Humboldt-Spektrum 01/2002
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Vom Genom zum Proteom. Beispiele biomedizinischer Forschung
Franz Theuring / Christian Scheler
Heft 1/2002, S. 4-8
abstract
Transgene Tiere gewinnen in der biomedizinischen Forschung
zunehmend an Bedeutung. Ihr Einsatz ermöglicht die detaillierte
Analyse der Regulation eines Gens im Kontext eines komplexen Organismus
sowie die eindeutige Charakterisierung seiner Funktion. Darüber hinaus
können transgene Tiere als Modelle für verschiedene humane
Krankheiten dienen. Auf diese Tiermodelle ist die Forschung angewiesen,
da komplexe physiologische sowie pathophysiologische Prozesse, wie zum
Beispiel Tumorentstehung und Neurodegeneration, im Zellkultursystem
nicht oder nur beschränkt untersucht werden können. Mit Hilfe
moderner Technologien wie der Proteomanalyse werden anschließend
diejenigen Proteine identifiziert und validiert, die im
Krankheitsprozess eine zentrale Rolle spielen, um neuartige
drug-targets für die Wirkstofffindung und -entwicklung anbieten zu
können.
Literatur und Fernsehen. Ein DFG-Teilprojekt zur Programmgeschichte des DDR-Fernsehens
Thomas Beutelschmidt
Heft 1/2002, S. 12-16.
abstract
Vor zehn Jahren hatte der in seiner letzten Phase sichtbar
gewendete Deutsche Fernsehfunk (DFF) die gerade erst erlangte
Selbständigkeit schon bald wieder verloren: Ende 1991 wurde er als
DFF-Fernsehkette endgültig eingestellt. Was ist geblieben? Eine
unglückliche, aber politisch gewollte Neuaufteilung der ostdeutschen
Rundfunklandschaft auf der einen und das gesamte Programmvermögen auf
der anderen Seite, das - vor den Begehrlichkeiten privater Unternehmen
gerettet - in öffentlich-rechtliche Obhut gelangt ist. Eine
spannungsreiche Entwicklung, die sich als Wissenschaftsthema geradezu
aufdrängt: Welche Geschichte(n) können uns diese gesammelten
Kommunikate heute erzählen?
Was ist sozial gerecht? Ein interdisziplinäres Programm am Institut für Sozialwissenschaften
Stefan Liebig / Holger Lengfeld
Heft 1/2002, S. 18-22.
abstract
Im Jahr 1998 ist die von der VolkswagenStiftung geförderte
Nachwuchsgruppe "Interdisziplinäre Soziale Gerechtigkeitsforschung" am
Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität auf
Initiative der Professoren Bernd Wegener, Hans-Peter Müller, Herfried
Münkler und Leo Montada eingerichtet worden. Seitdem beschäftigen
sich unter der Leitung von Dr. Stefan Liebig junge Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler mit der Frage, wie philosophische und politische
Entwürfe zur Sozialen Gerechtigkeit mit den Erkenntnissen der
erfahrungswissenschaftlichen Einstellungs- und Politikforschung in
Verbindung gebracht werden können. Damit wird insofern
wissenschaftliches Neuland betreten, als ein Brückenschlag zwischen
zwei Forschungstraditionen unternommen wird, die bislang nahezu
unvermittelt nebeneinander standen.
Sakrale Räume und Kultpraktiken in städtischen Zentren Dakiens
Alfred Schäfer / Manuel Fiedler / Constanze C. C. Höpken
Heft 1/2002, S. 24-28.
abstract
Die im Jahre 106/107 n. Chr. eingerichtete römische Provinz
Dakien kann als "Einwanderungsland" angesehen werden. Migranten aus
verschiedenen Regionen des Imperium Romanum gestalteten aufgrund ihrer
kulturellen Erfahrung sakrale Räume auf unterschiedliche Weise.
