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"Macht Antike Politik?"

Eine internationale Tagung in Berlin fragt nach dem bleibenden Einfluss des Altertums

"Macht Antike Politik?" -- Der Titel der interdisziplinären Tagung, bei der sich Wissenschaftler aus sechs Nationen vom 4. bis 6. Dezember in Berlin treffen werden, benennt die zentrale Frage der Veranstaltung: Welchen Einfluss hatte und hat das Altertum auf die Politik der nachantiken Epochen? In den Blick rückt dabei insbesondere die Zeit vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Eingeladen zu der Konferenz hat der Sonderforschungsbereich 644 "Transformationen der Antike", der damit seine vierte Jahrestagung veranstaltet.

            Konferenz im ICI Kulturlabor Berlin,
            Christinenstr. 18--19, Haus 8,
            10119 Berlin (Prenzlauer Berg, U-Bahnhof Senefelder Platz)


Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die Antike auch nach ihrem politischen Ende für die Gesellschaften der folgenden Jahrhunderte in vielfältiger Weise vorbildhaft blieb. Das betrifft Ideen und Theorien, aber auch symbolische Handlungen, politische Rituale, Redekunst oder Architektur. Es scheint offensichtlich, dass Antike bis in unsere Tage weiterhin Politik "macht".

Allerdings bleibt zu klären, wie sich dieser Einfluss konkret bemerkbar macht -- an diesem Punkt setzt die Berliner Tagung an: Anhand von insgesamt 17 Beispielen soll diskutiert werden, welches Gewicht die Antike für neuzeitliche politische Normen und Vorstellungen, Institutionen und Repräsentationsformen gewinnen konnte. Bei diesen Vorgängen wurde im übrigen auch das Bild des Altertums selbst transformiert, so dass zugleich gefragt werden kann, inwiefern unsere Politik Antike "macht".

Die Teilnehmer der Konferenz kommen aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, England, der Schweiz und den USA und entstammen ganz unterschiedlichen Disziplinen, der Politologie, Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte, Philosophie und der Klassischen Philologie. Sie forschen entweder als ausgewiesene Experten seit Jahren zu diesen Themen oder stellen als Nachwuchswissenschaftler  -- zum Teil erstmalig -- ihre Thesen vor.

Nähere Informationen zur Tagung erhalten Sie unter: http://www.sfb-antike.de/sfb-antike/Aktuell.html

Der Sonderforschungsbereich 644 "Transformationen der Antike" besteht seit Januar 2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin. In 16 Einzelprojekten widmen sich Wissenschaftler der Humboldt-Universität sowie der Freien Universität Berlin und des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte der Frage, wie sich die Wahrnehmung der Antike seit dem Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert hinein verändert hat. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Hartmut Böhme (Kulturwissenschaften). Der Sonderforschungsbereich wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Eine zweite Förderperiode von 2009--2012 wurde vor kurzem bewilligt.

 



Stefan Schlelein, M.A.
Tel.: +49 (0)30/2093-7447
E-Mail: Stefan.Schlelein@geschichte.hu-berlin.de