Humboldt-Universität zu Berlin

Walter Neye

* 24.07.1901 Arnsberg † 12.08.1989 Berlin
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  • 1948 Professor für Zivilrecht und Zivilprozess in Berlin

    1954 und 1969 Vaterländischer Verdienstorden

  • 1966 Direktor des Lehrstuhls für westdeutsches und ausländisches Zivilrecht

Rektor der Humboldt-Universität zu Berlin 1952–1957

Walter Neye schrieb seine Dissertation zu dem Thema "Vollmacht über den Tod hinaus, insbesondere bei Erbenstellung des Bevollmächtigten" an der Universität in Breslau 1924. Er arbeitete als Rechtsanwalt in Berlin. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei.

Die Berliner Universität berief Neye 1948 zum Professor mit Lehrstuhl für Zivilrecht und Zivilprozess. Zum Dekan der Juristischen Fakultät wurde er 1950 gewählt. Von 1952 bis 1957 war er Rektor der Humboldt-Universität zu Berlin. Mitglied des Friedensrates der DDR wurde er 1952, ab Mai 1963 Vorsitzender der Kommission für die UNESCO-Arbeit der DDR und Mitglied der SED.

Neye wurde 1966 Direktor des Lehrstuhls für westdeutsches und ausländisches Zivilrecht an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität. Mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold wurde Neye 1954 und 1960 ausgezeichnet.

Dem Ministerium für Staatssicherheit waren sehr wohl die NSDAP-Mitgliedschaft Neyes und seine Mitgliedsnummer bekannt. Genauso seine Tätigkeit im Reichs-Luftfahrt-Ministerium in Berlin.

Im Vorfeld der Berufungen Neyes zum Rektor gab es Überlegungen, den Wirtschaftswissenschaftler und Antifaschisten Jürgen Kuczynski zum Rektor der Universität berufen zu lassen. Die Abteilung Wissenschaften des Zentralkomitees der DDR hat sich für Neye und gegen Kuczynski, den Offizier der Anti-Hitler-Koalition, entschieden.

Die Umsetzung dieser Entscheidung an der Humboldt-Universität war das entscheidende Signal dafür, dass auch ehemaligen Mitgliedern der NSDAP eine zweite Karriere als Kader des sozialistischen Aufbaus möglich war.

 

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