Humboldt-Universität zu Berlin

Humboldt-Spektrum 01/1997

Inhalt

  • Umweltkommission der Humboldt-Universität zu Berlin /
    Italienisch-Deutsches Colloquium /Gründung der DIFGB







4. Jahrgang · Heft 1/1997
ISSN 0946-641X · Preis DM 10,-

TITELBILD: Immunphänotypisierung eines unklaren tumorösen Prozesses des Bauchfells (siehe 1/97, S. 4ff)


Probeheft / Bezugsbedingungen / Impressum Probeheft Übersicht der bisherigen Beiträge (geordnet nach Fakultäten und Instituten) Beiträge Übersicht zu den bisher erschienenen Ausgaben Ausgaben Profil der Zeitschrift - Vorstellung Profil Homepage der Humboldt-Universität
  • PATHOLOGIE
  • Morphologische Diagnostik bösartiger Tumore

    Manfred Dietel
    Heft 1/97, S. 4-8.

    abstract
    Der klinisch und juristisch verbindliche Nachweis von Gut- oder Bösartigkeit (Dignität) einer Geschwulst beruht nach wie vor auf der mikroskopisch gewonnenen histopathologischen Diagnose. In fast allen Fällen ist diese für das weitere Schicksal des Patienten so außerordentlich wichtige Entscheidung des Pathologen eine conditio sine qua non für die sich anschließende Therapie, z.B. ob ein Bein amputiert, eine Brust abgenommen, eine Prostata entfernt, eine Chemotherapie appliziert oder eine Bestrahlung angewendet werden muß. ? Zusätzlich zur Bestimmung der Dignität werden heute vom Kliniker weitere Informationen über die entnommene Geschwulst gefordert. Diese sollen Angaben zur Histogenese, Prognose, Wachstumsfraktion, Ausbreitung und, wenn möglich, zum therapeutischen Ansprechen enthalten. Durch die Entwicklung neuer Methoden sind Möglichkeiten und Präzision der vom Pathologen gemachten Aussagen fundamental verbessert worden. Dabei wurde durch die Einführung immunologischer, zellbiologischer und molekulargenetischer Methoden in die diagnostische Pathologie im letzten Jahrzehnt ein qualitativer Sprung erreicht. Die wesentlichen Entwicklungen werden kurz skizziert.

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  • I + K-TECHNOLOGIE
  • Wie hoch ist der Turm von Babel in den Großkrankenhäusern?
    Informations-Management-Systeme in der Medizin: Probleme und Lösungsansätze

    Trong-Nghia Nguyen-Dobinsky/Peter Hufnagl
    Heft 1/97, S. 12-17.

    abstract
    Wer die medizinische Zusammenarbeit mittels einer modernen DV-gestützten Informations-Management-Struktur fördern will, gewinnt rasch den Eindruck, dies gleiche dem Versuch, den »Turmbau von Babel« in der Moderne zu verwirklichen. Allerdings: das Projekt, verschiedene Subsysteme in einem sog. Intranet zu integrieren, endet häufig in einer ?babylonischen Sprachverwirrung?, denn es zeigt sich sehr schnell: die einzelnen Systeme ?verstehen sich nicht?. Die ursächlichen Probleme und daraus resultierenden Lösungsstrategien, wie sie am Universitätsklinikum Charité verfolgt werden, skizziert dieser Beitrag.*

    (* Ein zweiter Teil befaßt sich mit dem Thema Telemedizin. Die Telemedizin schafft die Voraussetzung dafür, daß Hochschulmediziner, Krankenhaus- und niedergelassene Ärzte zum Vorteil der Patienten direkt miteinander kommunizieren können. Teil 2 erscheint in Humboldt-Spektrum 2/97.)

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  • AGRARWISSENSCHAFT
  • Militärische Altlasten:
    Nachfolgenutzung ehemals militärisch genutzter Flächen ? Problemstellungen und Lösungsansätze

    Robert Sauerbrey/Dieter Eschner/Frank Riesbeck
    Heft 1/97, S. 20-25.

