Humboldt-Universität zu Berlin

Forschungsbericht 1993

INSTITUT FÜR PHYSIOLOGIE

Sitz: Hessische Str. 3-4, 10115 Berlin Tel.: 030-2846-8228

- 90.0600.03 -
Neuronale Aktivität im Colliculus superior der freibeweglichen Katze
während räumlich gerichteten Verhaltens.
Es handelt sich um eine experimentelle Arbeit, deren Ziel es war, Zusammenhänge zwischen Nervenzellaktivität einer bestimmten Hirnstruktur (Colliculus superior) und verschiedenen Verhaltenszuständen in einem definierten Verhaltensmodell herzustellen. In der Literatur wird dem Colliculus superior (CS) bei der Orientierung im Raum eine wesentliche Rolle zugeschrieben. Dabei wurde vor allem die Steuerung von Kopf- und Augenbewegungen detailliert untersucht. Der Einfluß des CS bei der Verarbeitung von visuellen Reizen während zielgerichtetem Verhalten ist jedoch weitgehend ungeklärt. Hauptanliegen des Projektes war es, die neuronale Aktivität und deren Modulation in verschiedenen Phasen des Verhaltens (wie z.B. aufmerksames Warten, Laufen, Fressen) zu untersuchen.
Schlagworte:
Physiologie; Medizin, Grundlagen der; Verhaltensneurobiologie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Eva Czihak;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger; Katrin Schulze;
Laufzeit
09/1991 - 09/1993
Publikationen
  • E. Czihak, K. Schulze, W. Rüdiger et al.,Superior colliculus neuronal activity in a goal directed behavioral reaction of the cat.,Abstr. 15 th Annual Meeting Europ. Neurosci. Assoc., Europ. J. Neurosci.,Suppl. 5, 1992, p. 284
  • K. Schulze, W. Rüdiger, R. Schneider et al., Discharges of superior colliculus neurons in relation to external visual cues.,Abstr. 16th Annual Meeting Europ. Neurosci. Assoc., Europ. J. Neurosci., Suppl.6, 1993, p. 153



- 90.0600.06 -
Struktur-Wirkungsbeziehungen neusynthetisierter Cholecystokininderivate.
- Studie zur Funktion von CCK in Striatum und Hippokampus.
Cholecystokinin ist ein Peptid, das sowohl im Magen-Darm-Trakt als auch im Gehirn gebildet wird und zumindest über zwei Rezeptortypen angreifen kann. CCK-Gehalt und Rezeptorendichte sind bei verschiedenen Erkrankungen verändert, z.B. im Neostriatum bei Morbus Huntington.
Mit dem Projekt soll die Funktion von CCK im motorischen und limbischen System untersucht werden. Da CCK-Agonisten und -Antagonisten auch eine therapeutische Bedeutung haben, sollen gleichzeitig neusynthetisierte Derivate in ihrer Wirkungsspezifität getestet werden. Darüber hinaus ist die Wechselwirkung von CCK mit Transmittern wie Glutamat von Interesse, da CCK auch eine neuroprotektive Funktion hat. Die Untersuchungen erfolgen mittels Ableitung von Aktionspotentialen einzelner Neurone.
Schlagworte:
Physiologie; Pharmakologie; Medizin, Theoretische;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Helga Davidowa;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Doris Albrecht; Dr. Hans-Jürgen Gabriel; Dr. Siegrun Gabriel; Dr. Ursula Zippel; Karin Berlin; Dr. Peter Henklein; Steffen Heublein; Patricia Hoffmann;
Laufzeit
06/1992 - 06/1994
Publikationen
  • Davidowa, H., H.-J. Gabriel: Cholecystokinin mainly excites neurones of the dorsal striatum in rats. In: Gene-Brain-Behaviour. N. Elsner and M. Heisenberg (eds), Proc. 21. Gött. Neurobiol. Conf., G.Thieme Stuttgart,New York, 198, 1993.
  • Davidowa, H., H.-J. Gabriel and S. Heublein: Sensitivity of cells in the caudate-putamen to cholecystokinin is related to their location. Soc. Neurosci. Abstr. 19, part 1, 1993.




