Humboldt-Universität zu Berlin

Lothar Kreuz

* 09.09.1888 Berlin, † 24.01.1969 Stuttgart
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  • 1930 ao. Professor für Orthopädie in Berlin

    1935 Lehrbeauftragter für Orthopädie in Königsberg

    1937 Professor für Orthopädie in Berlin

    1937 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1942–1945

 

In Berlin und Halle studierte Kreuz Medizin, wo er 1913 das medizinische Staatsexamen ablegte. Als examinierter Arzt stand er ab 1914 freiwillig als Truppenarzt an der Front. Seinen Dienst begann er als Feldarzt und beendete den Krieg als Feldoberarzt. Nach 1918 war er als Assistenzarzt an der orthopädischen Abteilung der Universitätsklinik in Berlin bei Hermann Gocht. Im Jahre 1921 wurde er promoviert und habilitierte sich 1926 mit einer Arbeit über "Klumpfussuntersuchungen". Am Aufbau und an der Organisation der Krüppelfürsorge Groß-Berlins war er verantwortlich beteiligt und gehörte seit 1925 zum Krüppelfürsorgeausschuss der Stadt Berlin. Als Oberarzt an der orthopädischen Klinik wurde er 1930 zum außerordentlichen Professor berufen und gleichzeitig zum Direktor der orthopädischen Abteilung des Stadtkrankenhauses Berlin ernannt.

Bereits im April 1933 trat er der NSDAP bei und im Oktober desselben Jahres der SS. 1943 hatte er den Rang eines SS-Standartenführers inne. 1935 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität in Königsberg und wurde dort gleichzeitig Direktor des Hindenburghauses. Zum ordentlichen Professor berief ihn die Friedrich-Wilhelms-Universität im November 1937. Zeitgleich wurde Kreuz Direktor des Oskar-Helene-Heims in Berlin und kurze Zeit später medizinischer und orthopädischer Berater des Heeres.

Die Rektoratszeit von Lothar Kreuz an der Friedrich-Wilhelms-Universität von 1942 bis Frühjahr 1945 war die letzte mit dem altehrwürdigen Namen der Berliner Universität. Ihm folgte nach Kriegsende Eduard Spranger, der die ersten Schritte zur Wiedereröffnung der Universität unternahm. Er führte die Geschäfte ein gutes halbes Jahr "auf genossenschaftlicher Grundlage", denn Wahlen waren im Mai 1945 undenkbar. Die Wahl des neuen Rektors der Berliner Universität, Johannes Stroux, erfolgte am 20. Januar 1946.

Kreuz erhielt ab 1952 eine planmäßige außerordentliche Professur mit den akademischen Rechten eines ordentlichen Professors für Orthopädie in Tübingen.

 

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