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„Klima und Freiheit schützen – wie kann das gelingen? Gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven im interdisziplinären Dialog“

Diskussion zur Rolle von Freiheit im Kontext des Klimawandels

Zu dem Thema „Klima und Freiheit schützen – wie kann das gelingen?“ laden das Deutsche Klima-Konsortium, die Humboldt-Universität zu Berlin (HU), und das Bundesministerium für Bildung und Forschung zu einer interdisziplinären Diskussion der Rolle von Freiheit im Kontext des Klimawandels ein. Die Veranstaltung findet am 5. November 2024, von 17 bis 20 Uhr im Senatssaal, HU-Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin statt. Die vom BMBF geförderte Veranstaltung findet im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 – Freiheit statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe der KOSMOS-Lesungen der Humboldt-Universität und auch im Programm der diesjährigen Berliner Science Week 2024 (1. Bis 10. November 2024) zu finden. Der Eintritt ist frei.

Fünf renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Gesellschaftswissenschaften – Prof. Dr. Frank Adloff (Soziologie, Universität Hamburg), Prof. Dr. Klaus Eisenack (Ökonomie, Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Angela Oels (Politikwissenschaft, Universität Augsburg), Prof. Dr. Lisa Schipper (Geographie, Universität Bonn) und Prof. Dr. Angela Schwerdtfeger (Rechtswissenschaft, Georg-August-Universität Göttingen) – werden über das Spannungsfeld von Klimaschutz und Freiheit im Senatssaal der Humboldt-Universität debattieren.

Auf einen Blick

Wann: 5. November 2024, 17 bis 20 Uhr
Wo: Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin,
Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Senatssaal
Programm: Die Teilnahme ist kostenfrei.
Weitere Informationen zum Programm

Postitionen - Freiheit und Klimaschutz

In der alltäglichen Debatte wird Klimaschutz oft verkürzt als Einschränkung individueller Freiheiten wahrgenommen, etwa bei der Frage nach Mobilität oder der Art des Heizens. Doch Panelist und Soziologe Prof. Frank Adloff warnt davor, Freiheit allein auf Konsummöglichkeiten oder persönliche Entfaltung zu reduzieren: „Freiheit hat eine Gemeinwohlseite, die künftig auch das ökologische Wohl umfassen muss.“  Für den Panelisten und Ökonomen Prof. Klaus Eisenack liegt der Schlüssel im Umgang mit dem Klimawandel und der Sicherung von Freiheit im kollektiven Handeln – sowohl global als auch lokal.

Die Frage des Gemeinwohls ist eng verknüpft mit der Generationengerechtigkeit. Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 den Begriff der „intertemporalen Freiheitssicherung“ geprägt, der besagt, dass der Schutz des Klimas die Freiheit zukünftiger Generationen garantiert. Rechtswissenschaftlerin Prof. Angela Schwerdtfeger bringt die Feststellung des Bundesverfassungsgerichts auf den Punkt: „Klimaschutz heute sichert Freiheitsausübung morgen.“

Mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Angela Oels wird das Spannungsfeld von Freiheit und Klimaschutz auf internationaler, staatlicher Ebene diskutiert. „Das freiheitliche, neoliberale Regieren mit selbstgewählten nationalen Klimaschutzbeiträgen hat fast alle Staaten zur Unterzeichnung des Pariser Abkommens bewegt“, konstatiert Prof. Oels. „Aber leider steigen die globalen Emissionen trotzdem jedes Jahr auf neue Rekordhöhen. Das Problem wird mit neoliberalen Instrumenten verwaltet, aber nicht gelöst. Ein Paradigmenwechsel ist ausgeblieben.“

Auch Geographin Prof. Lisa Schipper betont, dass Freiheit nur dann angestrebt werden kann, wenn man alle Menschen miteinbezieht. „Ohne Emissionsreduzierung werden insbesondere die Freiheiten der Menschen des Globalen Südens und der marginalisierten Menschen im Globalen Norden beschränkt“, so Prof. Schipper.

Die Diskussion wird aufzeigen, wie eng der Schutz von Klima und Freiheit miteinander verknüpft ist und welche Lösungsansätze sich durch eine gemeinschaftliche und nachhaltige Gestaltung des Klimaschutzes ergeben können.

Weitere Informationen

Zum Programm der Veranstaltung

Link zum Programm der Berlin Science Week 2024