Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 3-4/2001

Schwerpunktheft Lebenswissenschaften


Inhalt

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Neuberufung / Buchneuerscheinungen


8. Jahrgang · Heft 3-4/2001
ISSN 0946-641X · Preis DM 20,- / EURO 10,-

 TITELBILD: 3_4/2001


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schwarzer Pfeil LEBENSWISSENSCHAFTEN

Woher kommt der Mensch? Wo steht der Mensch? Wohin geht der Mensch?

Detlev Ganten
Heft 3-4/2001, S. 6-9

Kontakt:
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
Robert-Rössle-Str. 10
D-13125 Berlin
Tel.: (030) 9406-3278
Fax: (030) 949-7008
E-Mail: ganten@mdc-berlin.de

abstract
Das Jahr der »Lebenswissenschaften«, - wäre es nicht formal deklariert worden, es hätte sich von alleine aufgedrängt, und zwar nicht nur wegen der direkten, persönlichen Betroffenheit vieler Menschen, sondern auch wegen der besonderen wissenschaftlichen Entwicklungen, die wir in den letzten Monaten erlebt haben. Wissenschaftlich sind wir Zeitzeugen einer ungeheuer dynamischen Entwicklung der Lebenswissenschaften, der modernen Biomedizin, der Lehre vom Leben, von Gesundheit und Krankheit. Neben der Genomforschung, die in aller Munde ist, sind es viele traditionelle Disziplinen, die dazu beitragen - zum Beispiel die Genetik, die Zellbiologie, die Immunologie, die Biochemie und die Neurologie, um nur einige von ihnen zu nennen.

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schwarzer Pfeil MEDIZINISCHE GENETIK

Medizinische Genetik: Vom Genotyp zum Phänotyp und wieder zurück

Stefan Mundlos
Heft 3-4/2001, S. 10-14

abstract
Die Medizin befindet sich im Umbruch, der die Forschung bereits erfasst hat und die Patientenversorgung ebenfalls betreffen wird. Die Grundlage hierfür wurde durch das größte biologisch-medizinische Forschungsvorhaben überhaupt, das Humangenomprojekt gelegt. Die jetzt fast vollständig zur Verfügung stehende Sequenz des menschlichen Erbgutes wird die Grundlage für eine ätiologisch basierte Medizin ein, die die bisherige, rein phänomenologische Einteilung von Erkrankungen ersetzen wird. Die molekulare Analyse von Krankheiten bietet zudem die Möglichkeit, Genen eine Funktion bzw. eine Pathologie zuzuordnen. Diese Entwicklung eröffnet enorme Chancen für das Verständnis auch komplexer biologischer Prozesse bei Krankheiten und, hieraus folgend, für deren Behandlung. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Erkenntnisse kann die Humangenetik einen entscheidenden Beitrag leisten.

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schwarzer Pfeil TISSUE ENGINEERING

»Tissue Engineering«. Von der (Stamm-) Zelle zum nachwachsenden Ersatzgewebe

Ina Krüger / Michael Sittinger
Heft 3-4/2001, S. 16-21
http://www.charite.de/te
http://www.tissue-engineering.net

abstract
In der letzten Zeit halten immer mehr neue Trends in den Lebenswissenschaften Einzug. Dabei werden oft völlig neue Wege beschritten, alte Visionen der Menschheit von der Heilung aller Krankheiten zu realisieren. Mit Hilfe von Robotern können feinste chirurgische Eingriffe vorgenommen werden. Der Bauplan des Menschen ist bereits entschlüsselt und vormals gefährliche Krankheitserreger werden heute, unschädlich gemacht, als Genfähren zur Bekämpfung von Krankheiten eingesetzt. - An einem anderen ebenso ungewöhnlichen Ansatz wird in den Charité-Laboren für Tissue Engineering gearbeitet. Seit sehr langer Zeit träumt die Menschheit davon, kranke oder beschädigte Organe einfach durch nachwachsende oder neue Körperteile ersetzen zu können. Die interdisziplinären »Tissue-Ingenieure« arbeiten daran, diese Vision zu verwirklichen.

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schwarzer Pfeil PSYCHOSOMATIK

PsychoNeuroImmunologie: Yin oder Yang?

