Forschungsbericht 1993
UNIVERSITÄTSKLINIK UND POLIKLINIK FÜR PHYSIKALISCHE MEDIZIN UND REHABILITATION
Sitz: Schumannstr. 20/21, 10098 Berlin, Tel.: 030-2802-5489- 90.5600.01 -
- Diagnostische Parameter einer in-vivo-Lipidperoxidation
- Es wurde ein methodisches Instrumentarium zur Quantifizierung
aktueller Parameter des oxidativen Streß in der Perinatalperiode
erarbeitet. Zielgruppe sind dabei vor allem Asphyxie-gefährdete
Frühgeborene. Es konnten folgende Mikromethoden etabliert werden:
- HNE-Bestimmung mit minimierter Probenmenge (0,4 ml);
- enzymatische Glutathionbestimmung (Mikromethode);
- Detektion endogener Purine mittels Kapillarelektrophorese.
- HNE-Bestimmung mit minimierter Probenmenge (0,4 ml);
- Schlagworte:
- Lipidperoxidation; 4-Hydroxinonenal; Asphyxie Frühgeborener; Neonatologie; Malondialdehyd;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Tilmann Grune;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Roland Wauer;
- Laufzeit
- 06/1992 - 03/1995
- Publikationen
- T. Grune, et al.: Comparision for different assays for
malondialdehyd using thiobarbituric acid, in: J.Anal.Chem, 1992
- T. Grune, et al.: Identification of metabolic pathways of the lipid
peroxidation product 4-hydroxynoneal, in: Biochem. Internat. 25,
1991
- W. Siems et al.: Changed purine nucleotide concentrations and
enzyme activities in erythrocytes of hemodialysis patients undergoing
erythropoietin therapy. Eur.J.Clin.Chem.Clin. Biochem. 30, 455-460,
1992
- 90.5600.02 -
- Abhärtung durch thermische Konditionierung: Auswirkungen auf Parameter der Lipidperoxidation
- Die abhärtenden Effekte durch thermische Einwirkungen (Eisbaden,
Sauna) sind empirisch seit langem bekannt. Noch nicht genügend
charaktersiert sind der biochemische Mechanismus dieser Wirkungen
sowohl im Makroorganimus als auch auf der zellulären Ebene. In der
vorliegenden Untersuchung wurden Veränderungen der Lipidperoxidation
unter intensivem Kältestreß analysiert. Dazu wurden u.a. Parameter der
Lipidperoxidation unter Kältebedingungen im Erythrocyten gemessen. Es
fand sich eine verbesserte radikalische Resistenz als eine mögliche
Grundlage für die positiven Abhärtungseffekte.
- Schlagworte:
- Eisbaden; Hydrotherapie; Sauna; Glutathion; Abhärtung; Lipidperoxidation; Malondialdehyd;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Rainer Brenke;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Eberhard Conradi; Dr. Tilman Grune;
- Laufzeit
- 03/1992 - 05/1995
- Publikationen
- W. Siems, R. Brenke: Changes in the glutathione system of
erythrocytes due to enhanced formation of oxygen free radicals during
short term whole body cold stimulus, in: Med.Res. 51, 1992
- R. Brenke, W. Siems: Klinisch-chemische Untersuchungen beim
Eisbaden - Hinweise für einen oxidativen Stress, in: Z. Physiotherapie
43, 1991
- 90.5600.03 -
- Qualifizierung von Diagnostik und Therapie des chronischen Lymphödems
- Diagnostik und Therapie des chronifizierten Lymphödem sind ein
medizinisches Problem großes Tragweite, welches weder medikamentöser
noch chrirurgischer Behandlung zugänglich ist. Nach wie vor dominieren
empirische Ansätze. In der Pathogenese der Chronifizierung spielt
offenbar eine lokale radikalische Überlastung eine Rolle (Initiierung
der Fibrosierung des Unterhautgewebes?)
Es wurden untersucht:
- Therapieabhängige Veränderungen von Parametern der
Lipidperoxidation;
- Elastometrische Bestimmung mechanischer Hauteigenschaften;
- Darstellung von Flüssigkeitsgehalt und Fibrosierungsgrad mittels
Magnetresonanztomographie.
- Therapieabhängige Veränderungen von Parametern der
Lipidperoxidation;
- Schlagworte:
- Lymphödem, Chronisches; Radikalenmetabolismus; Lymphdrainage; MRT-Diagnostik; Hautelastizität;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Prof. Dr. Eberhard Conradi;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Rainer Brenke; Dr. Anett Reißhauer; Christine Keipper; Dr. Tilman Grune; Dr. Stefan Paris; Dr. Karl-Heinz Sandrig;
- Laufzeit
- 09/1992 - 06/1995
- 90.5600.04 -
- Apparative Physiotherapie
- Die verschiedenen Hochfrequenztherapieverfahren (Kurzwelle,
Mikrowelle, Dezimeterwelle) wurden vergleichend untersucht. Anhand von
Modellversuchen wurden die thermische Wirkung und lokale Durchblutung
differenziert dargestellt. Dabei kamen praxisrelevante
Intensitätsbereiche zum Einsatz.
