Forschungsbericht 1993
INSTITUT FÜR PHYSIOLOGIE
Sitz: Hessische Str. 3-4, 10115 Berlin Tel.: 030-2846-8228- 90.0600.03 -
- Neuronale Aktivität im Colliculus superior der
freibeweglichen Katze
während räumlich gerichteten Verhaltens.
- Es handelt sich um eine experimentelle Arbeit, deren Ziel es war,
Zusammenhänge zwischen Nervenzellaktivität einer bestimmten
Hirnstruktur (Colliculus superior) und verschiedenen
Verhaltenszuständen in einem definierten Verhaltensmodell herzustellen.
In der Literatur wird dem Colliculus superior (CS) bei der Orientierung
im Raum eine wesentliche Rolle zugeschrieben. Dabei wurde vor allem die
Steuerung von Kopf- und Augenbewegungen detailliert untersucht. Der
Einfluß des CS bei der Verarbeitung von visuellen Reizen während
zielgerichtetem Verhalten ist jedoch weitgehend ungeklärt.
Hauptanliegen des Projektes war es, die neuronale Aktivität und deren
Modulation in verschiedenen Phasen des Verhaltens (wie z.B.
aufmerksames Warten, Laufen, Fressen) zu untersuchen.
- Schlagworte:
- Physiologie; Medizin, Grundlagen der; Verhaltensneurobiologie;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Eva Czihak;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger; Katrin Schulze;
- Laufzeit
- 09/1991 - 09/1993
- Publikationen
- E. Czihak, K. Schulze, W. Rüdiger et al.,Superior colliculus
neuronal activity in a goal directed behavioral reaction of the
cat.,Abstr. 15 th Annual Meeting Europ. Neurosci. Assoc., Europ. J.
Neurosci.,Suppl. 5, 1992, p. 284
- K. Schulze, W. Rüdiger, R. Schneider et al., Discharges of superior
colliculus neurons in relation to external visual cues.,Abstr. 16th
Annual Meeting Europ. Neurosci. Assoc., Europ. J. Neurosci., Suppl.6,
1993, p. 153
- 90.0600.06 -
- Struktur-Wirkungsbeziehungen neusynthetisierter
Cholecystokininderivate.
- Studie zur Funktion von CCK in Striatum und Hippokampus. - Cholecystokinin ist ein Peptid, das sowohl im Magen-Darm-Trakt als
auch im Gehirn gebildet wird und zumindest über zwei Rezeptortypen
angreifen kann. CCK-Gehalt und Rezeptorendichte sind bei verschiedenen
Erkrankungen verändert, z.B. im Neostriatum bei Morbus
Huntington.
Mit dem Projekt soll die Funktion von CCK im motorischen und limbischen System untersucht werden. Da CCK-Agonisten und -Antagonisten auch eine therapeutische Bedeutung haben, sollen gleichzeitig neusynthetisierte Derivate in ihrer Wirkungsspezifität getestet werden. Darüber hinaus ist die Wechselwirkung von CCK mit Transmittern wie Glutamat von Interesse, da CCK auch eine neuroprotektive Funktion hat. Die Untersuchungen erfolgen mittels Ableitung von Aktionspotentialen einzelner Neurone.
- Schlagworte:
- Physiologie; Pharmakologie; Medizin, Theoretische;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Helga Davidowa;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Doris Albrecht; Dr. Hans-Jürgen Gabriel; Dr. Siegrun Gabriel; Dr. Ursula Zippel; Karin Berlin; Dr. Peter Henklein; Steffen Heublein; Patricia Hoffmann;
- Laufzeit
- 06/1992 - 06/1994
- Publikationen
- Davidowa, H., H.-J. Gabriel: Cholecystokinin mainly excites
neurones of the dorsal striatum in rats. In: Gene-Brain-Behaviour. N.
Elsner and M. Heisenberg (eds), Proc. 21. Gött. Neurobiol. Conf.,
G.Thieme Stuttgart,New York, 198, 1993.
- Davidowa, H., H.-J. Gabriel and S. Heublein: Sensitivity of cells
in the caudate-putamen to cholecystokinin is related to their location.
Soc. Neurosci. Abstr. 19, part 1, 1993.