- 90.0600.08 -
Neuropeptide im visuellen Thalamus
Die Übertragung der in der Netzhaut des Auges durch visuelle Reizmuster ausgelösten Signale wird im Zwischenhirn (Thalamus) durch dort angreifende Afferenzen bzw. deren Transmitter im Zusammenhang mit Wachheitsgrad und bewußter Reizauswahl auf dem Weg zur Großhirnrinde gesteuert. Mit dem Projekt wurde die Funktion des Neuropeptids Cholezystokinin in diesem Vorgang untersucht. Es wird von Afferenzen der oberen Vierhügel freigesetzt, welche Bedeutung bei der Steuerung der Augenmotorik haben. Es wurde gefunden, daß Neurone der funktionell unterschiedlichen Systeme (hell- und dunkelmeldendes, langsam und schnell leitendes) differenziert durch Cholecystokinin beeinflußt werden, so daß peripher im Gesichtsfeld erscheinende Reize besonders gut übertragen werden. Eine solche Untersuchung war bisher nicht bekannt.
Schlagworte:
Medizin, Theoretische; Physiologie; Pharmakologie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Helga Davidowa;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Doris Albrecht; Dr. Hans-Jürgen Gabriel; Dr. Siegrun Gabriel; Dr. Ursula Zippel; Karin Berlin;
Laufzeit
09/1990 - 03/1993
Publikationen
  • Albrecht, D., Davidowa, H., Zippel, U., Effects of the peptide cholecystokinin and its antagonists on visually responsive thalamic neurons in urethane anestetized rats. Pergamon Studies in Neurosci. 9:301-308, 1993



- 90.0600.10 -
Funktion von Dopamin im visuellen Thalamus der narkotisierten Ratte
Die Signalübertragung im thalamischen Schaltkern der Sehbahn (Corpus geniculatum laterale, pars dorsalis (CGLd) wird durch verschiedene Transmitter beeinflußt. Während Wirkungen cholinerger, noradrenerger und serotoninerger Afferenzen auf die Entladungsrate genikulärer Neurone gut untersucht sind, ist die Funktion von Dopamin (DA) im visuellen Thalamus unbekannt. Die Einbeziehung von DA in die Steuerung der Signaltransmission ist zu vermuten und wird im Rahmen des Projektes untersucht (extrazelluläre Ableitung der Aktionspotentiale und iontophoretische Applikation von DA-Agonisten und -Antagonisten in Nähe des untersuchten Neurons). Die Ergebnisse können auch von klinischem Interesse sein, da Störungen im Dopaminsystem zu Änderungen der visuellen Wahrnehmung führen können.
Schlagworte:
Medizin, Theoretische; Netzwerke; Pharmakologie; Physiologie; Strukturen, Biologische; Zeitreihenanalyse;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Doris Albrecht;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Helga Davidowa; Dr. Ursula Zippel; Dr. Hans-Jürgen Gabriel;
Laufzeit
04/1993 - 03/1995
Publikationen
  • Albrecht, D., Zippel, U. and Davidowa H. Effects of dopamine on light evoked activity in the dLGN of the rat. Proc. of the 21 Göttingen Neurobiol. Conf. N. Elsner, M. Heisenberg (eds.) Thieme, 1993, 427



- 90.0600.14 -
Rezeptives Feld im visuellen Thalamus
In elektrophysiologischen Untersuchungen an einzelnen Neuronen der Pars dorsalis des Corpus geniculatum laterale anästhesierter Ratten wurde geprüft, ob eine Veränderung der neuronalen Kontrastempfindlichkeit (KE) unter lokaler Applikation von Cholecystokinin (CCK) durch eine Interaktion des Peptids mit glutamatergen Transmissionsprozessen am netzhautseitigen synaptischen Eingang verursacht wird. Die Ergebnisse bestätigen, daß Glutamatagonisten und CCK wechselseitig potenzierende Wirkungen auf die neuronale Aktivität ausüben. Außerdem konnte gezeigt werden, daß die Abnahme der KE unter CCK an bestimmten Zellen durch eine Blockierung gabaerger Interneurone verhindert werden kann. Ort, Mechanismus und Funktion der potenzierenden Wechselwirkung sind noch weitgehend unbekannt und sollten weiter untersucht werden.
Schlagworte:
Physiologie; Pharmakologie; Informationsverarbeitung; Interaktion; Klassifizierung; Statistik, computergestützte;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Siegrun Gabriel;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Hans-Jürgen Gabriel; Karin Berlin;
Laufzeit
02/1993 - 12/1993
Publikationen
  • S.Gabriel, H.-J.Gabriel, K.Berlin, L.Rychlewski and R.Grützmann: Effects of cholecystokinin (CCK) on gabaergic inhibitions in the dorsal lateral geniculate nucleus (dLGN) of the rat. In: N. Elsner and M. Heisenberg (Eds) Gene-Brain-Behaviour, G.Thieme Verlag Stuttgart,p. 424, 1993