Petra C. Arck / Burghard F. Klapp
Heft 3-4/2001, S. 24-30

abstract
PsychoNeuroImmunologie (PNI) ist ein Forschungsbereich, der sich mit den wechselseitigen Interaktionen zwischen psychischen Faktoren und Stress und dessen Einfluss auf das Nervensystem und das Immunsystem beschäftigt. Die erhebliche Komplexität dieser Bereiche mit ihren zahlreichen Mediatoren spiegelt sich in der erheblichen Anzahl von Publikationen wider, die insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten im Bereich PNI erschienen sind. Da es sich bei der PNI im Grunde genommen um eine junge Wissenschaft für eine ältere Erkenntnis handelt, ist die Akzeptanz von Studien zu diesem primär grundlagenorientierten Zweig sehr hoch. Dies weist jedoch auf eine gewisse ?Goldgräberstimmung? unter den PNI Arbeitsgruppen hin, was sich in den abenteuerlichsten Versuchsdesigns reflektiert, die jedoch die Schwerpunkte der »Triade PNI« selten aufzeigen, sondern häufig nur bidirektionale, lineare Beziehungen nachweisen. Der Artikel gibt eine Übersicht zu verschiedenen Themenbereichen der PNI. Unsere Intention, die wir auch in der PNI Forschergruppe an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik verfolgen, liegt darin, PNI als Grundlagenwissenschaft für gesundheitspsychologische Fragestellungen transparent zu machen und psychobiologische Variablen und ihren Einfluss sowohl auf den Verlauf von Krankheiten, als auch auf den Erhalt von Gesundheit aufzuzeigen.

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schwarzer Pfeil DERMATOLOGIE

Wie gelangen Substanzen in und durch unsere Haut? Die follikulare Penetration als entscheidender Penetrationsweg

Jürgen Lademann / Nina Otberg / Heike Richter / Ute Lindemann / Hans Schaefer / Wolfram Sterry
Heft 3-4/2001, S. 32-35

abstract
Die Penetration, das Eindringen von topisch applizierten Substanzen in und durch die menschliche Haut, ist seit Jahren Schwerpunkt zahlreicher Untersuchungen. Nur wenn es gelingt, das Penetrationsverhalten zu analysieren, um es zu verstehen und zu beeinflussen, ist eine Optimierung bei der Anwendung von lokalen Arzneimitteln und kosmetischen Produkten unter dem Gesichtspunkt einer verbesserten Wirkung bzw. reduzierter Nebenwirkungen möglich. Die Penetration von Substanzen in die Haut ist jedoch nicht nur unter therapeutischem Aspekt von besonderem Interesse, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung der Schutzfunktion gegen Umweltschadstoffe (Xenobiotika), wie zum Beispiel Allergene.

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schwarzer Pfeil HERZCHIRURGIE

Herzinsuffizienz. Klinik, Therapie und molekulare Grundlagen bei Frauen und Männern

Vera Regitz-Zagrosek / Roland Hetzer
Heft 3-4/2001, S. 38-43

abstract
Untersuchungen zellulärer und molekularer Pathomechanismen mit neuen Technologien wie DNA- und Protein-Chips bei Herzinsuffizienz könnten es in absehbarer Zeit gestatten, spezifische Krankheitsmechanismen und Therapieformen zu entdecken. Zum Teil scheinen diese geschlechtsspezifisch zu sein. Weiterentwicklungen von Organersatzstrategien werden zu einer besseren Behandlung beitragen. Im Mittelpunkt unserer Forschungsansätze steht neben Aufklärung der molekularen Krankheitsmechanismen die Verbesserung der Überlebensrate und die Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Patienten.

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schwarzer Pfeil RHEUMATOLOGIE

Das Kompetenznetz Rheuma: Bündelung der Kräfte im Dienste des Patienten

Gerd-Rüdiger Burmester / Julia Rautenstrauch
Heft 3-4/2001, S. 46-49
http://www.rheumanet.org

abstract
Das Kompetenznetz Rheuma ist ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es führt die in Deutschland vorhandene, aber bundesweit zersplitterte Kompetenz im Bereich der Rheumatologie zu einer ganzheitlichen Struktur auf hohem Niveau zusammen. Zentrale Ziele sind die Verbesserung der Versorgung von Rheumakranken und die Etablierung einer international konkurrenzfähigen Forschungslandschaft. Der enge Verbund von Grundlagenforschung, Krankenversorgung und Dokumentation eröffnet die Möglichkeit, die im Labor erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnisse rascher als bisher in Diagnose- und Behandlungsverfahren umzusetzen und bestehende Defizite zu erkennen und auszuschalten.

