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Bundesregierung beschließt „Kultur der Mitverantwortung“

Erster Engagementbericht zur Lage und Perspektiven bürgerschaftlichen Engagement mit Beteiligung von HU-Forschern vorgelegt

Unter dem Titel „Für eine Kultur der Mitverantwortung“ empfiehlt der erste Engagementbericht der Bundesregierung die Eröffnung eines breiten öffentlichen Diskurses über die Bedeutung, Bedingungen und Herausforderungen der Bürgergesellschaft in Deutschland. Den Bericht hat das Bundeskabinett am 22. August 2012 beschlossen und dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Auf mehr als 1.300 Seiten bündelt und diskutiert der Bericht – mit Schwerpunkt auf unternehmerisches Engagement – einschlägige Forschungsergebnisse und bilanziert aktuelle gesellschaftspolitische Debatten zu Lage und Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland.

„Sichtbar wird ein Struktur- und Funktionswandel des bürgerschaftlichen Engagements auch in Deutschland. Dieser Wandel berührt nicht nur das ehrenamtliche und freiwillige Engagement in Vereinen und Verbänden oder die politische Partizipation in Parteien, Projekten oder Initiativen, sondern auch das Engagement von Unternehmen im Kontext gesellschaftlicher Verantwortungsdiskurse“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Braun von der Humboldt-Universität zu Berlin und stellvertretender Vorsitzender der Sachverständigenkommission.

Der Bericht wurde von einer neunköpfigen, interdisziplinär zusammengesetzten Sachverständigenkommission erstellt, die Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder im Jahr 2010 berufen hatte. Unterstützt wurde die Arbeit der Kommission dabei durch eine Geschäftsstelle, die an der Humboldt-Universität im Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Braun und dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln angesiedelt war.

Die Ergebnisse des Berichts sollen Diskussionen über erforderliche Weichenstellungen in der Entwicklung einer nachhaltigen Engagementpolitik anregen. „Engagementpolitik ist ein ausgesprochenes Querschnittsthema und ein politischer Klammerbegriff, der vielfältige Akteure, Ziele, Strategien und Maßnahmen zur Aktivierung, Ermöglichung und Förderung bürgerschaftlichen Engagements sowohl von Einzelnen, als auch von Unternehmen integrieren soll. Im Kern geht es dabei um die politik-praktische Übersetzung zivilgesellschaftlicher Reformideen, die das Verhältnis zwischen Staat, Markt, Nonprofit-Sektor und Familie neu auszutarieren suchen“, sagt Sebastian.

Der Erste Engagementbericht der Bundesregierung wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages vom 19. März 2009 erstellt. Weitere Engagementberichte sollen in jeder Legislaturperiode mit einem jeweils neuen Schwerpunktthema folgen.

Der vollständige Bericht steht auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Download bereit:

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/freiwilliges-engagement,did=187960.html

 

KONTAKT

Prof. Dr. Sebastian Braun
Humboldt-Universität zu Berlin
Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement
Philippstraße 13/Ecke Hannoversche Str., Haus 11
10115 Berlin