Während des Kolonisierungsprozesses entstand ein weites Spektrum
religiöser Kommunikationssysteme. Elemente der eigenen Religion und
fremde Traditionen fügten sich in den entstehenden Heiligtümern zu
einem in sich heterogenen Erscheinungsbild. Ein Blick auf die Liber
Pater-Bezirke Dakiens kann die separierenden und die integrierenden
Tendenzen von Religion besonders gut darstellen und die Bandbreite
religiöser Handlungsfelder anhand eines Götterkultes belegen. -
Kolonisten gleicher regionaler Herkunft kamen häufig in geschlossenen
Kultorganisationen zusammen. Wie es zur Formierung der verschiedenen
religiösen Gemeinschaften gekommen ist, soll im Rahmen eines von der
DFG geförderten Schwerpunktprogrammes anhand der gut überlieferten
Denkmäler der Koloniestädte Apulum und Sarmizegetusa untersucht
werden. Auf der Grundlage einer Analyse der Sakralarchitektur,
Weihinschriften, Votivplastik und Kultkeramik sind Herkunft und
religiöses Ritual der Gläubigen zu ermitteln. Erst eine Betrachtung
der Denkmäler auf überregionaler Ebene ermöglicht die Bestimmung
lokaler Besonderheiten. Auf dieser Basis soll der
Transformationsprozess analysiert werden, der zu dem spezifischen
Religionsgefüge der Provinz Dakien geführt hat.
Softwaretool für die Kognitiv-Ergonomische Bewertung von
Innenraumkomponenten im PKW
Exponat auf der CeBIT 2002 / Hannover Messe 2002
Jens Hüttner / Andreas Dubrowsky / Hartmut Wandke
Heft 1/2002, S. 30-33.
abstract
Der Umgang mit moderner Technik im Arbeitsleben und im privaten
Alltag ist nicht immer einfach. Technikgetrieben werden Systeme und
Geräte entwickelt, die oft nicht an den Bedürfnissen der Benutzer
ausgerichtet sind. Die Bedienung muss mühsam erlernt werden, der
zeitliche Aufwand geht nicht selten über mehrere Stunden hinaus,
teilweise scheitern die Benutzer. Die Psychologie, speziell die
Ingenieurpsychologie, verfügt über umfangreiches Wissen zur
benutzerfreundlichen Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen. Sowohl
Haushaltstechnik als auch Industriesysteme können durch die Nutzung
und Umsetzung dieses Wissens benutzerfreundlicher werden. Seit vielen
Jahren ist es ein Anliegen des Fachgebietes Kognitive Ergonomie /
Ingenieurpsychologie am Institut für Psychologie der
Humboldt-Universität in Forschungsarbeiten und Projekten, sowie auf
Tagungen und Messen dieses Wissen an den Ort der Entwicklung von
Systemen und Geräten zu bringen.
GUIDEAS: GUIdance for DEveloping Assistance
Exponat auf der CeBIT 2002
Julia Nitschke / Hartmut Wandke
Heft 1/2002, S. 36-39.
abstract
Im privaten Bereich sehen sich Benutzer heutzutage mit technischen
Systemen wie modernen Fernsehern, Videorekordern, Fahrkartenautomaten
oder Entertainmentsystemen im Auto konfrontiert, die über immer
komplexere Funktionalitäten verfügen. Leider geht diese Zunahme an
Funktionen oft mit immer höheren Anforderungen an die Bedienung durch
den Benutzer einher. Viele dieser neuartigen Funktionen werden
beispielsweise nicht genutzt, weil Benutzer sie gar nicht entdecken. So
analysierte Röse (1996) ein Autoradio, das 72 verschiedene Funktionen
aufwies, auf die mit Hilfe von elf Bedienelementen zugegriffen werden
konnte. Nachdem Autofahrer die wichtigsten benannt hatten, wurden sie
gebeten, unter kontrollierten Bedingungen im Labor diese Funktionen an
einem neuen Radio auszuprobieren. Von 20 Testpersonen konnten zwar 14
das Gerät auf Anhieb lauter oder leiser stellen, aber nur drei konnten
die Lautstärke zwischen den vorderen und hinteren Lautsprechern
regeln. Hinzu kommt, dass die Zeiten, die die Testpersonen im Mittel
benötigten, um eine wichtige Radiofunktion zu nutzen, bei 31 Sekunden
lag, obwohl sich die Benutzer voll auf die Bedienung des Radios
konzentrieren konnten, weil die Untersuchung im Labor und nicht im
fahrenden Auto stattfand.