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schwarzer Pfeil ALLERGOLOGIE

Auf dem Weg zur Epidemie des 21. Jahrhunderts? Risikofaktoren und Verlauf allergischer Erkrankungen

Axel Fischer / Ulrich Wahn
Heft 3-4/2001, S. 52-56

abstract
Allergien sind in Deutschland wie in anderen westlichen Industrieländern die häufigsten chronischen Krankheiten überhaupt und die Zahl der Betroffenen nimmt stetig weiter zu. Die Gründe für diese Zunahme konnten bislang nicht eindeutig geklärt werden. Allergien entstehen durch das Zusammenwirken von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen, die insgesamt in einer fehlgesteuerten Immunreaktion münden und sich als atopische Dermatitis (»Neurodermitis«), allergische Rhinitis (»Heuschnupfen«), allergisches Asthma bronchiale oder als Nahrungsmittelallergie manifestieren. In einem umfassenden Ansatz sucht die Klinische Forschergruppe Allergologie in epidemiologischen und genetischen Studien nach Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung und den Verlauf der Allergien bestimmen. Die Mechanismen der fehlgesteuerten Immunreaktion werden mit experimentellen Methoden untersucht. Mittlerweile fügen sich diese verschiedenen Aspekte - wenn auch noch sehr schemenhaft - zu einem Gesamtbild der Allergieentstehung zusammen, das Anlass zur Hoffnung auf eine verbesserte Vorbeugung und Therapie der Allergien gibt.

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schwarzer Pfeil BIOPHYSIK

Biologische Membranen. Wie >lebendig< sind Lipide?

Jeanette Libera / Antje Pohl / Astrid Tannert / Peter Müller / Andreas Herrmann
Heft 3-4/2001, S. 58-63

abstract
Membranen bilden ein zentrales Strukturelement biologischer Zellen: Erst durch sie wird eine Zelle zu einer Zelle. Mit der sie umgebenden Plasmamembran grenzt sich die Zelle von ihrer Umgebung ab, kann sie ihr ?Leben? auf kleinstem Raum effizient organisieren, ohne dabei den Kontakt, den Austausch von chemischen Stoffen und Informationen mit der Umwelt oder benachbarten Zellen aufzugeben. Dies ist nicht nur Grundvoraussetzung für ihr eigenes Überleben, sondern auch für ihr Überleben als Träger spezifischer Funktionen in einem mehrzelligen Organismus. Dass dieses Prinzip der ?kommunikativen? Abgrenzung der Zelle durch eine Membran ein erfolgreiches Konzept darstellt, demonstrieren eukaryotische Zellen, zu denen auch alle tierischen und pflanzlichen Zellen gehören. Ihr Inneres, das Zytoplasma, ist in verschiedene hochspezialisierte Bereiche (Kompartimente) unterteilt, die sich wiederum durch Membranen abgrenzen. So sind z.B. Organellen - wie das Endoplasmatische Retikulum als Syntheseort zahlreicher Biomoleküle und die Mitochondrien als Energiequelle - durch Membranen vom Zytosol abgegrenzt. Andere membranumhüllte Kompartimente sind z.B. der Zellkern, der Golgi-Apparat und die Lysosomen.

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schwarzer Pfeil ANALYTIK UND UMWELTCHEMIE

Wechselwirkungen zwischen Biosphäre und Umwelt. Zur Analytik von chemisch veränderter DNA als Indikator

Michael Linscheid
Heft 3-4/2001, S. 66-70

abstract
In den Lebensmitteln, die wir essen, in der Luft, die wir zu Hause und am Arbeitsplatz einatmen, in den Stoffen, mit denen wir täglich umgehen, oder auch in den Medikamenten, die wir zur Bekämpfung von Krankheiten nehmen - in alledem, ob in der Natur oder durch Menschenhand entstanden, sind Verbindungen enthalten, die mit den wichtigen Bauelementen unserer Zellen eine Wechselwirkung eingehen können. Die meisten dieser Reaktionen sind zum Leben notwendig und verlaufen in den Bahnen, die die Natur außerordentlich raffiniert ausgefeilt und optimiert hat, um das Leben - das Überleben - über die Jahrtausende hinweg möglich zu machen. Für die alten und auch die modernen Arzneimittel und auch die neuentwickelten Stoffe gilt dieser Grundsatz im Wesentlichen ebenso - mit dem Zusatz, dass die Natur unseren Körper vorsorglich mit Möglichkeiten ausgestattet hat, unbekannte, neuartige Verbindungen zu erkennen und auch mit diesen umzugehen.