- 90.0600.08 -
- Neuropeptide im visuellen Thalamus
- Die Übertragung der in der Netzhaut des Auges durch visuelle
Reizmuster ausgelösten Signale wird im Zwischenhirn (Thalamus) durch
dort angreifende Afferenzen bzw. deren Transmitter im Zusammenhang mit
Wachheitsgrad und bewußter Reizauswahl auf dem Weg zur Großhirnrinde
gesteuert. Mit dem Projekt wurde die Funktion des Neuropeptids
Cholezystokinin in diesem Vorgang untersucht. Es wird von Afferenzen
der oberen Vierhügel freigesetzt, welche Bedeutung bei der Steuerung
der Augenmotorik haben. Es wurde gefunden, daß Neurone der funktionell
unterschiedlichen Systeme (hell- und dunkelmeldendes, langsam und
schnell leitendes) differenziert durch Cholecystokinin beeinflußt
werden, so daß peripher im Gesichtsfeld erscheinende Reize besonders
gut übertragen werden. Eine solche Untersuchung war bisher nicht
bekannt.
- Schlagworte:
- Medizin, Theoretische; Physiologie; Pharmakologie;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Helga Davidowa;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Doris Albrecht; Dr. Hans-Jürgen Gabriel; Dr. Siegrun Gabriel; Dr. Ursula Zippel; Karin Berlin;
- Laufzeit
- 09/1990 - 03/1993
- Publikationen
- Albrecht, D., Davidowa, H., Zippel, U., Effects of the peptide
cholecystokinin and its antagonists on visually responsive thalamic
neurons in urethane anestetized rats. Pergamon Studies in Neurosci.
9:301-308, 1993
- 90.0600.10 -
- Funktion von Dopamin im visuellen Thalamus der
narkotisierten Ratte
- Die Signalübertragung im thalamischen Schaltkern der Sehbahn
(Corpus geniculatum laterale, pars dorsalis (CGLd) wird durch
verschiedene Transmitter beeinflußt. Während Wirkungen cholinerger,
noradrenerger und serotoninerger Afferenzen auf die Entladungsrate
genikulärer Neurone gut untersucht sind, ist die Funktion von Dopamin
(DA) im visuellen Thalamus unbekannt. Die Einbeziehung von DA in die
Steuerung der Signaltransmission ist zu vermuten und wird im Rahmen des
Projektes untersucht (extrazelluläre Ableitung der Aktionspotentiale
und iontophoretische Applikation von DA-Agonisten und -Antagonisten in
Nähe des untersuchten Neurons). Die Ergebnisse können auch von
klinischem Interesse sein, da Störungen im Dopaminsystem zu Änderungen
der visuellen Wahrnehmung führen können.
- Schlagworte:
- Medizin, Theoretische; Netzwerke; Pharmakologie; Physiologie; Strukturen, Biologische; Zeitreihenanalyse;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Doris Albrecht;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Helga Davidowa; Dr. Ursula Zippel; Dr. Hans-Jürgen Gabriel;
- Laufzeit
- 04/1993 - 03/1995
- Publikationen
- Albrecht, D., Zippel, U. and Davidowa H. Effects of dopamine on
light evoked activity in the dLGN of the rat. Proc. of the 21 Göttingen
Neurobiol. Conf. N. Elsner, M. Heisenberg (eds.) Thieme, 1993,
427
- 90.0600.14 -
- Rezeptives Feld im visuellen Thalamus
- In elektrophysiologischen Untersuchungen an einzelnen Neuronen der
Pars dorsalis des Corpus geniculatum laterale anästhesierter Ratten
wurde geprüft, ob eine Veränderung der neuronalen
Kontrastempfindlichkeit (KE) unter lokaler Applikation von
Cholecystokinin (CCK) durch eine Interaktion des Peptids mit
glutamatergen Transmissionsprozessen am netzhautseitigen synaptischen
Eingang verursacht wird. Die Ergebnisse bestätigen, daß
Glutamatagonisten und CCK wechselseitig potenzierende Wirkungen auf die
neuronale Aktivität ausüben. Außerdem konnte gezeigt werden, daß die
Abnahme der KE unter CCK an bestimmten Zellen durch eine Blockierung
gabaerger Interneurone verhindert werden kann. Ort, Mechanismus und
Funktion der potenzierenden Wechselwirkung sind noch weitgehend
unbekannt und sollten weiter untersucht werden.