- Schlagworte:
- Hochfrequenztherapie; Kurzwelle; Dezimeterwelle; Mikrowelle; Gewebetemperaturen; Durchblutung;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Ines-Helen Pages;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Eberhard Conradi;
- Laufzeit
- 01/1988 - 12/1993
- 90.5600.05 -
- Physikalische Medizin in der Rehabilitation nach Herztransplantation (HTx)
- Die Studie soll den Nachweis erbringen, daß bei Patienten nach HTx
durch eine regelmäßige Bewegungstherapie kardiale Risikofaktoren
gesenkt werden können und die Gesamtrehabilitation erleichtert wird.
Dazu wurden individuell dosierte, hämodynamisch kontrollierte
Trainingsprogramme erstellt und erforscht und dem Patienten danach als
Hausprogramme empfohlen.
- Schlagworte:
- Rehabilitation; Kardiologie; Herztransplantation (HTx); Hypertonie; Hämodynamik; Konditionierung;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Hans-Joachim Winterfeld;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Prof. Dr. Eberhard Conradi; Prof. Dr. Jürgen Bohm; Prof. Dr. Harry Warnke; Prof. Dr. Ingrid Reisinger; Dr. Horst Siewert; Dr. Reinhard Aurich; Dr. Ulrike Bauer; Dr. Horst Laube;
- Laufzeit
- 1993 - 1995
- Publikationen
- H.-J. Winterfeld et al.: Blutdruck und Hämodynamik bei Patienten
nach Herztransplantationen (HTx) und KHK-Patienten mit Hypertonie im
Vergleich unter physikalischer Therapie-. Distrie Verlag, Jg.22,
257-258, Juni 1993
- H.-J. Winterfeld et al.: Kreislaufverhalten bei akuter
Saunahyperthermie nach Herztransplantationen. Georg Thieme Verlag
Stittgart/new York. Innere Med.48, 502-505, 1993
- H.-J. Winterfeld et al.: Autogenes Training bei hypertonen
Regulationsstörungen nach aortokoronarer Venenbypass.Operation (ACVB)
bei koronarer Herzkrankheit, ebenda, 201-204
- H.-J. Winterfeld et al.: Die Bedutung nuclearmedizinischer
verfahren zur Beurteilung der Hämodynamik in der physikalischen Medizin
und kardialen Rehabilitation, ebenda, 386-390
- 90.5600.06 -
- Wasserimmersion - ein neues nichtmedikamentöses Behandlungsprinzip der arteriellen Hypertonie?
- Eine Wasserimmersion (= Vollbad bis zum Hals) führt über einen vermehrten venösen Rückfluß mit Vorhofdehnung zur Liberation des ANP. Dies bewirkt neben signifikanter Natriurese eine frequenzneutrale reversible Blutdruckabsenkung. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde überprüft, inwieweit sich dieser Effekt durch eine serielle Behandlung (6 Sitzungen in drei Wochen) reproduzieren läßt und ob sich dadurch ein dauerhafter therapeutischer Effekt erzielen läßt. Die Untersuchungen belegen die Praktikabilität des gewählten Ansatzes auch hinsichtlich der Compliance der Patienten und bilden die Vorraussetzung, daß zur statistischen Absicherung der beobachteten Effekte eine größerangelegte Studie geplant werden konnte.
- Schlagworte:
- Hypertonie, Arterielle; Rückstrom, Venöser; Blutdrucksenkung; Wasserimmersion; ANP; Natriumexkretion;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Constantin Held; Dr. Jürgen Scholze;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Bozena Rautenberg; Prof. Dr. Wolfgang Rohde;
- Laufzeit
- 01/1991 - 12/1993
- Publikationen
- C.Held, et al.: Serial head-out water immersion in liver cirrhosis,
arterial hypertension and healthy volunteers - renal, hemodynamic and
hormonal effects, in: J.Hapatol.13, 1991
- C.Held, et al.: Wiederholte Wasserimmersion als alternatives,
nichtmedikamentöses Therapieprinzip bei gestörter Natriumhomoiostase?,
in: Z.ärztl.Fortbild. 86, 1992
- 90.5600.07 -
- Beeinflussung einer belastungsinduzierten Hyperammonämie durch Argininmalat
- Bei Patienten mit kompensierter Leberzirrhose fand sich häufig eine
schnelle Ermüdbarkeit, möglicherweise mitbedingt durch eine
belastungsinduzierte Hyperammonämie. Es wurde nun unter
standardisierten Bedingungen einer Ergometerbelastung mit definierter
Wattzahl (75-100-125 Watt) untersucht, ob sich diese Hyperammonämie in
einer veränderten Vigilanz sowie mit Auffälligkeiten in
psychometrischen Tests nachweisen sowie durch ein ammoniaksenkendes
Therapieprinzip (Arginimalat) positiv beeinflussen läßt. Die
Untersuchung erfolgte unter randomisierten, doppelblinden
Studienbedingungen.