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schwarzer Pfeil PHOTOBIOPHYSIK

Grundlagen der Photodynamischen Therapie

Beate Röder
Heft 3-4/2001, S. 72-76

abstract
Die photodynamische Therapie (PDT) beruht auf der Nutzung des Effektes der Photosensibilisierung, bei dem mit niederenergetischer Strahlung ein Farbstoff angeregt wird, der seine Anregungsenergie über einen Stoßprozess an molekularen Sauerstoff abgibt. Unter der Bildung reaktiver Spezies wie z. B. verschiedenen Radikalen kann dann die Zielzelle bzw. das Zielgewebe zerstört werden. Wegen ihrer geringen Nebeneffekte, insbesondere aufgrund der geringen Aktivierungsenergie, bei der biologisch relevante Moleküle (DNS, Enzyme) keine Energie absorbieren sowie ihres nichtinvasiven Charakters findet die PDT eine immer breitere Anwendung in der Medizin: zur Behandlung von Tumoren, Virusinfektionen, Hauterkrankungen, altersbedingter Makula-Degeneration usw. Aus diesem Grund wird weltweit intensiv an der Aufklärung des molekularen Mechanismus der PDT sowie ihrer ständigen Optimierung und Spezifizierung auf einzelne Anwendungen gearbeitet.

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schwarzer Pfeil AGRARPOLITIK

BSE, MKS und die »neue« Agrarpolitik. Was lernen wir aus der Krise?

Dieter Kirschke / Gerald Schwarz
Heft 3-4/2001, S. 78-84
http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/fg/apol

abstract
Die durch BSE und MKS angestoßene Suche nach der »neuen« Agrarpolitik mag richtig motiviert sein und hat die Sicht auf einen zentralen und bislang eher vernachlässigten agrarpolitischen Zielbereich geschärft; wenn es aber nicht gelingt, die aktuelle Debatte zu einem geschlossenen und konsistenten agrarpolitischen Konzept zu verdichten, ist die Chance der aktuellen Krise vertan. Die Umsetzung der »neuen« Agrarpolitik mit einer Betonung von Umwelt- und Qualitätszielen setzt deshalb auch die Lösung der »alten« Probleme voraus. Die Perspektive ist eine international wettbewerbsfähige Landwirtschaft und eine Agrarpolitik, die Umwelt- und Qualitätsziele konsequent umsetzt und gegebenenfalls durch direkte Einkommensübertragungen unterstützt wird.

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schwarzer Pfeil ÖKOLOGISCHER LANDBAU

Ökologischer Landbau. Zurück in die Zukunft ?!

Heide Hoffmann
Heft 3-4/2001, S. 86-92

abstract
Trotz oder gerade wegen des Überflusses an Lebensmitteln steht der Verbraucherschutz (Stichworte: Gentechnik, chemisch-synthetischer Pflanzenschutz ...) ganz oben auf der Tagesordnung, was sich an der heftigen Diskussion um die groß propagierte Wende in der Agrarpolitik ablesen lässt. Im Zentrum der Debatte steht die Frage, ob die geplante flächenmäßige Ausdehnung des ökologischen Landbaus der richtige Weg sei, das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft und deren Produkte wieder herzustellen. In dem Beitrag soll auf einige Aspekte zum geschichtlichen Hintergrund, zur Praxisrelevanz und zum Entwicklungspotential des Bewirtschaftungssystems Ökologischer Landbau eingegangen werden.