- Schlagworte:
- Physiologie; Pharmakologie; Informationsverarbeitung; Interaktion; Klassifizierung; Statistik, computergestützte;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Siegrun Gabriel;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Hans-Jürgen Gabriel; Karin Berlin;
- Laufzeit
- 02/1993 - 12/1993
- Publikationen
- S.Gabriel, H.-J.Gabriel, K.Berlin, L.Rychlewski and R.Grützmann:
Effects of cholecystokinin (CCK) on gabaergic inhibitions in the dorsal
lateral geniculate nucleus (dLGN) of the rat. In: N. Elsner and M.
Heisenberg (Eds) Gene-Brain-Behaviour, G.Thieme Verlag Stuttgart,p.
424, 1993
- 90.0600.15 -
- Beeinflussung von linearen, nichtlinearen und
stochastischen
Verknüpfungen des Controllers im Herz-Kreislauf-System durch
Reizkombinationen
- Das Projekt dient dazu, neue, nicht aus der Medizin stammende
Theorien und Methoden auf die Problematik der Regulation des
Herz-Kreislauf-Systems anzuwenden. Es geht darum, die in der Technik
bereits erfolgreich praktizierten Verfahren der Fuzzy Logik, d.h. die
Beschreibung komplizierter Systeme mit unscharfen Eingangsgrößen, aus
der eine eindeutige Reaktion folgt, an biologischen Systemen zu
erproben. Zum anderen soll untersucht werden, inwieweit Methoden, die
in der Chaosforschung üblich sind, zur Charakterisierung des
betrachteten Systems anwendbar sind.
- Schlagworte:
- Regulation H-K-System; Fuzzy Logik; Chaostheorie;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Bert Flemming;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Dieter Roloff; Dr. Thomas Wronski; Dr. Torsten Encke;
- Laufzeit
- 01/1993 - 12/1994
- 90.0600.16 -
- Elektrophysiologische Korrelate zentraler Entkopplung und
psycho-
motorische Deviationen bei weiblichen anorektischen Patienten
- Polygraphische EEG/EMG-, AEP-und AEHP-Ableitungen auf 3 verschieden
laute Reize an 36 Patienten bei Aufnahme, während Therapie und vor
Entlassung. Vergleich mit 36 weiblichen Kontrollpersonen gleichen
Alters. Bisherige Ergebnisse zeigen anfänglich Leistungsminderungen im
Delta-, Theta- und Alpha-Band, später Normalisierung im EEG u. AEP u.
therapieresistente Abnahme der Subpotentialdichte. In der Topographie
der AEP zeigen sich therapiebegleitende Veränderungen, die plastische
Heilungstendenzen oder eine Progredienz der Erkrankung bedeuten können.
Aufschluß kann nur eine katamnestische Fortführung der Untersuchungen
bringen. Das Ausmaß anfänglicher Delta- u. Theta-Depression ist für den
Verlauf der AN prognostisch ungünstig. Elektrophysiologische
Korrelationen zur Schwere der AN werden erwartet.
- Schlagworte:
- Anorexia nervosa; EEG/EMG-Aktivität, Spektrale; Potentiale,Akustisch evozierte; Hirnstammpot., Akustisch evoz.; Subpotentialanalyse; Reaktionszeit;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Klaus Neumärker; Dr. Peter Bartsch;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Anetta Wilke; Hartmut Krüger; Stephan Gottschalk; Prof. Dr. Guy Santibanez; Dr. Heidi Schröder ; Dr. Herbert Siegmund; Kamila Falck;
- Laufzeit
- 09/1992 - 07/1994
- 90.0600.17 -
- Entwicklung einer Methode zur Darstellung der
Raum-Zeit-Struktur mentaler Prozesse auf der Basis ereigniskorrelierter
Potentiale
- Auf der Basis der Koinzidenzanalyse wurden räumlich-zeitliche
Kopplungen zwischen simultanen ereigniskorrelierten Potentialen
verschiedener Modalität untersucht und hochfrequente Subpotentiale
selektiert. Das Auftreten dieser Potentiale im Orts-Zeit-Raum zeigte
Korrelationen zu Makropotentialphänomenen, wie charakteristischen
EEG-Wellen und EP-Komponenten. Da die Koinzidenzanalyse auf
Matrixoperationen beruhte, die aus dem Verhalten größerer
Potentialgrundgesamtheiten abgeleitet werden mußten, war sie keine
echte Singlepotentialanalyse. Für die Erfassung der Raum-Zeit-Struktur
mentaler Prozesse ist diese Analyse notwendige Voraussetzung. Deshalb
wurde im Rahmen dieses Projektes eine SP-moving-window-correlation
entwickelt.