- 90.0600.15 -
Beeinflussung von linearen, nichtlinearen und stochastischen
Verknüpfungen des Controllers im Herz-Kreislauf-System durch
Reizkombinationen
Das Projekt dient dazu, neue, nicht aus der Medizin stammende Theorien und Methoden auf die Problematik der Regulation des Herz-Kreislauf-Systems anzuwenden. Es geht darum, die in der Technik bereits erfolgreich praktizierten Verfahren der Fuzzy Logik, d.h. die Beschreibung komplizierter Systeme mit unscharfen Eingangsgrößen, aus der eine eindeutige Reaktion folgt, an biologischen Systemen zu erproben. Zum anderen soll untersucht werden, inwieweit Methoden, die in der Chaosforschung üblich sind, zur Charakterisierung des betrachteten Systems anwendbar sind.
Schlagworte:
Regulation H-K-System; Fuzzy Logik; Chaostheorie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Bert Flemming;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Dieter Roloff; Dr. Thomas Wronski; Dr. Torsten Encke;
Laufzeit
01/1993 - 12/1994


- 90.0600.16 -
Elektrophysiologische Korrelate zentraler Entkopplung und psycho-
motorische Deviationen bei weiblichen anorektischen Patienten
Polygraphische EEG/EMG-, AEP-und AEHP-Ableitungen auf 3 verschieden laute Reize an 36 Patienten bei Aufnahme, während Therapie und vor Entlassung. Vergleich mit 36 weiblichen Kontrollpersonen gleichen Alters. Bisherige Ergebnisse zeigen anfänglich Leistungsminderungen im Delta-, Theta- und Alpha-Band, später Normalisierung im EEG u. AEP u. therapieresistente Abnahme der Subpotentialdichte. In der Topographie der AEP zeigen sich therapiebegleitende Veränderungen, die plastische Heilungstendenzen oder eine Progredienz der Erkrankung bedeuten können. Aufschluß kann nur eine katamnestische Fortführung der Untersuchungen bringen. Das Ausmaß anfänglicher Delta- u. Theta-Depression ist für den Verlauf der AN prognostisch ungünstig. Elektrophysiologische Korrelationen zur Schwere der AN werden erwartet.
Schlagworte:
Anorexia nervosa; EEG/EMG-Aktivität, Spektrale; Potentiale,Akustisch evozierte; Hirnstammpot., Akustisch evoz.; Subpotentialanalyse; Reaktionszeit;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Klaus Neumärker; Dr. Peter Bartsch;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Anetta Wilke; Hartmut Krüger; Stephan Gottschalk; Prof. Dr. Guy Santibanez; Dr. Heidi Schröder ; Dr. Herbert Siegmund; Kamila Falck;
Laufzeit
09/1992 - 07/1994


