Forschungsbericht 1993
UNIVERSITÄTSKLINIK UND POLIKLINIK FÜR AUGENHEILKUNDE
Sitz: Schumannstr. 20/21, 10098 Berlin, Tel.: 030-2802-5010/4423- 90.3100.01 -
- Kataraktchirurgie
- Zur Optimierung in der Kataraktchirurgie, die häufigste Operation
in der Augenheilkunde, sind Vergleiche unterschiedlich großer
Schnittbereiche mit Tunneltechnik an verschiedenen Positionen des
Bulbus durchgeführt worden, die jetzt ausgewertet werden. Im Rahmen der
Behandlung von Komplikationen ist eine Operationstechnik zur Reposition
und Nahtfixation luxierter Hinterkammerlinsen entwickelt und publiziert
worden.
- Schlagworte:
- Schnittechniken, Optimierung; Komplikationen, Behandlung;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Jürgen Reimann;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Karl-Heinrich Velhagen;
- Laufzeit
- 01/1992 - 12/1993
- Publikationen
- J. Reimann, K.-H. Velhagen: Reposition und Nahtfixation luxierter
Hinterkammerlinsen, in: Ophthalmologe 89, Springer-Verlag 1992
- 90.3100.02 -
- Multifokale Hinterkammerlinsen
- Es werden zwei Modelle von multifokalen Hinterkammerlinsen bei der
Kataraktchirurgie verwendet. Die dafür geeigneten Patienten werden im
Hinblick auf die Entwicklung ihres Sehvermögens, des
Kontrastsehvermögens und des Blendungssehens geprüft. Es wird die
Defocussierungskurve für die Ermittlung des Nah- und Fernsehvermögens
ermittelt.
- Schlagworte:
- Hinterkammerlinsen, Multifok.;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Jürgen Reimann;
- Laufzeit
- 03/1993 - 03/1995
- 90.3100.03 -
- Verlaufskontrolle bei partieller Retinopathia pigmentosa
Phänotyp-Genotyp-Korrelation
- Es wird an einer Sonderform der erblich bedingten
Netzhautdegeneration Retinopathia pigmentosa, die etwa 20.000
Erblindungen in der Bundesrepublik Deutschland verursacht, eine
Dokumentation der Funktion und Morphologie vorgenommen.
- Schlagworte:
- Netzhaut, Gesunde; Netzhaut, Degenerierte;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Jürgen Reimann;
- Laufzeit
- 01/1993 - 06/1997
- 90.3100.04 -
- Früh- und Spätoperationen beim frühkindlichen Innenschielen
- Europäische prospektive nichtrandomisierte multizentrische Studie
zur Feststellung, ob die Früh- oder die Spätoperation des
frühkindlichen Einwärtsschielens zu besseren Ergebnissen führt.
Standardisierte Untersuchungen von Kindern zwischen dem 6. und 18.
Lebensmonat mit Frühoperation und zwischen dem 32. bis 60. Monat für
die Spätoperationen. Vergleich der Ergebnisse beider Therapiegruppen
zwischen dem 6. und 7. Geburtstag der Kinder.
- Schlagworte:
- Esotropie, Kongenitale; Spätoperation; Frühoperation; Operationszeitpunkt;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Ebba Christiane Schwarz;
- Laufzeit
- 05/1993 - 12/2003
- 90.3100.05 -
- Inzidenz und Prognose von Funktionsstörungen der Augen,
Forschungsprojekt "Risiko-Neugeborenes"
- Erfassung von Inzidenz und Prognose von Erkrankungen und
Funktionsstörungen der Augen, Sehbahnen und Sehzentren bei
überlebenden, sehr unreif, stark untergewichtig geborenen Kindern der
Jahrgänge 1987 - 1989 der Charite im Vergleich mit einer Kontrollgruppe
gleichaltriger gesunder Reifgeborener der selben Jahrgänge.