    abstract
    Mit Beginn der Entspannungspolitik Mitte der 80'er Jahre und des damit verbundenen weltweiten Abrüstungsprozesses und der Beendigung des sicherheitspolitisch definierten Ost?West-Konfliktes hat ein Konversionsprozeß begonnen, der in seiner Dimension und in seinen Auswirkungen nur schwer beherrschbar ist. Für die jeweils betroffenen Länder entstehen daraus vielfältige volkswirtschaftliche, soziale und ökologische Probleme. - Dieser Beitrag widmet sich hauptsächlich den Aufgaben der Flächenkonversion, also der zivilen Nachfolgenutzung ehemals militärisch genutzter Liegenschaften, und zeigt komplexe Lösungsansätze zur Sanierung, Rekultivierung, bzw. Renaturierung dieser Liegenschaften auf. Schwerpunkt bilden dabei die gegenwärtig laufenden, durch uns koordinierten interdisziplinären Forschungsarbeiten zur Erkundung und Beräumung vorhandener Munitionsbelastungen, zur Entwicklung von neuen komplexen Rekultivierungstechnologien und deren ökologische Bewertung hinsichtlich der weiteren Entwicklung dieser Ökosysteme. Ausgangspunkt für diese Arbeiten waren langjährige Forschungen im Fachgebiet auf dem Gebiet der Melioration und Sanierung devastierter Böden.

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  • WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT
  • Nieten in Nadelstreifen? Anreizsysteme für Führungskräfte

    Stefan Winter
    Heft 1/97, S. 28-31.

    abstract
    Über die letzen Jahre ist ein zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit an der Vergütung von Führungskräften der deutschen Wirtschaft zu verzeichnen. Dieses Interesse gipfelt in der Veröffentlichung der Jahresbezüge einzelner Spitzenkräfte, wie dies in den USA schon seit langem üblich ist. Die oftmals die Millionengrenze überschreitenden Jahresbezüge werfen dabei nicht erst seit heute die Frage nach der Angemessenheit solcher Vergütungshöhen auf. Kritiker prägten neuerdings gar das Wort von den »Nieten in Nadelstreifen«, die für ihre Unternehmen nicht einen Bruchteil dessen wert seien, was sie kosten. Aus Kreisen der Betroffenen wird dagegengehalten, daß die Vergütung der Leistung und der Position angemessen sei und zudem auch international konkurrenzfähige Gehälter bezahlt werden müßten, um fähige Spitzenmanager anwerben und halten zu können. Während die Verteilungswirkung des Managereinkommens (und damit die Frage nach der Gerechtigkeit) somit intensiv öffentlich diskutiert wird, fehlt eine vergleichbare Auseinandersetzung mit der Effizienzwirkung, d.h. der Frage danach, wie Anreizsysteme gestaltet werden sollten, um einen möglichst hohen wirtschaftlichen Ertrag zu stimulieren.

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  • SOZIALWISSENSCHAFTEN
  • Wohnungen zu verschenken! Über die Privatisierung staatseigener Wohnungen in St. Petersburg

    Hartmut Häußermann
    Heft 1/97, S. 32-35.

    abstract
    Stell Dir vor: der Staat verschenkt seine Wohnungen und niemand will sie haben. So ähnlich ist tatsächlich zur Zeit die Situation in St. Petersburg. Die Privatisierung der staatseigenen Wohnungen ist ins Stocken geraten: nach einem steilen Anstieg der Zahl der Privatisierungsfälle von Beginn der ?Reform? (1992) bis zum Höhepunkt im Frühjahr 1993, als pro Monat über 20.000 Wohnungen in das Eigentum ihrer Bewohner übergingen, ist sie inzwischen wieder auf ihr Ausgangsniveau von etwa 2.000 Privatisierungen pro Monat zurückgefallen. Dabei ist die Privatisierung kostenlos! Das entsprechende landesweit geltende Gesetz sieht vor, daß wer das Wohnrecht in einer staatseigenen Wohnung besitzt, diese auf Antrag ohne weitere Kosten als Privateigentum übertragen bekommt. Gleichzeitig wurde dekretiert, daß Wohnungen wieder zur Ware werden können, daß sie also frei vermietet oder verkauft werden können. ? Welche Wirkungen diese Art von Wohnreform auf die materielle Situation der Bewohner hat, wie sich dabei die sozialräumliche Struktur der Stadt verändert, und warum die Zahl der Privatisierungsfälle im vergangenen Jahr so stark zurückgegangen ist, zeigt dieser Beitrag.