- 90.0600.17 -
Entwicklung einer Methode zur Darstellung der Raum-Zeit-Struktur mentaler Prozesse auf der Basis ereigniskorrelierter Potentiale
Auf der Basis der Koinzidenzanalyse wurden räumlich-zeitliche Kopplungen zwischen simultanen ereigniskorrelierten Potentialen verschiedener Modalität untersucht und hochfrequente Subpotentiale selektiert. Das Auftreten dieser Potentiale im Orts-Zeit-Raum zeigte Korrelationen zu Makropotentialphänomenen, wie charakteristischen EEG-Wellen und EP-Komponenten. Da die Koinzidenzanalyse auf Matrixoperationen beruhte, die aus dem Verhalten größerer Potentialgrundgesamtheiten abgeleitet werden mußten, war sie keine echte Singlepotentialanalyse. Für die Erfassung der Raum-Zeit-Struktur mentaler Prozesse ist diese Analyse notwendige Voraussetzung. Deshalb wurde im Rahmen dieses Projektes eine SP-moving-window-correlation entwickelt.
Schlagworte:
Potentiale,Ereigniskorrelierte; Subpotentialselektion; Koinzidenzanalyse; Laufzeithistogramm; EEG-Generatormodelle; Kognition;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Peter Bartsch;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Anetta Wilke; Dr. Herbert Siegmund; Prof. Dr. Guy Santibanez; Dr. Heidi Schroeder; Dr. Ingo Mertens; Hartmut Krüger;
Laufzeit
05/1990 - 05/1992
Publikationen
  • A composite character of subpotentials in the event related potential in: Slow brain potentials and magnetic fields- new results, ed. by W. Haschke, E.J. Speckmann and A.I. Roitback Jena 1992
  • Investigations on the inherent structure of event related potentials 69th Meeting (Spring Meeting) Freiburg 1991; Pflügers Archiv Supl. No. 1 Vol. 418, 1991



- 90.0600.18 -
Raum-Zeit-Struktur mentaler Prozesse
Die Software zur Subpotentialanalyse wurde zur genaueren Beschreibung des Amplituden-Zeit-Templates, zur Auftrittswahrscheinlichkeit in Beziehung zum Makropotential und zur räumlich-zeitlichen Interaktion simultaner EEG-Ableitungen weiterentwickelt. Wesentlichster Bestandteil war dabei die Rückfaltung des SP-Templates mit einer aus der Intervallhistographie gewonnenen Übertragungsfunktion. Hardwareseitig wurde eine Kompaktelektrode für 32 Elektroden auf einer Fläche von ca. 10 cm2 entwickelt und für den Einsatz an Patienten auf der neurologischen ITS vorbereitet. Erste Ableitungen an Probanden, anorektischen Patienten unter verschiedenen Modalitäten, zeigen multiple biologische Beeinflußbarkeit von SP-Amplitude und -Dichte auf engstem Raum. Erstmals wurden kohärente Verkoppelungen erfaßt.
Schlagworte:
Subpotentialselektion; Subpotentialrückfaltung; EEG; Potentiale,Ereigniskorrelierte; Raum-Zeit-Beziehungen; Cortex cerebri;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Peter Bartsch;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Hartmut Krüger;
Laufzeit
01/1992 - 12/1992


- 90.0600.19 -
Ortsvektoren und Geschwindigkeitsprofil akustisch evozierter Hirn-
stammpotentiale des Menschen
Ziel war, die räumlich zeitlichen Erregung der zentralen Hörbahn im Hirnstamm besser zu beschreiben. Basis war die Überschreitungswahrscheinlichkeit von Signalanteilen in singulären AEHP über Konfidenzschranken, die aus signalfreien Potentialvorperioden bestimmt wurden, und die simultane Ableitung an verschiedenen Elektrodenpositionen. Die weitere Bearbeitung dieses Themas wurde aus zwei Gründen eingestellt: 1. Die erreichten Verbesserungen der Hirnstammdiagnostik entsprachen bei dem gegebenen rechentechnischen Aufwand nicht den Erwartungen. 2. Die geringe Befundlage in der AEHP-Ebene anorektischer Patientinnen rechtfertigte aus Zeitgründen nicht den Einsatz dieser Methode.
Schlagworte:
AEHP; Trajektorie, Räumliche; Erregungsleitungsgeschwindigk.; Elektrodiagnostik; Anorexia nervosa; Konfidenzanalyse;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Peter Bartsch;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Hartmut Krüger;
Laufzeit
01/1993 - 12/1993