- Schlagworte:
- Inzidenz; RPM; Visusstörungen, Prognose;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Ebba Christiane Schwarz;
- Laufzeit
- 08/1991 - 06/1994
- 90.3100.06 -
- Kurzzeitbewahrung und Langzeitkultivierung von Corneae
- Bei den Untersuchungen zur verbesserten und gesicherten
Bewahrung/Kultivierung von Spenderhornhäuten wurden erstmalig
Kontrollen zum Nachweis einer bakteriellen Kontamination
(mikrobiologische Prüfung über 48 Stunden) und der Sterilität (über 10
Tage) am Epithel der zur Transplantation bestimmten Hornhäute direkt
vorgenommen. Es wurde nachgewiesen, daß die bei allen Hornhautbanken
vorgenommene PVPJ-Dekontamination nur eine oberflächliche Keimhemmung
bewirkt, da bei der mikrobiologischen Kontrolle nach 48 h (n=300) nur
55,7% und nach 10 Tagen (n=200) nur 40% der Epithelabradate ohne
Keimwachstum waren. Es wird versucht, mit Lavasept eine neue
Dekontaminationsstrategie zu erarbeiten (experimentelles
Stadium).
- Schlagworte:
- Cornea; Corneabank; Kontamination, Bakterielle; Corneaspendermaterial; PVPJ-Dekontamination; Lavasept-Erprobung;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Jürgen Götze;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. S. Krause; Dr. Bärbel Baumann;
- Laufzeit
- 01/1991 - 12/1993
- 90.3100.07 -
- Visuelle Beanspruchung
- Die Arbeiten betreffen zwei Schwerpunkte. Erstens handelt es sich um Untersuchungen zur Minimierung der visuellen Beanspruchung bei Tätigkeiten mit hohen Sehanforderungen. Dazu wurden Erkenntnisse erarbeitet, die die Bedeutung einer exakten Heterophoriekorrektion insbesondere bei Tätigkeiten an Bildschirmarbeitsplätzen betreffen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auch dem Kontrastsehvermögen gewidmet und ein Nachweis erbracht, daß durch eine präzise Korrektion die Kontrastschwelle positiv veränderbar ist. Zweitens wurden Arbeiten zur Berechnung von Intraokularlinsen zwecks Implantation bei Katarakt-Operationen fortgesetzt, d.h. eine Validierung eines in der Augenklinik entwickelten Programms vorgenommen.
- Schlagworte:
- Augenheilkunde; Arbeitsmedizin;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Dieter Methling;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Gerd Kalb; Götz Friedenberg; Dr. Reinhard Kästner; Hans Born;
- Laufzeit
- 09/1991 - 09/1994
- Publikationen
- D. Methling, G. Kalb: Ein neues Programm zur Berechnung von
Intraokularlinsen, in: Klin. Monatsblätter für Augenheilkunde 201,
1992
- D. Methling: Bestimmen von Sehhilfen, F. Enke Verlag, Stuttgart
1992,
- 90.3100.10 -
- Zusammenhänge zwischen gestörter Herz- und Gefäßfunktion
- In diesem BMFT-Förderschwerpunkt sollen die kardiologischen
Forschungsaktivitäten der Charite unter dem Dachthema "Zusammenhänge
zwischen gestörter Herz- und Gefäßfunktion" koordiniert werden. Dabei
werden Themen der medizinischen Grundlagenforschung
(molekularbiologische, genetische, morphologische, biochemische und
pathophysiologische) mit klinischen Fragestellungen gemeinsam
bearbeitet. Schwerpunkte sind die Herzinsuffizienz und die koronare
Herzkrankheit. Durch die Verknüpfung von in vitro-Versuchen,
Tierversuchen und klinischen Studien sollen Veränderungen der Herz- und
Gefäßfunktion, verschiedener Blutzellen und Metabolite bei den
genannten Erkrankungen neue pathophysiologische Zusammenhänge
aufdecken, die dann zu neuen therapeutischen Ansätzen führen
sollen.
