Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 4/2002

Editorial

Präsent in Ost und West

Wissenschaft weltoffen - dies ist ein gutes Motto für die Internationalisierungsbemühungen der Humboldt-Universität. Wissenschaft weltoffen ist auch der Titel einer jährlich erscheinenden Studie, die der DAAD in Zusammenarbeit mit dem Hochschul-Informations-System herausgibt. Sie gibt ausführlich Auskunft über die Daten und Fakten zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland.

Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Austauschzahlen seit Jahren immer weiter ansteigen. Mittlerweile absolvieren 13% aller deutschen Studierenden einen Teil ihres Studiums im Ausland; zwei Prozent mehr als noch 1997. Noch stärker, nämlich um 23% ist die Anzahl der ausländischen Studierenden, die nach Deutschland kommen, gestiegen. Ausländische Studierende machen mittlerweile 10,4% aller Studierenden an deutschen Hochschulen aus. Die absoluten Zahlen für internationale Forschungsaufenthalte sind schwerer zu erfassen, doch ist auch hier abzulesen, dass deutsche Forscherinnen und Forscher zunehmend internationale Forschungskooperation wählen und deutsche Hochschulen ein gefragtes Ziel für internationale Gastwissenschaftler vorwiegend aus der Russischen Föderation, China und den Vereinigten Staaten sind.

In dem zunehmenden Wettbewerb der Universitäten um ihre internationale Konkurrenzfähigkeit, um die besten Köpfe, erstklassige Forschung und auch um die finanzielle Ausstattung ist eine genaue Beobachtung dieser Entwicklungen von großer Bedeutung. Die steigenden Zahlen machen deutlich, dass das eigentliche Ziel einer sinnvollen Internationalisierung der qualitative Austausch sein muss. Wir brauchen nicht die meisten, sondern vor allem die besten Studierenden und Wissenschaftler aus aller Welt und wir wollen unsere Studierenden und Wissenschaftler an die besten Universitäten im Ausland schicken. Es geht also um bewusste Steuerung und Schwerpunktsetzung.

In ihrer Internationalisierungsstrategie hat die Humboldt-Universität hier deutlich Stellung bezogen und außerhalb der SOKRATES-Länder (hier liegt die Humboldt-Universität bereits seit Jahren an der Spitze!) eindeutige Schwerpunkte in Ost und West festgelegt: Wir pflegen die intensiven Beziehungen zu den osteuropäischen Partnern, die Teil unserer besonderen Geschichte sind und haben auf der anderen Seite seit der Wende viele gute und tragfähige neue Beziehungen in Amerika aufgebaut. Die Konzentration auf diese Regionen findet bereits ihr Echo in den erwähnten statistischen Erhebungen des DAAD. Diese belegen, dass die Humboldt-Universität im Erststudium unter allen deutschen Universitäten die meisten russischen Studierenden anzieht und bei den amerikanischen Studierenden auf Platz zwei hinter der Universität Freiburg liegt.

Zur weiteren Schärfung unseres internationalen Profils gerade in diesen Regionen haben wir uns entschlossen, einen neuen und sehr persönlichen Weg einzuschlagen: Im Herbst diesen Jahres feierten wir die Eröffnung unserer ersten beiden Verbindungsbüros in Moskau und New York.

Damit stehen nun vor Ort Servicestellen für russische bzw. amerikanische und deutsche Partner zur Verfügung. Sie sind neben der Vermittlung von Kooperationspartnern Ansprechpartner für die Planung von Auslandsaufenthalten an der Humboldt-Universität und vice versa und dienen als Kontaktstelle für russische und amerikanische Alumni unserer Alma mater. Über die Verbindungsbüros sollen in Zukunft Forschungsschwerpunkte und -ergebnisse der Humboldt-Universität international bekannt gemacht und so aktiv Forschungskooperationen mit den besten internationalen Wissenschaftlern angebahnt werden. Mit hochrangigen Veranstaltungs- und Vortragsreihen dokumentieren wir nun auch vor Ort unseren Anspruch, zu den führenden Hochschulen der Welt zu gehören.

Prof. Dr. Anne-Barbara Ischinger
Vizepräsidentin für Internationales und Öffentlichkeitsarbeit der Humboldt-Universität zu Berlin

 TITELBILD: 2/2002


Verbindungsbüros der Humboldt-Universität zu Berlin

Moskau
Verbindungsbüro der Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Franz Hubert
Higher School of Economics
Raum 310 u. 312
Ul. Malaya Ordinka 17
109017 Moskau
Russland
Tel: 007-095-951-0503
Fax: 007-095-951-5238
E-Mail: hubert@hse.ru

New York
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410 West 58th Street
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Fax: 001-212-956 1245
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siehe auch: http://www.hu-berlin.de/hu/leitung/internationalisierung