Humboldt-Universität zu Berlin

Johannes Peter Müller

* 14.07.1801 Koblenz, † 28.04.1858 Berlin
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  • 1826 ao. Professor für Physiologie und vergleichende Anatomie in Bonn

    1830 Professor für Physiologie und vergleichende Anatomie in Bonn

    1833 Professor für Anatomie und Physiologie in Berlin und Direktor des Anatomisch-Zootomischen Museums

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin

1838/39

1847/48



 

Johannes Peter Müller studierte ab 1819 Medizin in Bonn. Bereits als Student verfasste er eine Arbeit über die Atmung des Fötus, die Arbeit wurde von der Universität preisgekrönt. Müller wurde 1822 in Bonn promoviert und wechselte anschließend an die Berliner Universität, wo er Vorlesungen des Anatomen Karl Asmund Rudolphi hörte. 1824 habilitierte Müller sich in Bonn für Physiologie und vergleichende Anatomie. Bereits 1826 erschienen seine beiden umfangreichen Werke "Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinns" und "Über die phantastischen Gesichtserscheinungen".

Nach seinen Bonner Jahren folgte 1833 Johannes Müller dem Ruf an die Berliner Universität auf den Lehrstuhl von Karl Rudolphi. In den Berliner Jahren erschien sein berühmtes "Handbuch der Physiologie" (1833–1840). Gemeinsam mit Johann von Purkynje führte er erstmalig die mikroskopische Anatomie als Methode der Lehrdarstellung ein. Müllers umfassendes und beherrschtes Arbeitsgebiet betraf Humananatomie, vergleichende zoologische Anatomie, Physiologie und pathologische Anatomie. Auf all diesen Gebieten trat er mit bedeutenden Ergebnissen hervor. Mehr als 200 Arbeiten, darunter eine Vielzahl umfangreicher und bedeutender Monographien, sind das Ergebnis seiner Forschungstätigkeit. Sie begründete den Ruhm des Berliner Physiologischen Instituts, genauso wie seine Schüler und Mitarbeiter, welche heute zum Teil bekannter sind als er. Zu ihnen gehören Virchow, Lieberkühn, Remak, Henle, Benecke, Du Bois-Reymond und Helmholtz.

In den letzten Lebensjahren wurde Müller von Depressionen heimgesucht. Er wurde am 28. April 1858 in seiner Wohnung tot aufgefunden. Bei der Trauerfeier am 24. Juli 1858 in der Aula der Berliner Universität hielt Rudolf Virchow die Gedächtnisrede auf Johannes Peter Müller. Die von ihm in seinem Todesjahr veröffentlichte Arbeit zur Beschreibung der Strahlentierchen vollendete Ernst Haeckel. Müller gilt als einer der großen Naturphilosophen des 19. Jahrhunderts.

 

 

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