Stabsstelle Career Center & Wissenschaftliche Weiterbildung

Mediation und Konflikttransformation

Referentin: Christian Hartwig
Leistungspunkte: 5

Nach der Philosophie der Transformativen Mediation entspricht es der grundlegenden Natur des Menschen, nach sozialer Interaktion zu streben und diese im Gleichgewicht mit individueller Autonomie zu halten. Ein Konflikt wird daher nicht deshalb als belastend empfunden, weil Menschen ihre Rechte verletzt oder ihre Interessen nicht beachtet sehen, sondern weil Menschen eine Störung in der Interaktion als starke Belastung und Beeinträchtigung wahrnehmen. Die Arbeit eines transformativen Mediators setzt an den beiden Polen „Ich bin verkehrt“ und „Du bist verkehrt“ an. Dabei wird nicht auf eine Lösungsfindung fokussiert – vielmehr geht es vorrangig darum, Destruktivität und Negativität zu überwinden und die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern. Das äußert sich dann in einem zugewandten und menschlich verbundenen Charakter in der Beziehung zueinander. Das alleine stellt mitunter einen sehr hohen Wert für die Konfliktparteien dar.


Welche Herausforderungen birgt diese Herangehensweise und wie können die Interventionen einer unabhängigen dritten Partei die Selbstbefähigung der Konfliktparteien (Empowerment) und deren gegenseitige Anerkennung (Recognition) unterstützen, während sie miteinander ins Gespräch kommen und ihre Themen erörtern? In praktischen Übungen wollen wir diesen Fragen nachgehen und erlebbar machen, wie sich die veränderte Konfliktinteraktion auf den Gesamtkonflikt auswirkt.

 
Während des Seminars werden die individuellen Interessen der einzelnen Teilnehmer zu mediationsrelevanten Themen erarbeitet und ausgearbeitet. Die Inhalte der Ausarbeitungen können in unterschiedlicher Form ins Seminar einfließen, z. B. als Impulsreferat oder Rollenspiel. Es ist auch möglich, dass einzelne Erkenntnisse aus den vorbereiteten Ausarbeitungen in die laufende Diskussion eingebracht werden und die Seminarteilnehmer somit die Experten für die jeweilige Thematik sind. Dies rührt daher, dass das Seminar den Charakter einer Mediation haben wird und eine aktive Beteiligung in der individuellen Selbstverantwortung jedes Einzelnen liegt.

 

Voraussetzungen für den Erwerb von Leistungspunkten: regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das Erledigen der Aufgaben.


Studierende des Studienganges Rechtswissenschaft (Abschlussziel: Erste juristische Prüfung) entnehmen das anerkannte Angebot im Bereich "Schlüsselqualifikationen" dem Vorlesungsverzeichnis der Juristischen Fakultät.

 

Modul 9281
Termin: 22./23.08., 03./04./05./19./20.09.2018
Zeit: 09.00 s.t. – 16.00 Uhr
Ort: Dorotheenstr. 24, Raum 3.025
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