- 90.0600.20 -
Zerlegung visuell evozierter Potentiale in zeitlich definierte
Substrukturen
Zum Nachweis "episodenhafter" Modulation visuell evozierter Potentiale (EP) wurde ein computergesteuertes Versuchsparadigma mit Warnreiz, imperativem Reiz und Feedbackreiz entworfen. In einer Pilotstudie an 8 Probanden wurde entsprechende Software für die Ermittlung signifikanter Episoden, einschließlich ihrer statistischen Sicherung, entwickelt. Diese Methode wurde dann im Rahmen des BMFT-Projekts "Elektrophysiologie und Motorik der Anorexia nervosa" (Kurztitel) angewendet. Die an 35 Kontrollen und 35 Patientinnen registrierten akustisch evozierten Potentiale wurden ausgewertet. Die Unterschiede in der Topographie zwischen den Kontrollen und den Patientinnen erlauben eine therapiebegleitende Beurteilung der sensorischen Informationsverarbeitung.
Schlagworte:
Episodenanalyse; Potentiale, Evozierte; Zeitstruktur der Potentiale; Anorexia nervosa; Topographie in den AEP;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Anneta Wilke;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Herbert Siegmund;
Laufzeit
01/1993 - 12/1993


- 90.0600.21 -
Untersuchungen zum Tagesgang der Herzrhythmen bei gesunden untrainierten Kindern der Altersgruppe zwischen 12 und 14 Jahren
Gegenstand des Projektes ist es, die diurnale Rhythmik der Herzfrequenz und ihrer Kenngrößen Herzperiodendauervariabilität, Spektralparameter des Low-, Middle-und High-Frequency-Bereiches (Hauptfrequenz sowie Totalpower und Relativpower als Fläche und Amplitude) zu untersuchen wie cosinoranalytisch zu betrachten, um die Stabilität der circadianen und ultradianen Rhythmen im interindividuellen Vergleich zu beschreiben. Zur Charakterisierung der cardiorespiratorischen Interaktion werden Kreuzkorrelationsfunktion und Kohärenzspektren erstellt. Die vegetative Tonuslage zur systemtheoretischen Beschreibung des VNS wird in Abhängigkeit zum REM/nonREM-Schlaf-Wach-Zyklus bestimmt. Die Messungen werden an 40 Schülern der Altersgruppe 12-15 durchgeführt.
Schlagworte:
Periodik, Circadiane; Herzfrequenz; Herzperiodendauervariabilität; Powerspektralanalyse; Cosinoranalyse; Entwicklungsdiagnostik;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Prof. Dr. Ernst Schubert;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Andreas Patzak; Dirk Lewinsohn; Dr. Volker Schwarz;
Laufzeit
01/1993 - 12/1994
Publikationen
  • E. Schubert, et al.: The Temporal Behaviour of the Cardiac Electric Field, in: Heart Function in Health and Disease, Kluwer, Boston 1993
  • E. Schubert, et al.: The expansion of electrocardiological informations by frequency analysis of sinusarrhythmia, in: Electrocardiology '92, World Scientific, Singapore 1993
  • E. Schubert: Spatial and temporal informations from the cardiac electric field, in: Physiol. Research 42, 1993



- 90.0600.23 -
Untersuchungen zur Reifung der Atemregulation und ihrer Interaktion mit der Regulation der Herzfrequenz in den ersten sechs Lebensmonaten
In der Studie wird die Reifung der Atmungsregulation und der Regulation der Herzfrequenz anhand der Analyse rhythmischer Komponenten in beiden Signalen im Neugeborenen- und Säuglingsalter untersucht. In den ersten Lebenstagen, Wochen und Monaten werden die Atmung durch Messung der thorakalen und abdominalen Umfangsänderungen, die instantane Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung erfaßt. Die Analyse der Atemsignale und der Herzfrequenz schließt Verfahren der Zeitreihenuntersuchung im Zeit- und Frequenzbereich ein, ebenso wie Methoden, die der Analyse der Interaktion dienen. Ziel der Studie ist eine detaillierte Beschreibung der Entwicklung von respiratorischen und kardialen Parametern und die Evaluierung hinsichtlich ihrer Verwendung für die Prognose von Regulationsdefiziten.
Schlagworte:
Neugeborene; Atmung; Herzfrequenz; Zeitreihenanalyse; Prognose; Schlaf;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Andreas Patzak;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Ernst Schubert; Dr. Wladimir Orlow; Dr. Elke Windt; Dirk Lewinsohn;
Laufzeit
06/1991 - 06/1995
Publikationen
  • Patzak A. et al., Pflügers Archiv 422, Suppl 1, R 100, 1993
  • Orlow W. and A. Patzak, J. Electrocardiol. 26, Suppl., 45, 1993
  • Lipke K. et al., XX. International Congress of ICE, Kananaskis, 1993
  • Patzak A. et al., Satellite Symp. of XX. International Congress on Electrocardiology, Smolenice, 1993