- Schlagworte:
- Potentiale,Ereigniskorrelierte; Subpotentialselektion; Koinzidenzanalyse; Laufzeithistogramm; EEG-Generatormodelle; Kognition;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Peter Bartsch;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Anetta Wilke; Dr. Herbert Siegmund; Prof. Dr. Guy Santibanez; Dr. Heidi Schroeder; Dr. Ingo Mertens; Hartmut Krüger;
- Laufzeit
- 05/1990 - 05/1992
- Publikationen
- A composite character of subpotentials in the event related
potential in: Slow brain potentials and magnetic fields- new results,
ed. by W. Haschke, E.J. Speckmann and A.I. Roitback Jena 1992
- Investigations on the inherent structure of event related
potentials 69th Meeting (Spring Meeting) Freiburg 1991; Pflügers Archiv
Supl. No. 1 Vol. 418, 1991
- 90.0600.18 -
- Raum-Zeit-Struktur mentaler Prozesse
- Die Software zur Subpotentialanalyse wurde zur genaueren Beschreibung des Amplituden-Zeit-Templates, zur Auftrittswahrscheinlichkeit in Beziehung zum Makropotential und zur räumlich-zeitlichen Interaktion simultaner EEG-Ableitungen weiterentwickelt. Wesentlichster Bestandteil war dabei die Rückfaltung des SP-Templates mit einer aus der Intervallhistographie gewonnenen Übertragungsfunktion. Hardwareseitig wurde eine Kompaktelektrode für 32 Elektroden auf einer Fläche von ca. 10 cm2 entwickelt und für den Einsatz an Patienten auf der neurologischen ITS vorbereitet. Erste Ableitungen an Probanden, anorektischen Patienten unter verschiedenen Modalitäten, zeigen multiple biologische Beeinflußbarkeit von SP-Amplitude und -Dichte auf engstem Raum. Erstmals wurden kohärente Verkoppelungen erfaßt.
- Schlagworte:
- Subpotentialselektion; Subpotentialrückfaltung; EEG; Potentiale,Ereigniskorrelierte; Raum-Zeit-Beziehungen; Cortex cerebri;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Peter Bartsch;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Hartmut Krüger;
- Laufzeit
- 01/1992 - 12/1992
- 90.0600.19 -
- Ortsvektoren und Geschwindigkeitsprofil akustisch
evozierter Hirn-
stammpotentiale des Menschen
- Ziel war, die räumlich zeitlichen Erregung der zentralen Hörbahn im
Hirnstamm besser zu beschreiben. Basis war die
Überschreitungswahrscheinlichkeit von Signalanteilen in singulären AEHP
über Konfidenzschranken, die aus signalfreien Potentialvorperioden
bestimmt wurden, und die simultane Ableitung an verschiedenen
Elektrodenpositionen. Die weitere Bearbeitung dieses Themas wurde aus
zwei Gründen eingestellt: 1. Die erreichten Verbesserungen der
Hirnstammdiagnostik entsprachen bei dem gegebenen rechentechnischen
Aufwand nicht den Erwartungen. 2. Die geringe Befundlage in der
AEHP-Ebene anorektischer Patientinnen rechtfertigte aus Zeitgründen
nicht den Einsatz dieser Methode.
