Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 2/2007

Inhalt


14. Jahrgang · Heft 2/2007
ISSN 0946-641X · Preis 5,-
EUR

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Probeheft / Bezugsbedingungen / Impressum Probeheft Üœbersicht der bisherigen Beiträge (geordnet nach Fakultäten und Instituten) Beiträge Üœbersicht zu den bisher erschienenen Ausgaben Ausgaben Profil der Zeitschrift - Vorstellung Profil Homepage der Humboldt-Universität Homepage der Humboldt-Universität


EVOLUTION
Des Lebens ganze Fülle: Die Evolution der Vielfalt
Forschung zur Entwicklung der Erde und des Lebens am Museum für Naturkunde
Matthias Glaubrecht
Heft 2/2007, S. 6-12
 

abstract
Wissenschaftler am Berliner Museum für Naturkunde erforschen Ursprung und Ursachen biologischer Diversität auf der Erde. An heute lebenden wie ausgestorbenen Organismen untersuchen sie die Mechanismen der Evolution ebenso wie geologische und kosmologische Vorgänge der Erde. Dabei nutzen sie die reichen Sammlungen des Museums als ein einmaliges Forschungsinstrument; denn diese sind über die Grundlagenforschung hinaus ein unersetzliches Daten-Archiv auch für viele Aspekte angewandter Forschung, von der Folgenabschätzung des Klimawandels bis zur Medizin. Das breite Spektrum der Forschungen am Museum für Naturkunde spiegelt sich auch in der Mitte Juli 2007 neu eröffneten Ausstellung unter dem Titel »Evolution in Aktion« wider. [Volltext]

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WISSENSCHAFT IM DIALOG
Forschung kommunikativ
Die neuen Ausstellungen des Museums für Naturkunde als Schnittstelle zur Forschung
Ferdinand Damaschun / Uwe Moldrzyk
Heft 2/2007, S. 14-16
 

abstract
Das Museum für Naturkunde ist eine der ältesten musealen Einrichtungen in Berlin. Hervorgegangen aus mehreren naturwissenschaftlichen Teilmuseen, die mit Gründung der Berliner Universität im Jahre 1810 eingerichtet worden waren, hat es sich als moderne Forschungsinstitution in der Humboldt-Universität etabliert. – Diese Doppelfunktion, nämlich fundierte Wissenschaft sowie für die Öffentlichkeit interessante Objekte unter einem Dach zu vereinen, prägt das Gesicht des Berliner Naturkundemuseums seit seinen ersten Tagen. [Volltext]

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PALÄONTOLOGIE
Baupläne für Riesen
Funktionelle Anatomie der Sauropoden und die Neurekonstruktion der Dinosaurierskelette vom Tendaguru-Berg (Tansania) im Museum für Naturkunde
Kristian Remes
Heft 2/2007, S. 18-21
 

abstract
Die Sauropoden brachen alle Rekorde. Brachiosaurus, wie auch die anderen im neu gestalteten Sauriersaal des Museums für Naturkunde präsentierten Tendaguru-Sauropoden, waren zu Lebzeiten das Produkt einer bereits 70 Millionen Jahre andauernden eigenständigen Evolution dieser Gruppe pflanzenfressender Dinosaurier, welche noch für weitere 80 Millionen Jahre die absoluten Giganten unter allen Landtieren in der Geschichte der Erde hervorbringen sollte. – Die Sauropoden übertrafen sowohl die größten Säugetiere als auch andere Dinosaurier in ihrer Masse um eine Zehnerpotenz (Abb. 1), und manche Arten haben womöglich bis zu 100 Tonnen auf die Waage gebracht. Der Gigantismus der Sauropoden ging einher mit einer Vielzahl an physiologischen, anatomischen und ökologischen Anpassungen, die ihr Leben als Riesen erst ermöglichten. Welche dies waren, wie sie entstanden sind und wie die Sauropoden als Giganten funktionieren, soll die DFG-Forschergruppe 533 »Biology of the sauropod dinosaurs« klären, die Anfang 2004 unter der Leitung von Prof. Martin Sander von der Universität Bonn ins Leben gerufen wurde, und an der das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt ist. Das aus dieser Forschung zu erwartende tiefer gehende Verständnis der Biologie und Ökologie dieser Tiere wird unser Wissen darüber erweitern, welche Extremformen terrestrische Ökosysteme und die in ihnen wirkenden Phänotypen annehmen können, und unter welchen Umständen dies möglich ist. Wie alle historischen Forschungsdisziplinen liefert die Paläontologie über das Verständnis der Vergangenheit somit einen Beitrag zum Verständnis der Gegenwart. [Volltext]