CHARITIME. Ein agentenorientiertes Softwaresystem zur
Terminplanung im Krankenhaus
Exponat auf der Medica 2001
Ines Münch / Marcel Gnoth / Gabriela Lindemann-von
Trzebiatowski
Heft 1/2002, S. 40-43.
abstract
Mit ChariTime ist ein agentenorientiertes Softwaresystem
entstanden, in dem Agenten als Interessenvertreter von Personen bzw.
Personengruppen miteinander interagieren können, um bestimmte Aufgaben
zu erfüllen. ChariTime konzentriert sich dabei auf die
Kernfunktionalität des Terminmanagements und kann leicht in bestehende
IT-Systeme integriert werden.
XploRe. The Interactive Statistical Computing
Environment
Exhibit on the CeBIT 2002
Wolfgang Härdle / Sigbert Klinke / Lenka Cizkova / Pavel
Cizek
Heft 1/2002, S. 46-48.
abstract
XploRe is a professional tool for high-end statistical analysis,
treatment of complex data structures, advanced research and interactive
teaching. The powerful toolbox for computational statistics comprises a
high level programming language basing on matrices and arrays,
graphical displays, a help system and editors for programs and
data.
MD*Book. A tool for creating interactive documents
Exhibit on the Learntec 2002
JWolfgang Härdle / Sigbert Klinke / Rodrigo Witzel
Heft 1/2002, S. 50-51.
abstract
The software-tool MD*Book, available via www.md-book.com, has been
developed to produce supportive teaching material and e-books designed
for classroom use, web based courses as well as for professional
presentations. It generates from one text source (LaTeX) different
output formats (PostScript, PDF, HTML, MD*Booklet e-teach CDs) and
supports the architecture for interactive examples within the book.
Management kunstgeschichtlicher Inhalte.
Ein internet-gestütztes Konzept zur Informationsverarbeitung und
-verteilung
Ingeborg Reichle / Thomas Lackner
Heft 1/2002, S. 52-56.
abstract
Seit Mitte der neunziger Jahre bietet das World Wide Web (WWW)
kunstgeschichtlichen Instituten eine technologische Plattform zur
Veröffentlichung studien- und forschungsbezogener Informationen.
Nahezu jedes Institut ist mittlerweile mit einer eigenen "Homepage" im
WWW präsent und publiziert im halbjährlichen Turnus eine
aktualisierte Fassung des kommentierten Veranstaltungsangebots. Im
Regelfall geschieht dies unter den Bedingungen einer medialen und
personellen Trennung von Inhaltsressourcen (Dozenten, Sekretariat),
Web-Autoren (HTML-Programmierer, wissenschaftliche Hilfskräfte) und
Öffentlichkeit (Studierende, Wissenschaftler). Inwiefern die
Einführung einer www-basierten Open-Source-Infrastruktur ein Konzept
vermittelt, das eine Aufhebung dieser Dreiteilung anstrebt, untersucht
ein Projekt am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität
zu Berlin.
EWeRK. Institut für Energie- und
Wettbewerbsrecht in der Kommunalen Wirtschaft e.V. an der
Humboldt-Universität zu Berlin
Hans-Peter Schwintowski
Heft 1/2002, S. 58-60
abstract
Kernziel des EWeRK ist es, energie- und wettbewerbsrechtliche
Fragestellungen aus der Perspektive kommunaler Unternehmen auf den
wissenschaftlichen Prüfstand zu stellen. Damit reagiert das EWeRK auf
eine für die Energiewirtschaft in Deutschland schwierige Phase des
Umbruchs. Die Liberalisierung hat die mo-nopolistisch geprägte und
staatlich regulierte Versorgungsstruktur zugunsten des freien
Wettbewerbs abgelöst. Der Zwang, sich dem Wettbewerb zu stellen und
Kosten zu sparen, löst Anpassungszwänge und völlig neue Fragen aus,
die auch vor der kommunalen Wirtschaft nicht halt machen.
Neuberufung / Buchneuerscheinungen
Heft 1/2002, S. 58