- Schlagworte:
- AEHP; Trajektorie, Räumliche; Erregungsleitungsgeschwindigk.; Elektrodiagnostik; Anorexia nervosa; Konfidenzanalyse;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Peter Bartsch;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Hartmut Krüger;
- Laufzeit
- 01/1993 - 12/1993
- 90.0600.20 -
- Zerlegung visuell evozierter Potentiale in zeitlich
definierte
Substrukturen
- Zum Nachweis "episodenhafter" Modulation visuell evozierter
Potentiale (EP) wurde ein computergesteuertes Versuchsparadigma mit
Warnreiz, imperativem Reiz und Feedbackreiz entworfen. In einer
Pilotstudie an 8 Probanden wurde entsprechende Software für die
Ermittlung signifikanter Episoden, einschließlich ihrer statistischen
Sicherung, entwickelt. Diese Methode wurde dann im Rahmen des
BMFT-Projekts "Elektrophysiologie und Motorik der Anorexia nervosa"
(Kurztitel) angewendet. Die an 35 Kontrollen und 35 Patientinnen
registrierten akustisch evozierten Potentiale wurden ausgewertet. Die
Unterschiede in der Topographie zwischen den Kontrollen und den
Patientinnen erlauben eine therapiebegleitende Beurteilung der
sensorischen Informationsverarbeitung.
- Schlagworte:
- Episodenanalyse; Potentiale, Evozierte; Zeitstruktur der Potentiale; Anorexia nervosa; Topographie in den AEP;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Anneta Wilke;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Herbert Siegmund;
- Laufzeit
- 01/1993 - 12/1993
- 90.0600.21 -
- Untersuchungen zum Tagesgang der Herzrhythmen bei gesunden untrainierten Kindern der Altersgruppe zwischen 12 und 14 Jahren
- Gegenstand des Projektes ist es, die diurnale Rhythmik der
Herzfrequenz und ihrer Kenngrößen Herzperiodendauervariabilität,
Spektralparameter des Low-, Middle-und High-Frequency-Bereiches
(Hauptfrequenz sowie Totalpower und Relativpower als Fläche und
Amplitude) zu untersuchen wie cosinoranalytisch zu betrachten, um die
Stabilität der circadianen und ultradianen Rhythmen im
interindividuellen Vergleich zu beschreiben. Zur Charakterisierung der
cardiorespiratorischen Interaktion werden Kreuzkorrelationsfunktion und
Kohärenzspektren erstellt. Die vegetative Tonuslage zur
systemtheoretischen Beschreibung des VNS wird in Abhängigkeit zum
REM/nonREM-Schlaf-Wach-Zyklus bestimmt. Die Messungen werden an 40
Schülern der Altersgruppe 12-15 durchgeführt.
- Schlagworte:
- Periodik, Circadiane; Herzfrequenz; Herzperiodendauervariabilität; Powerspektralanalyse; Cosinoranalyse; Entwicklungsdiagnostik;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Ernst Schubert;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Andreas Patzak; Dirk Lewinsohn; Dr. Volker Schwarz;
- Laufzeit
- 01/1993 - 12/1994
- Publikationen
- E. Schubert, et al.: The Temporal Behaviour of the Cardiac Electric
Field, in: Heart Function in Health and Disease, Kluwer, Boston
1993
- E. Schubert, et al.: The expansion of electrocardiological
informations by frequency analysis of sinusarrhythmia, in:
Electrocardiology '92, World Scientific, Singapore 1993
- E. Schubert: Spatial and temporal informations from the cardiac
electric field, in: Physiol. Research 42, 1993
- 90.0600.23 -
- Untersuchungen zur Reifung der Atemregulation und ihrer
Interaktion mit der Regulation der Herzfrequenz in den ersten sechs
Lebensmonaten
- In der Studie wird die Reifung der Atmungsregulation und der
Regulation der Herzfrequenz anhand der Analyse rhythmischer Komponenten
in beiden Signalen im Neugeborenen- und Säuglingsalter untersucht. In
den ersten Lebenstagen, Wochen und Monaten werden die Atmung durch
Messung der thorakalen und abdominalen Umfangsänderungen, die
instantane Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung erfaßt. Die Analyse
der Atemsignale und der Herzfrequenz schließt Verfahren der
Zeitreihenuntersuchung im Zeit- und Frequenzbereich ein, ebenso wie
Methoden, die der Analyse der Interaktion dienen. Ziel der Studie ist
eine detaillierte Beschreibung der Entwicklung von respiratorischen und
kardialen Parametern und die Evaluierung hinsichtlich ihrer Verwendung
für die Prognose von Regulationsdefiziten.