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MIKROPALÄONTOLOGIE
Marine Mikrofossilien
Indizien für früheren Klimawandel in den Ozeanen
David Lazarus
Heft 2/2007, S. 22-27
 

abstract
Climate Change, der Klimawandel, ist derzeit in aller Munde. Um diesen wirklich verstehen zu können und ihm effektiv gegenzusteuern, ist es wichtig, die Klimaentwicklung früherer Zeiten nachzuzeichnen und, mehr noch, die dahinter stehenden Mechanismen zu verstehen. Manchmal geraten dabei Winzlinge, die auf den ersten Blick so gar nichts mit dem Thema zu tun haben, in unser Blickfeld. Eine Arbeitsgruppe des Museums für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht einzellige Protisten, um ihnen Informationen über das Klima des südlichen Atlantiks während der letzten 65 Millionen Jahre zu entlocken. [Volltext]

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MINERALOGIE
Sandstein unter Beschuss
Thomas Kenkmann / Kai Wünnemann
Heft 2/2007, S. 30-35



abstract
Kollisionen fester Körper zählen zu den fundamentalsten geologischen Prozessen im Sonnensystem. Einschläge von Asteroiden und Kometen auf der Erdoberfläche haben die Entwicklungsgeschichte der Erde wiederholt beeinflusst. Die hochdynamischen Abläufe bei einem derartigen Einschlag sind mit erheblichen Veränderungen in Mineralen und Gesteinen verbunden und haben weitreichende Effekte auf die Umwelt. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern des Berliner Museums für Naturkunde untersucht die kurzzeitdynamischen Prozesse mit einem breit angelegten Instrumentarium, das aus Geländestudien, Experimenten, Mikroanalytik und Computersimulation besteht. Die neue Ausstellung des Museums für Naturkunde stellt die Erde in ihrem planetaren Kontext dar und thematisiert Meteoriteneinschläge einerseits als extraterrestrische Einflussfaktoren auf das System Erde und dokumentiert andererseits die frühe Kollisionsgeschichte des Sonnensystems, die letztendlich zur Entstehung der Planeten geführt hat. [Volltext]

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MINERALOGIE
Marsmeteorite - Proben vom roten Nachbarn
Ansgar Greshake
Heft 2/2007, S. 38-42
 

abstract
Marsmeteorite sind die einzigen Proben unseres roten Nachbarplaneten, die auf der Erde zur Verfügung stehen. Einige dieser seltenen und wertvollen Gesteine sind in den neuen Ausstellungen des Museums für Naturkunde zu bewundern. Sie wurden durch Einschläge von der Oberfläche des Mars herausgeschleudert und enthalten wertvolle Informationen über die Geologie des Mars, seine Klimageschichte und auch über das Vorhandensein möglicher primitiver Lebensformen. Ihre Untersuchung ist daher ein aktueller Forschungsschwerpunkt des Museums für Naturkunde. [Volltext]

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ENTOMOLOGIE
Räuber, Parasiten, Kuckucke
Die Evolution von Grabwespen und ihrer vielfältigen Beutefang- und Nestbaustrategien
Michael Ohl
Heft 2/2007, S. 44-48
 

abstract
Grabwespen sind eine enorm artenreiche und morphologisch wie verhaltensbiologisch vielfältige Gruppe aculeater, also stechender Hautflügler. Der Ursprung der Grabwespen sowie der Bienen, ihrer nächsten Verwandten, reicht zurück bis in die früheste Kreide (120 bis 140 Millionen Jahre). Seitdem haben die Grabwespen sich zu einer der dominanten Insektengruppen insbesondere der wüstenartigen Lebensräume der Erde entwickelt. Die weitaus meisten Grabwespenarten bauen eigene Nester, die sie mit selbst gefangener Beute verproviantieren. Einige Arten aber sind zu alternativen Strategien übergegangen und fangen entweder Beute ohne Nestbau, oder sie übernehmen von anderen Grabwespenweibchen angelegte und verproviantierte Nestanlagen. Ein Team von Wissenschaftlern des Museums für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht in internationaler Zusammenarbeit die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Grabwespen sowohl anhand morphologischer als auch molekularer Daten. Auf der Basis der gewonnenen Verwandtschaftshypothesen wird die Evolution der verschiedenen Verhaltensstrategien rekonstruiert und kann so in ihren wesentlichen Abläufen verstanden werden. Morphologisch und molekulargenetisch begründete Hypothesen bilden so die Basis für die Rekonstruktion der Evolution dieser vielfältigen Wespengruppe. [Volltext]

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EVOLUTIONÄRE PALÄOÖKOLOGIE
Entwicklung der marinen Biodiversität
Wolfgang Kießling
Heft 2/2007, S. 50-54
 

