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Statement der Humboldt-Universität und der Hertie School zum Abbruch einer Podiumsdiskussion am 8. Februar

Gemeinsames Statement zu den Vorfällen während einer Podiumsdiskussion der HU, der Hertie School und der Universität Münster zum Thema „Constitutional challenges – Judging in a Constitutional Democracy“.

Am Donnerstag, den 8. Februar 2024 haben pro-palästinensische Aktivist*innen eine gemeinsame Podiumsdiskussion der HU, der Hertie School und der Universität Münster zum Thema „Constitutional challenges – Judging in a Constitutional Democracy“ so massiv gestört, dass diese zunächst abgebrochen wurde. Zur Veranstaltung waren aktive und ehemalige Richter*innen geladen, darunter auch die Professorin und Richterin am Israelischen Verfassungsgericht Daphne Barak-Erez.

Während der Veranstaltung war eine Person aufgestanden, um ein Statement zu verlesen. Nach Ende des Statements haben die Panelisten und Moderatorinnen versucht, darauf einzugehen und mit der Veranstaltung fortzufahren. Dies wurde jedoch durch lautes und andauerndes Gebrüll einzelner Personen unmöglich gemacht. Die Organisator*innen der Veranstaltung haben daraufhin gemeinsam mit den Panelisten entschieden, die Podiumsdiskussion abzubrechen. Die Aktivist*innen waren nicht bereit, eine Diskussion zuzulassen.

„Ich empfinde es als beschämend gegenüber den Gästen, die wir zu einer wichtigen Diskussion eingeladen haben, dass diese nicht wie geplant stattfinden konnte. Wir als Universität sind ein Ort, an dem auch äußerst kontroverse Positionen diskutiert werden können. Aber das geht nur, wenn man sich gegenseitig zuhört. Dazu gab es von Seiten der Aktivisten heute keine Bereitschaft“, so Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin.

„Wissenschaft lebt von Dialog und Austausch. Diesen Raum müssen wir auch an Universitäten anbieten, um konkurrierende Meinungen zu diskutieren. Wenn wir nur noch unter hohen Sicherheitsauflagen in abgeschlossenen Räumen diskutieren können, führt das nicht nur die Wissenschaft, sondern auch unsere Demokratie in eine Sackgasse,“ so Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School.

Am Abend konnte die Diskussion im kleineren Kreis fortgeführt werden.