- Schlagworte:
- Neugeborene; Atmung; Herzfrequenz; Zeitreihenanalyse; Prognose; Schlaf;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Andreas Patzak;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Ernst Schubert; Dr. Wladimir Orlow; Dr. Elke Windt; Dirk Lewinsohn;
- Laufzeit
- 06/1991 - 06/1995
- Publikationen
- Patzak A. et al., Pflügers Archiv 422, Suppl 1, R 100, 1993
- Orlow W. and A. Patzak, J. Electrocardiol. 26, Suppl., 45,
1993
- Lipke K. et al., XX. International Congress of ICE, Kananaskis,
1993
- Patzak A. et al., Satellite Symp. of XX. International Congress on
Electrocardiology, Smolenice, 1993
- 90.0600.26 -
- Regulationsmuster des Herz-Kreislauf-Systems unter
arterieller
Druckbelastung bei experimenteller Arteriosklerose
- Ziel war die Ermittlung hämodynamischer Funktionsmuster an
Kaninchen mit Cholesterolatherosklerose unter Angiotensinbelastung und
bei Gleichdruckreizung an den isoliert perfundierten Karotissinus mit
und ohne zusätzlicher linksventrikulärer Druckbelastung mittels
intraaortaler Ballonsonde. Die Datengewinnung erfolgte aus bereits
vorhandenen Registrierbelegen komplexer Kreislaufuntersuchungen.Bei
Kaninchen mit Atherosklerose sind unter Angiotensinbelastung die
barorezeptorvermittelten kardialen Antworten im Vergleich zu einer
Kontrollgruppe vermindert. Bei atherosklerotischen Tieren mit isoliert
perfundierten Karotissinus ist unter Ausgangsbedingungen die
Relaxationsfähigkeit des linken Ventrikels verringert.
Barorezeptorreizung und Druckbelastung erbrachten hierzu keine weitere
Differenzierung gegenüber Kontrolltieren.
- Schlagworte:
- Cholesterolatherosklerose; Barorezeptorfunktion; Angiotensinbelastung; Druckbelastung, Ballonsonde; Effektorenmuster, Hämodynam.; Relaxationsverhalten,Kardiales;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Klaus Wilfert;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Klaus Drischel;
- Laufzeit
- 07/1991 - 12/1993
- Publikationen
- Wilfert,K.; Drischel,K.: Cardiac haemodynamic response to an acute
arterial pressure rise in atherosclerotic rabbits with impaired
baroreceptor reflex. Pflügers Arch. Eur. J. Physiol. 419: R 113 (1991)
Drischel,K.; Wilfert,K.: Die Zeitkonstante des isovolumetrischen
Druckabfalls im linken Ventrikel:Methodische Fragen und Ergebnisse bei
ihrer Bestimmung am gesunden und geschädigten Kaninchenherzen in situ.
Wiss.Z.d. Humboldt-Universität zu Berlin, R. Medizin 41: 77-82
1992)
- Wilfert,K.; Drischel,K.: Efficiency of cardiac response to
angiotensin II in rabbits with experimental atherosclerosis. Pflügers
Arch. Eur. J. Physiol. 422: R 108 (1993)
- 90.0600.30 -
- Ca-Regulation im Myokard
- Ziel ist es, die normale Regulation von Kontraktion und Relaxation
des Herzens zu charakterisieren und von pathophysiologischen Störungen
abzugrenzen. Nach tierexperimentellen Voruntersuchungen sind dazu
Humanmyokardpräparate vorgesehen. Methodisch werden Merkmale des
Kontraktionsverlaufes dem intrazellulären Ca-Signal zugeordnet. Die
Bewertung dieses Zusammenwirkens erfordert ein Modell für
Ca-regulierende Prozesse, einschließlich der Ca-Bindung an die
Myofilamente. So sollen Rückschlüsse auf die normale Regulation und
pathophysiologische Störungen ermöglicht werden. Die Verflechtung mit
anderen physiologisch, biochemisch und klinisch orientierten
Untersuchungen soll strengere kausale Beziehungen liefern, was neue
Therapiekonzepten dienen soll.
- Schlagworte:
- Myokard; Kontraktion; Relaxation; Ankopplung, Elektromechanische; Ca-Regulation; Pathophysiologie;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Joachim Günther;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Andreas Lammerich; Eberhard Storch;
- Laufzeit
- 06/1992 - 06/1994