- Schlagworte:
- Herz-Kreislauferkrankungen; Pathophysiologie; Medizin, Grundlagen der; Physiologie; Pharmakologie; Forschung, Kardiologische;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Reinhard Kästner;
- Laufzeit
- 07/1991 - 12/1992
- 90.3100.13 -
- Charakterisierung von FGF-Rezeptoren an humanen cornealen Endothelzellen
- Das Studium der Regulation von FGF-Rezeptoren in vitro wurde mit 2 Ansätzen bearbeitet; 1. ging es um die Präsenz von 2 verschiedenen Rezeptortypen für FGF, 2. um den Nachweis ihrer Funktionstüchtigkeit. Das Vorhandensein der Rezeptoren wurde mittels Northern Blot-Analyse nach Extraktion der mRNA, welche für die Rezeptorenproteine kodiert, überprüft. Für die Testung der Rezeptorfunktion wurde ein Fusionsprotein, bestehend aus dem bFGF-Molekül und einem gekoppelten Ribosomen-inaktivierenden Protein (Saporin) verwendet. Dieses Konjugat (FGF-SAP) ist zytotoxisch für Zellen, die Rezeptoren für FGF besitzen, das freie unkonjugierte Saporin wirkt jedoch nicht toxisch. mRNA konnte für beide FGF-Rezeptoren nachgewiesen werden. bFGF-SAP in einer Konzentration von 10 nM wies einen stark toxische Effekt auf humane corneale Endothelzellen auf; SAP alleine zeigte in identischen Konzentrationen keinen Einfluß auf die Zellen. Ergebnis: Hinweis für Präsenz und die Funktionstüchtigkeit der zellulären Rezeptoren an humanen cornealen Endothelzellen.
- Schlagworte:
- FGF; Hornhaut-Endothelzellen, Hum.; Rezeptorstudien;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Peter Rieck;
- Laufzeit
- 01/1991 - 09/1995
- Publikationen
- P. Rieck et al.: Basic fibroplast growth factor stimulates corneal
endothelial wound Healing in rabbits, in: Curr Eye Res 19, 1992
- P. Rieck et al.: Adult human corneal endothelium in vitro: Effect
on proliferation of endogenous/ Exogenous bFGF and TGFbeta1,
characterization of FGF receptors, in: IOVS 34, 1993
- P. Rieck et al.: Wundheilung des Hornhautendothels in vivo nach
intraokularer Injektion von rekombinantem humanem bFGF, in: Fortschr.
Ophthalmol.90, 1993
- 90.3100.15 -
- Immunologische Untersuchungen zur Virologie des Kammerwassers
- Die Untersuchung des Kammerwassers nach Punktion der Vorderkammer ist eine einfache diagnostische Maßnahme zum Nachweis einer Antikörper-Lokalsynthese bei entzündlichen Augenerkrankungen. Es wurde ein speziell für die Zusammensetzung des Kammerwassers adaptiertes, aus der Liquordiagnostik stammendes Verfahren (Mikro-ELISA-Test) entwickelt. Ziel weiterer Untersuchungen ist der quantitative Nachweis der Lokalsynthese von Antikörpern gegen CMV, ASV und VCV etc.
- Schlagworte:
- Kammerwasser; Antikörper-Nachweis; Virologie;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Dr. Christian Hartmann;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Uwe Pleyer; Dr. Peter Rieck;
- Laufzeit
- seit 05/1993
- Publikationen
- P. Rieck, C. Hartmann et al.: Wundheilung des Hornhautendothels in
vivi nach intraokularer Injektion von Rekombinantem humanen bFGF, in:
Fortschr Ophthalmol 90, 1993
- 90.3100.16 -
- Stimulation der Wundheilung nach Excimerlaser PRK
- Die photorefraktive Keratektomie (PRK) mittels Excimer-Laser ist ein elegantes und präzises Verfahren zur Myopie-Korrektur. Problem: Auftreten von subepithelialen Trübungen postoperativ im Bereich der behandelten Zone; Grund: Ablagerung von extrazellulärem Material, welches von entdifferenzierten stromalen Keratozyten produziert wird. Der Ansatz zur Modulation der Wundheilung besteht in der Erhaltung der Differenzierung der Keratozyten, sowie auch in einer möglichst raschen Epithelwundheilung. Das wird durch lokale Applikation eines Wachstumsfaktors gefördert, wie wir in einer tierexperimentellen Studie zeigen konnten. Fortsetzung der Studien im Tiermodell: Histologische, ultrastrukturelle und immunhistochemische Untersuchungen zu morphologischen biochemischen Reaktionen der Hornhaut auf die zu prüfenden Substanzen.