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schwarzer Pfeil SOZIALÖKOLOGIE

Eine Sozialökologie der Werte-Ebenen. Über »Nachhaltigkeit« im spezifisch sozialen Sinn als systemische Kreislauffähigkeit

Johannes Heinrichs
Heft 3-4/2001, S. 94-98
http://www2.hu-berlin.de/soz-oeko/

abstract
Fragen der »Nachhaltigkeit« bestimmen seit geraumer Zeit die Debatten über zukunftsträchtige wirtschaftliche Strukturentscheidungen und Handlungsoptionen. Die Frage nach der »Nachhaltigkeit« im spezifisch sozialen Sinn als Verfassungsproblem wird hingegen viele verwundern. Eine Lösung der Frage dürfte aber für die Bewältigung künftiger Herausforderungen an die Gesellschaft und damit verbundener Verfassungsfragen von entscheidender Bedeutung sein. Ein Lösungsmodell skizziert der Beitrag.

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schwarzer Pfeil KULTURTECHNIK

»Wunderkammern« zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Ein Projekt mit Modellcharakter

Cornelia Weber / Anke Michaelis
Heft 3-4/2001, S. 100-104
http://www2.hu-berlin.de/hzk

abstract
Die dreitägige Auftaktveranstaltung zum Jahr der Lebenswissenschaften mit der Eröffnung durch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, fand am 1. Februar 2001 im Berliner Martin-Gropius-Bau inmitten der Ausstellung Theatrum naturae et artis. Wunderkammern des Wissens (10.12.00-04.03.01) statt. Diese großartige und einmalige Präsentation der Humboldt-Universität in Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Freien Universität Berlin, der Berliner Festspiele GmbH und der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren wurde ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

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schwarzer Pfeil SOZIALWISSENSCHAFTEN

Lehrevaluation und Internet

Hans Bertram / Marina Hennig
Heft 3-4/2001, S. 106-110
http://www2.hu-berlin.de/mikrosoz/evahome.html

abstract
Innerhalb der Universitäten, in der Politik und in den Medien besteht ein Konsens darüber, dass durch eine Evaluation der Lehre die Qualität der Lehrer verbessert werden kann. Allerdings zeigt die öffentliche und fachliche Debatte, dass häufig sehr unterschiedliche Dinge mit Evaluation der Lehre gemeint werden. Die einen verstehen darunter eine Möglichkeit, Universitäten oder Studiengänge mit Hilfe eines Ranking qualitativ zu differenzieren. Die anderen erhoffen sich von der Evaluation der Lehre eine qualitative Beurteilung der einzelnen Lehrenden, um auf dieser Basis Anreizsysteme für eine Verbesserung des Unterrichts schaffen zu können. Obwohl in dieser Debatte auch über methodische Probleme diskutiert wird, etwa ob die Urteile von Peers in einem Begutachtungsverfahren zu einer sinnvolleren qualitativen Einstufung der Lehre führen können als Studentenbefragungen, wird in der öffentlichen Debatte nur sehr selten über die Verfahren gesprochen oder geschrieben, wie man zu den Daten kommt. Dies ist außerordentlich erstaunlich, weil in der empirischen Sozialforschung die Wahl des Verfahrens zur Generierung von Daten, wie im Übrigen in allen Wissenschaften, mit darüber entscheidet, welche Aussagen die generierten Daten zulassen.

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schwarzer Pfeil EUROPÄISCHE ETHNOLOGIE

»Bühnen der Macht«. Stadtethnologische Perspektiven auf die Hauptstadtwerdung Berlins

Franziska Becker / Beate Binder
Heft 3-4/2001, S. 112-119

abstract
Seit dem inzwischen zehn Jahre zurückliegenden Beschluss, den Regierungssitz der vereinigten Bundesrepublik nach Berlin zu verlegen, wird in Berlin gebaut. Das ist kaum zu übersehen. Doch dieses Bauen beschränkt sich keineswegs auf die Errichtung und die Umgestaltung von Gebäuden und Infrastrukturen, sondern zielt darauf, der deutschen Politik in Berlin auch eine neue historische und symbolische Bühne zu schaffen. Am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin fragt ein von der DFG gefördertes Forschungsprojekt nach diesen symbolischen Verschiebungen in Berlin. Unter dem Titel »Bühnen der Macht: Zur Inszenierung des Berliner ?Regierungsviertels? als Repräsentationsraum« wird der Prozess der Transformation eines Stadtraums, seiner Gebäude, Kultur und Gesellschaft zur Bühne der Politik begleitend beobachtet und beschrieben.

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schwarzer Pfeil MISZELLEN

Neuberufung / Buchneuerscheinungen
Heft 3-4/2001, S. 120-127