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Geheimtipp alte Schmiede

Wo früher Pferde behandelt wurden, ist heute ein sporadischer Treffpunkt
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Ehemalige Schmiede auf dem Campus Nord
Foto: Laura Benjamin

Der Campus Nord ist ein Kleinod in der Stadt. Der über 200 Jahre alte Standort diente früher als Ausbildungsort für Veterinärmediziner. Heute haben Biologen, Agrar- und Sportwissenschaftler ihren Sitz auf dem parkähnlichen Gelände mit alten Bäumen und Gebäuden. Die ehemaligen Schmiede-, Stall-, Wohn- und Wirtschaftsbauten entstanden im Laufe des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts.

Public Viewing statt Hufbeschlag

Auf der Grünfläche vor dem neu erbauten Rhoda-Erdmann- Haus des Instituts für Biologie war früher der Reitplatz, wo kranke Pferde zur Visite geführt wurden. Von hier aus wurden die vierbeinigen Patienten durch ein Tor in die seit 1922 bestehende Lehrschmiede gebracht, wo angehende Veterinäre sechs Feuer- und Arbeitsplätze zur Verfügung hatten, um Hufkrankheiten zu behandeln.

Heute gehört die ehemalige Hufbeschlag- und Lehrschmiede zum Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Lebenswissenschaftlichen Fakultät. „Die Räume sind im Gegensatz zu den anderen Bauten auf dem Campus nicht modernisiert worden und dienen hauptsächlich als Abstellraum“, sagt Manfred Krocker, Leiter des Fachgebiets und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Tierhaltungssysteme und Verfahrenstechnik. Aber, die Schmiede ist beliebt. „Manchmal finden Seminare, Public Viewings oder kleinere Veranstaltungen von Studierenden und Wissenschaftlern statt.“

Tresen, Milchkannen und Neonlampen

Maximal 40 Teilnehmer sind in den zwei Räumen erlaubt. „Den Tresen haben Studierende finanziert, Alkoholausschank ist allerdings nicht erlaubt“, unterstreicht Krocker. Einige alte Möbel stehen drin. Die Dekoration besteht aus alten Hinweisschildern und Milchkannen, die im Keller gefunden wurden. Einige Neonlampen hängen von der Decke und zwei Steckdosen wurden installiert, sodass eine Musikanlage und ein Computer für Public Viewings von Studierenden betrieben werden können. Da man die Räume nicht beheizen kann, finden Veranstaltungen nur in den Sommermonaten statt.

Autorin: Caroline Dynybil