Humboldt-Universität zu Berlin

Otto Pfleiderer

* 01.09.1839 Stetten/Remstal, † 18.07.1908 Groß-Lichterfelde bei Berlin
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  • 1870 Superintendent an der Universität Jena

    1871 Professor für praktische Theologie in Jena

    1875 Professor für systematische Theologie und Neues Testament in Berlin

Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1894/95

 

Pfleiderer studierte Theologie bei Ferdinand Christian Baur von 1857 bis 1861 an der Universität Tübingen und danach in England und Schottland. Die Habilitation erfolgte 1865 in Tübingen. Nach der pastoralen Tätigkeit in Heilbronn wurde er 1870 Superintendent an der Universität in Jena. Den Ruf als ordentlicher Professor für praktische Theologie nahm er dort 1871 an.

Gegen den Wunsch der theologischen Fakultät erfolgte die Berufung Pfleiderers durch den preußischen Kultusminister, Adalbert Falk, als Professor für Exegese und praktische Theologie 1874 an die Friedrich-Wilhelms-Universität. Es folgte im Jahre 1875 ein Wechsel auf den Lehrstuhl für systematische Theologie. An der Universität war er auch Leiter des Katechetischen Seminars. In der Rede zum Antritt seines Rektoratsjahres am 15. Oktober 1894 beschäftigte sich Pfleiderer mit dem Thema "Theologie und Geschichtswissenschaft".

Otto Pfleiderer war eher ein Gegner der theologischen Ansichten von Al­brecht Ritschl und dessen Schüler Adolf von Harnack. Dagegen war er den Ideen seines Lehrers Baur zeitlebens verpflichtet. Nach Pfleiderer beruhen alle Religionen auf einer Offenbarung und gipfeln im Christentum.

Reinhold Seeberg nennt ihn "Vater der religionsgeschichtlichen Theologie". Otto Pfleiderer wirkte stark im englischen Sprachgebiet, wo er als Führer der deutschen liberalen Theologie galt. Sein "Grundriß der christlichen Glaubens- und Sittenlehre" von 1880 erlebte im Jahre 1898 bereits die sechste Auflage. Wichtige Bücher von Pfleiderer sind außerdem "Die Idee des ewigen Friedens" (1895), "Die Entstehung des Christentums" (1905) und natürlich "Religion und Religionen" aus dem Jahre 1906. Otto Pfleiderer fand auf dem Friedhof Berlin-Lichterfelde seine letzte Ruhe und eine Straße in Lichterfelde erinnert an ihn. 

 

 

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