- Schlagworte:
- Hornhaut; Wundheilung; Excimer-Laser;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Dr. Christian Hartmann;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Peter Rieck; Dr. Uwe Pleyer; Dr. Lars Bergmann;
- Laufzeit
- 02/1992 - 02/1996
- 90.3100.20 -
- Immunmodulation der Allograftreaktion nach Keratoplastik
- Die experimentelle Keratoplastik am Rattenauge bietet günstige Voraussetzungen, die Immunbiologie der Transplantatabstoßung bei bekannter MHC-Disparität zu untersuchen. Neue präventiv wirksame Behandlungsansätze (anti-CD4mAK) konnten bereits erprobt werden; weitere Wirkstoffe (FK 506) sollen folgen. Immunhistologische Untersuchungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten postoperativ an Transplantaten erfolgen, gestatten eine Phänotypisierung infiltrierender Zellen unter Behandlungseinfluß und weiteren Aufschluß über die Immunphysiologie der Transplantatabstoßung nach Keratoplastik.
- Schlagworte:
- Hornhauttransplantation; Immunologie; Immunmodulation; Transplantatabstoßung;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Uwe Pleyer;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Joachim Grammer;
- Laufzeit
- 07/1991 - 12/1993
- Publikationen
- U. Pleyer et al.: Corneal graft rejection: incidence, manifestation
and interaction of clinical subtypes. Transplant Proc 24: 2034-2037,
1992
- U. Pleyer et al.: Liposome-encapsulated anti-CD4 monoclonal
antibodies. A new immunosuppresive agent in experimental keratoplasty.
In: U. Pleyer et al.(eds.) Liposomes in Ophthalmology and Dermatology.
Thieme/ Hippokrates, 79-89, Stuttgart, 1993
- D. Rückert et al.: Ocular availability of liposome-encapsulated
anti-CD3 monoclonal antibodies (OKT3). In: ebenda, 71-77, 1993
- J. Milani et al.: Prolongation of corneal allograft survival with
liposome-encapsulated cyclosporine in the rat eye. Ophthalmology 100:
890-896, 1993
- 90.3100.21 -
- Liposomen in der Ophthalmologie
- Für zahlreiche liposomeninkorporierte Wirkstoffe konnten wir nach lokaler Anwendung im Auge eine Begünstigung der Pharmakokinetik nachweisen. Klinische Anwendungsbereiche zeichnen sich für bisher unbefriedigend beeinflußbare Erkrankungen (Uveitis, Transplantatabstoßung, diabetische Retinopathie) ab. Zur Untersuchung grundlegender Mechanismen der Wechselwirkung von Liposomen mit okulären Strukturen werden in vitro-Experimente an Zell- und Organkulturen vorgenommen. Durch Variation von Phospholipidzusammensetzung, Größe und Ladung der Liposomen sollen Hinweise auf einen optimierten Wirkstofftransfer gewonnen werden.
- Schlagworte:
- Liposomen-Pharmakologie; Uveitis-Immunmodulation;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Uwe Pleyer;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Dr. Schmidt; Prof. Dr. Thiel; Joachim Grammer; Dr. Regina Reszka; Prof. Dr. Vincent Lee;
- Laufzeit
- 01/1990 - 12/1995
- Publikationen
- U. Pleyer et al.: Intraokulare Verfügbarkeit liposomenverkapselter
monoklonaler Antikörper im Kaninchenmodell. Ergebnisse einer
Pilotstudie. Fortschr Ophthalmol 88: 870-874, 1991
- U. Pleyers et al.: Effect of topical applied antioxidants in
experimental lens induced uveitis. In: U. Pleyer et al. (eds.)
Liposomes in Ophthalmology and dermatology. Thieme/Hippokrates, 99-106,
Stuttgart 1993
- U. Pleyer et al.: Liposome-encapsulated cyclosporine A delivered by
collagen shields. In: ebenda, 107-115
- U. Pleyer et al.: Ocular absorption of topically applied FK506 from
liposomal and oil formulations in the rabbit eye. Invest Ophthalmol Vis
Sci 34, 2737-2742, 1993
- 90.3100.22 -