- Schlagworte:
- Encephalopathie; Ergometerbelastung; Hyperammonämie; Argininmalat; Aminosäurenmuster;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Constantin Held;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Gretlies Mauer; Dr. Inge Ahlbehrend; Dr. Reinhard Ziebig;
- Laufzeit
- 03/1991 - 12/1992
- Publikationen
- C. Held, G. Mauer: Argininmalat improves vigilance in patients with
liver cirrhosis and low grade hepatic encephalopathy, in:
Hepato-gastroenterology 40, 1993
- 90.5600.08 -
- Charakterisierung immunologischer Faktoren bei primär-biliärer Leberzirrhose mit sekundärem Sjögren-Syndrom
- Häufig finden sich bei der zu den Autoimmunkrankheiten zählenden
primär-biliären Leberzirrhose Überlappungssyndrome zu weiteren
Autoimmunopathien. Ein Teil der Patienten entwickelt ein sekundäres
Sjögren-Syndrom, dann häufig mit einer Lungenfibrose verbunden. Es
konnte eine Assoziation zu einem anti-52 kd Ro-Antikörper für diese
Patientenpopulation nachgewiesen werden. Daraus läßt sich ein direkter
diagnostischer Nutzen ableiten, da entsprechende Patienten frühzeitig
behandelt werden können.
- Schlagworte:
- Zirrhose, Primär-biliäre; Lungenfibrose; Autoantikörper; Overlapp-Syndrome; Sjögren-Syndrom; Ro-Antikörper, Anti 52 kd;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Constantin Held;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Thomas Dörner; Dr. Falk Hiepe; Prof. Dr. Emil Apostoloff; Prof. Dr. Kakie Yamamoto;
- Laufzeit
- 02/1992 - 12/1994
- Publikationen
- T. Dörner, et al.: Primär biliäre Zirrhose und sekundäres
Sjögren-Syndrom, in: Z. Rhematol. 51, 1992
- C. Held, et al.: Lungenfibrose bei primär-biliärer Leberzirrhose
-Assoziation zu einem anti 52 kd Ro-Antikörper, in: Z. Gastroenterol.
31, 1993
- T. Dörner, et al.: Anti-52 KD RO (SS-A) antibodies and sicca
syndrome in primary diliary cirrhosis, in: Rev.Esp.Reumat. 20,
1993;
- C. Held, et al: Frequent association of anti-52 KD RO-Antibodies
with secondary Sjörgen's syndrome and lung fibrosis in primary diliary
cirrhosis, in: J. Hepatol. 18, 1993
- 90.5600.09 -
- Hepatische Encephalopathie: Auswirkungen einer Therapie mit dem Aminoglykosidantibiotikum Neomycin
- Die Langzeittherapie der hepatischen Encephalopathie, einer wichtigen Komplikation der Leberzirrhose, ist problematisch. Insbesondere beim Einsatz der schwerresorbierbaren Aminoglykosidantibiotika muß bei Resorption mit schädlichen Nebenwirkungen gerechnet werden. Es wurden die Blutspiegel des Neomycins bei chronischer Therapie bzw. Akutgabe beim Patienten sowie die renalen Effekte bei experimenteller Leberschädigung erfaßt.
- Schlagworte:
- Leberzirrhose; Encephalopathie; Resorption; Neomycin; Leberschädigung, Experiment.; Nephrotoxizität;
- Leitung / Koordination des Vorhabens
- Dr. Constantin Held;
- Weitere beteiligte Wissenschaftler/innen:
- Dr. Helga Briedigkeit; Prof. Dr. Ilse Hagemann;
- Laufzeit
- 05/1986 - 09/1991
- Publikationen
- C. Held, et al.: Resorption und renale Effekte von Neomycin bei
experimenteller Leberzirrhose, in: Z. klin. Med. 46, 1991
- C. Held, et al.: Absorption and renale effects of neomycin in
experimental liver cirrhosis, in: J. hepatol. 13, 1991
- C. Held, H. Briedigkeit: Langzeittherapie der hepatischen Encephalopathie mit Neomycin problematisch, in: Z. ärztl. Fortbild. 86, 1992