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  • SOZIALWISSENSCHAFTEN
  • Gewalt im Jugendalter. Über die Bedeutung sozialer Netzwerke und Gruppenprozesse für abweichendes Verhalten

    Wolfgang Kühnel
    Heft 1/97, S. 38-43.

    abstract
    Vergegenwärtigt man sich die öffentliche Diskussion, so kann man den Eindruck gewinnen, daß die heranwachsende Generation nur noch durch die Themen Gewalt und Kriminalität wahrgenommen wird. Dies gilt ganz besonders für Jugendliche aus dem Osten Deutschlands. Dieser Eindruck mag sicher nicht ganz unzutreffend sein, wenn Ergebnisse sozialwissenschaftlicher Untersuchungen aus den Bereichen der Jugendforschung (Heitmeyer et al., 1995), Auswertungen der Polizeilichen Kriminalstatistik (Pfeiffer et al., 1996), aber auch kriminologische Studien zur selbstberichteten Delinquenz (Kreuzer et al., 1993) selektiv herangezogen werden. Die Interpretationen, die damit verbunden werden, sind höchst widersprüchlich. Vertreten die einen die These einer dramatischen Zunahme von Gewalt und Kriminalität junger Menschen und führen als Erklärung dafür soziale Desorganisation, zunehmende Armut, Perspektivlosigkeit und Probleme der Persönlichkeitsentwicklung an, so warnen andere vor dramatisierende Folgerungen (Schumann, 1995). Für sie ist die hohe Kriminalitätsbelastung im Jugendalter ein ubiquitäres Phänomen, das mit zunehmendem Alter zurückgeht. Der Anteil derjenigen die durch mehrmals begangene Delikte auffallen und eine »kriminelle« Karriere einschlagen, ist eher gering.

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  • REHABILITATIONSWISSENSCHAFT
  • Erziehung als narzißtische Wachstumsförderung?

    Bernd Ahrbeck
    Heft 1/97, S. 44-47.

    abstract
    Das viel beklagte selbstbezogene Verhalten und die starke narzißtische Bedürftigkeit vieler Kinder und Jugendlicher stellen keine notwendige Folge gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse dar, wie die These vom »Zeitalter des Narzißmus« nahelegt. Sie resultieren vielmehr nicht unwesentlich aus weit verbreiteten, konfliktvermeidenden Erziehungskonzepten, die allzusehr an narzißtischem Wachstum interessiert sind. Dies wird am Beispiel der schulischen Notengebung aufgezeigt.

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  • MUSIKWISSENSCHAFT
  • Forschung mit besonderer »Note«

    Musikwissenschaftliche Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin, Das
    Heft 1/97, S. 48-54.

    abstract
    Als wissenschaftliche Beschäftigung mit Musik ist Musikwissenschaft eine sehr alte Disziplin, deren Wurzeln in der griechischen Musiktheorie seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. liegen. Als spezifisches Universitätsfach existiert sie dagegen erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Nicht anders als »Musik« ist »Musikwissenschaft« ein Begriff, der im Laufe seiner Geschichte höchst Unterschiedliches bedeutet hat und dessen Inhalt und Reichweite nur historisch bestimmt werden können. Gerade dies aber schließt Offenheit für weitere Entwicklungen ein, für Erneuerung in Gegenwart und Zukunft. Das Musikwissenschaftliche Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin zeichnet sich in der deutschen Hochschullandschaft dadurch aus, daß hier das Fachgebiet in seiner ganzen Breite repräsentiert ist.

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  • TECHNOLOGIETRANSFER

Kontaktforum Wissenschaft ? Wirtschaft:
Messebeteiligungen 1997 der Humboldt-Universität zu Berlin

Heft 1/97, S. 56-61.

abstract
Internationale Messen und Fachmessen bieten Universitäten in der Regel ein wirkungsvolles Forum, auf dem Forschungsarbeiten und -ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit aus Wirtschaft und Wissenschaft vorgestellt und Impulse für die Forcierung des Technologietransfers gegeben werden können. Durch Messebeteiligungen werden Universitäten daher auch ihrer Aufgabe gerecht, mit Transferangeboten von zukunftsweisenden Forschungsleistungen in innovative Produkte und Dienstleistungen zur Sicherung und Steigerung der Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland beizutragen. Darüber hinaus eröffnen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erfahrungsgemäß gute Möglichkeiten, Fachkontakte zu knüpfen sowie Partner für Kooperations- bzw. Drittmittelprojekte zu finden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Humboldt-Universität werden daher auch in diesem Jahr wieder auf wichtigen Messen vertreten sein. Ausgewählte Exponate werden vorgestellt.