum ordentlichen Professor der Rechte in Berlin ernannt. Sein Name ist vor allem mit der von Barthold Georg Niebuhr entdeckten Handschrift des Gaius verbunden, zu deren Entzifferung und späteren Herausgabe er 1817, gemeinsam mit dem Altphilologen Immanuel Bekker, von der Berliner Akademie als Vertrauensmann Savignys nach Verona gesandt wurde. Bekker und er entzifferten den Text gemeinsam mit dem jungen Bethmann-Hollweg. In der Folge entstand die erste vollständige Edition des Gaius "Gaii Institutionum commentarii IV." (1820).

1822 verließ er Berlin und folgte einem Ruf nach Göttingen. Dort wurde er auch außerordentlicher Beisitzer des Spruchcollegiums und 1833 Mitglied der Honoren-Fakultät.

Er starb 1837, nachdem er kurz zuvor zum Dekan der Göttinger Juristischen Fakultät bestimmt worden war. Sein Sohn Otto (1808–1865) studierte ebenfalls bei Savigny und zählte zu dessen Lieblingsschülern.

 

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