- 90.0600.26 -
Regulationsmuster des Herz-Kreislauf-Systems unter arterieller
Druckbelastung bei experimenteller Arteriosklerose
Ziel war die Ermittlung hämodynamischer Funktionsmuster an Kaninchen mit Cholesterolatherosklerose unter Angiotensinbelastung und bei Gleichdruckreizung an den isoliert perfundierten Karotissinus mit und ohne zusätzlicher linksventrikulärer Druckbelastung mittels intraaortaler Ballonsonde. Die Datengewinnung erfolgte aus bereits vorhandenen Registrierbelegen komplexer Kreislaufuntersuchungen.Bei Kaninchen mit Atherosklerose sind unter Angiotensinbelastung die barorezeptorvermittelten kardialen Antworten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe vermindert. Bei atherosklerotischen Tieren mit isoliert perfundierten Karotissinus ist unter Ausgangsbedingungen die Relaxationsfähigkeit des linken Ventrikels verringert. Barorezeptorreizung und Druckbelastung erbrachten hierzu keine weitere Differenzierung gegenüber Kontrolltieren.
Schlagworte:
Cholesterolatherosklerose; Barorezeptorfunktion; Angiotensinbelastung; Druckbelastung, Ballonsonde; Effektorenmuster, Hämodynam.; Relaxationsverhalten,Kardiales;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Klaus Wilfert;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Klaus Drischel;
Laufzeit
07/1991 - 12/1993
Publikationen
  • Wilfert,K.; Drischel,K.: Cardiac haemodynamic response to an acute arterial pressure rise in atherosclerotic rabbits with impaired baroreceptor reflex. Pflügers Arch. Eur. J. Physiol. 419: R 113 (1991) Drischel,K.; Wilfert,K.: Die Zeitkonstante des isovolumetrischen Druckabfalls im linken Ventrikel:Methodische Fragen und Ergebnisse bei ihrer Bestimmung am gesunden und geschädigten Kaninchenherzen in situ. Wiss.Z.d. Humboldt-Universität zu Berlin, R. Medizin 41: 77-82 1992)
  • Wilfert,K.; Drischel,K.: Efficiency of cardiac response to angiotensin II in rabbits with experimental atherosclerosis. Pflügers Arch. Eur. J. Physiol. 422: R 108 (1993)



- 90.0600.30 -
Ca-Regulation im Myokard
Ziel ist es, die normale Regulation von Kontraktion und Relaxation des Herzens zu charakterisieren und von pathophysiologischen Störungen abzugrenzen. Nach tierexperimentellen Voruntersuchungen sind dazu Humanmyokardpräparate vorgesehen. Methodisch werden Merkmale des Kontraktionsverlaufes dem intrazellulären Ca-Signal zugeordnet. Die Bewertung dieses Zusammenwirkens erfordert ein Modell für Ca-regulierende Prozesse, einschließlich der Ca-Bindung an die Myofilamente. So sollen Rückschlüsse auf die normale Regulation und pathophysiologische Störungen ermöglicht werden. Die Verflechtung mit anderen physiologisch, biochemisch und klinisch orientierten Untersuchungen soll strengere kausale Beziehungen liefern, was neue Therapiekonzepten dienen soll.
Schlagworte:
Myokard; Kontraktion; Relaxation; Ankopplung, Elektromechanische; Ca-Regulation; Pathophysiologie;
Leitung / Koordination des Vorhabens
Dr. Joachim Günther;
Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
Dr. Andreas Lammerich; Eberhard Storch;
Laufzeit
06/1992 - 06/1994