abstract
Biodiversität in all seinen Facetten ist eines der großen Themen in den neu gestalteten Ausstellungen des Museums für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin. Obwohl wir nicht einmal die heutige Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten wirklich kennen, kann man Fossilien nutzen, um die Veränderungen der Biodiversität über Jahrmillionen zu rekonstruieren. Das funktioniert jedoch nur mit ausgefeilten statistischen Methoden, die der Unvollständigkeit der geologischen Überlieferung Rechnung tragen. Mit den Ergebnissen lassen sich wichtige Fragen beantworten, die für verschiedene Bereiche der Lebens- und Umweltwissenschaften relevant sind. Eine internationale Forschergruppe aus weltweit 125 Institutionen, darunter das Berliner Naturkundemuseum, hat nunmehr ausreichend Datenmaterial gesammelt, um die Diversitätsentwicklung mariner Lebewesen der letz-ten 540 Millionen Jahre zuverlässig zu rekonstruieren. Zwei wichtige Ergebnisse sind: Nach einer explosiven Entfaltung der Tiere im Kambrium erreichte die Diversität bereits vor 450 Millionen Jahren ein Niveau, das für lange Zeit nicht überschritten wurde. Ein zweiter Anstieg fand vor etwa 150 Millionen Jahren statt. Seitdem gab es keinen großen Netto-Zuwachs im Meer. Anscheinend gibt es Kapazitätsgrenzen für die Artenvielfalt auf unserem Planeten, die nur durch signifikante evolutionäre Innovation nach oben verschoben werden können. [Volltext]

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EVOLUTIONBIOLOGIE
Schnecken auf der Überholspur
Über die rasante Entstehung neuer Arten in Seen und Flüssen Südostasiens
Thomas von Rintelen / Frank Köhler
Heft 2/2007, S. 56-61
 

abstract
Die faszinierende Vielfalt des Lebens auf der Erde und die Frage nach ihrer Entstehung gehört zu den Schwerpunkten der neu gestalteten Ausstellungen des Museums für Naturkunde. Eines der größten Rätsel ist dabei noch immer die Frage, wie genau und in welchem Zeitraum neue Arten entstehen. Am Museum arbeitet unter anderem die von Dr. Matthias Glaubrecht gegründete Arbeitsgruppe zur Evolutionsökologie und Systematik von Schnecken an der Erforschung jener evolutiven Prozesse, die zur Artenbildung beitragen. Am Beispiel tropischer Süßwasserschnecken untersucht sein Forscherteam den wechselseitigen Beitrag von genetischen, räumlichen und ökologischen Faktoren zur Entstehung neuer Arten. Gerade der Einfluss ökologischer Faktoren wird in der aktuellen Forschung stark diskutiert. Die Arbeit der Forschergruppe soll helfen, besser zu verstehen, unter welchen Umständen und in welchen Zeiträumen Artenbildung in Form explosiver Auffächerungen, sogenannten Radiationen, stattfindet. Die Schnecken erweisen sich in dieser Hinsicht als weit weniger behäbig, als man ihnen landläufig unterstellt. [Volltext]

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PRÄPARATION IM MUSEUM
Basisarbeit für Forschung und Wissensvermittlung
Jürgen Fiebig
Heft 2/2007, S. 62-66
 

abstract
In den naturwissenschaftlichen Museen der Welt können Millionen Sammlungsstücke, viele davon mehrere hundert Jahre alt, von Forschern genutzt und von Besuchern bestaunt werden. Ohne präparatorische Behandlung wären diese Exponate jedoch nicht in dem Zustand, in dem sie noch heute für verschiedenste Zwecke präsentiert werden. Bevor diese naturwissenschaftlichen Objekte Eingang in die Sammlungen finden, müssen nahezu alle mehr oder weniger aufwändig präpariert bzw. konserviert werden. Somit kommt der Präparation eine bedeutende Rolle zu, denn viele Stücke werden erst nach präparatorischer Bearbeitung zu nutzbaren Forschungsobjekten. Auch daraus folgt für große Museen die Verpflichtung, neben dem Erhalt und dem Erweitern von Sammlungen auch für die Aus- und Weiterbildung von Präparatoren Sorge zu tragen. – Das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin kann auf eine lange Tradition auf dem Gebiet der Präparation zurückblicken. Einige Mitarbeiter dieses Museums haben noch heute viel beachtete Spitzenexponate geschaffen und durch die entscheidende Mitentwicklung neuer Technologien einen bleibenden Platz in der Präparationsgeschichte erworben. – In den wiedereröffneten Ausstellungssälen kann sich der Besucher auch an einer Fülle neuer Exponate erfreuen, die den aktuellen Stand der Präparationstechniken widerspiegeln. [Volltext]

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EVOLUTIONSTHEORIE/KREATIONISMUS
Neugier, nicht Dogmatismus bringt die Wissenschaft weiter
Reinhold Leinfelder
Heft 2/2007, S. 68-72
 

abstract
Der Paläontologe und Generaldirektor des Berliner Museums für Naturkunde Reinhold Leinfelder im Interview zum Thema Wissenschaftsfeindlichkeit und Kreationismus. [Volltext]

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DATEN UND ZAHLEN

WISSENSCHAFTLICHE REIHEN
Die Mitteilungen aus dem Museum für Naturkunde in Berlin
Heft 2/2007, S. 74

PATENSCHAFTSKAMPAGNE
Mein Museum für Naturkunde - Pate werden. Jetzt!
Heft 2/2007, S. 76

SPONSOREN
Sponsoren und Partner
Heft 2/2007, S. 78

[Volltext]

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