Öffnungsperspektiven für Berliner Hochschulen: Ab Juni wieder mehr Präsenz auf dem Campus möglich
Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung von
Berlin, HU-Präsidentin Sabine Kunst und Michael Müller, Regierender
Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung (v.l.n.r.)
Foto: Landesarchiv/Thomas Platow
Angesichts stetig sinkender Inzidenzwerte werden erste Öffnungsschritte für die Berliner Hochschulen vorbereitet. Nach über einem Jahr größtenteils im digitalen Modus und mit großem Engagement aller Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten haben die Berliner Hochschulen einen immensen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet.
Ab dem 4. Juni werden die geltenden Einschränkungen im Studien- und Lehrbetrieb gelockert und unter Einsatz von Hygienekonzepten und Teststrategien wieder mehr Präsenz auf dem Campus ermöglicht. Hochschulbibliotheken werden dann für Präsenzleihe öffnen und auch PC-Pools, Arbeitsplätze und Labore können wieder genutzt werden. Erlaubt wird zudem grundsätzlich die Durchführung von Praxisformaten in Kleingruppen.
Ab dem 18. Juni werden die Hochschulen ihre Präsenzanteile in Studium und Lehre weiter erhöhen, möglich wird dann neben Praxisformaten auch die Durchführung weiterer Lehrveranstaltungen und Prüfungen in Präsenz. Zudem können die Mensen des Studierendenwerks Berlin im Juni ihren Betrieb sukzessive wiederaufnehmen und Speisen zunächst zur Abholung anbieten.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller:
„Allen Studierenden, Beschäftigten, Lehrenden und Forschenden der Berliner Hochschulen möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. Seit über einem Jahr leisten sie unter schwierigen Bedingungen einen großen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie in unserer Stadt. Das hat ihnen allen viel abverlangt und ich freue mich sehr, dass wir angesichts der sinkenden Infektionszahlen und etablierter Teststrategien auch wieder mehr Präsenz an unseren Hochschulen ermöglichen. Mit der fortschreitenden Berliner Impfkampagne wollen wir die Rückkehr auf den Campus für das kommende Wintersemester absichern. Denn auch wenn die Digitalisierung viele sinnvolle Einsatzfelder in Lehre, Forschung und Verwaltung findet, bleiben unsere Hochschulen auch in Zukunft Präsenzhochschulen.“
Die Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin und Vorsitzende der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen (LKRP), Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst:
„Die Leitungen aller Berliner Hochschulen wollen, dass ihre rund 200.000 Studierenden wieder Leben auf dem Campus erfahren. Wir können ihnen und den mehr als 25.000 Lehrenden nicht weiter einen solchen Verzicht auf den akademischen Alltag abverlangen angesichts der erfreulich sinkenden Inzidenzzahlen. Mein Dank und Respekt gilt allen Hochschulmitgliedern, die dafür gesorgt haben, dass der Lehr- und Forschungsbetrieb seit über einem Jahr digital läuft. Die Gemeinschaft auf dem Campus ist aber durch Online-Formate nicht ersetzbar. Wir gehen deshalb ab Anfang Juni erste vorsichtige Öffnungsschritte. Ein wichtiger Baustein werden die weiteren Impfungen – auch für Studierende – sein. Wenn die Entwicklungen weiter positiv sind, gibt es gute Chancen, dass möglichst viele Studierende und Beschäftigte im kommenden Wintersemester in die Hochschulen können.“
Für staatliche, private und konfessionelle Hochschulen einschließlich ihrer Einrichtungen sind ab dem 4. Juni 2021 folgende Öffnungsregeln vorgesehen:
- Hochschulbibliotheken dürfen ihren Service erweitern. Neben den Online-Diensten ist auch die Nutzung der Dienste vor Ort nach vorheriger Terminbuchung wieder gestattet.
- Die Hochschulen dürfen Arbeitsplätze öffnen, etwa in den Bibliotheken oder PC-Pools unter Einhaltung des Mindestabstands und der maximal für die jeweilige Fläche zugelassenen Personenzahl. Eine Platzreservierung ist erforderlich.
- Die Mensen des Studierendenwerks Berlin nehmen ihr Click&Collect-Angebot sukzessive wieder auf.
- Praxislehrveranstaltungen können in kleinen Gruppen mit bis zu 25 Personen in Präsenz durchgeführt werden.
Ab dem 18. Juni 2021 sollen folgende Öffnungsregeln hinzukommen:
- Die Erhöhung von Präsenzanteilen in Studium und Lehre wird ermöglicht. Dazu zählen neben Praxisformaten auch weitere Lehrveranstaltungen in kleinen Gruppen sowie Lehrveranstaltungen im Freien. Dabei gilt die Obergrenze von 40 Personen.
- Prüfungen können unter Einhaltung des Abstands von 1,5 Metern und der maximal für die jeweilige Fläche zugelassenen Personenzahl in Präsenz durchgeführt werden.
Voraussetzungen für die Öffnungen sind:
- Von Studierenden muss der Nachweis eines negativen Testergebnisses erbracht werden. Die Hochschulen regeln im Rahmen ihrer Schutz- und Hygienekonzepte die Testung von Studierenden, die an den Hochschulen präsent sind.
- Die Maßnahmen der Hygienekonzepte der Hochschulen, darunter u.a. die Einhaltung von Mindestabständen sowie die Berücksichtigung der maximal für die jeweilige Fläche zugelassenen Personenzahl, müssen durchgängig umgesetzt werden.
- In allen geschlossenen Räumen gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.
- Es muss eine Anwesenheitsdokumentation zur Kontaktnachverfolgung umgesetzt werden.
- Um die Studierenden, die an Präsenzveranstaltungen nicht teilnehmen können, im Studium bestmöglich zu unterstützen, ist beim Wechsel in den Präsenzmodus ergänzend ein digitales oder hybrides Lehrangebot vorzusehen.
Die vereinbarten Öffnungsschritte sind in einem gemeinsamen Papier der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und der Berliner Hochschulen festgehalten und online zugänglich.
Sie ergänzen die bereits im Februar 2021 für die Berliner Hochschulen vereinbarten „Grundsätze für die Durchführung des Sommersemesters“. Angesichts der damals stark steigenden Infektionszahlen sahen die Grundsätze einen Start des Sommersemesters 2021 im digitalen Modus vor und enthielten Präsenzmöglichkeiten nur für zwingend erforderliche, digital nicht umsetzbare Praxisformate und Prüfungen. Bei einem rückläufigen Pandemiegeschehen im Verlauf des Sommersemesters wurden zudem Möglichkeiten einer Öffnung hin zu mehr Präsenz vorgesehen, die nun konkretisiert werden.
Anwendung findet weiterhin der „Berliner Stufenplan für den Hochschulbetrieb unter Pandemiebedingungen“, der sich seit September 2020 als praktikabler und flexibler Rahmen für das pandemiebedingte Krisenmanagement im Land Berlin bewährt hat. Der Hochschulbetrieb für das Wintersemester 2021/2022 wird in den kommenden Wochen von der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und den Berliner Hochschulen planerisch vorbereitet.
Weitere Informationen
Zur Webseite der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung
Video: Kurzinterview mit Sabine Kunst
Die Präsidentin der HU und Vorsitzende der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen (LKRP) zum Thema Impfungen und mit einem Ausblick auf weitere Öffnungen.
Pressekontakte
Hans-Christoph Keller
Pressesprecher und Leiter Referat Kommunikation/Medien
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Pressesprecher für Wissenschaft und Forschung
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung
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