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KI-Kompetenz für Lehrkräfte: Europäische „Teacher Academy“ startet an der HU

KI verändert den Bildungsbereich: Ein neues EU-Projekt an der Humboldt-Universität stärkt Lehrkräfte im Umgang mit KI und fördert pädagogische Innovation in Europa.

Die rasante Verbreitung Künstlicher Intelligenz und insbesondere der Einsatz von Chat-basierten großen Sprachmodellen wie ChatGPT verändern die Qualifikationsanforderungen im Bildungsbereich. Lehrkräfte sowie Lehramts-Studierende stehen vor neuen Herausforderungen: Neben fundierten technischen KI-Kompetenzen gewinnen Soft Skills wie kritisches Denken, Anpassungsfähigkeit, emotionale Intelligenz und interkulturelle Kommunikationsfähigkeit zunehmend an Bedeutung.

Ulrike Stadler-Altmann, Professorin für Schulpädagogik, und Dr. Michael Schlauch vom Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, haben den Zuschlag für eine „Teacher Academy“ der Europäischen Kommission zu diesem Thema bekommen. In dem Projekt „AI2PI – From Artificial Intelligence to Pedagogical Innovation“ beschäftigen sich sieben Hochschulen aus sechs europäischen Ländern seit dem 1. April mit AI-Literacy und deren Bedeutung für Schule und Unterricht. Neben Deutschland sind Italien, Portugal, Schweden, Finnland und Litauen im Forschungsverbund vertreten. „Wir konnten uns in einem kompetitiven, europaweiten Wettbewerb durchsetzen: Von 117 Vorschlägen werden nur zwölf Teacher Academies gefördert“, freut sich Projektleiterin Stadler-Altmann über den Erfolg. Das Projekt wird für drei Jahre mit einer Gesamtsumme von rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

Ziel der „AI2PI­ – Teacher Academy“ ist es, KI-Kompetenzen systematisch in die pädagogische Praxis zu integrieren und so die Bildungsqualität in Europa zu stärken. Geplant ist ein praxisorientiertes Weiterbildungsprogramm, das Lehrkräften einen niederschwelligen Zugang zu KI-Wissen ermöglicht und auf ihre individuellen Bedarfe zugeschnitten ist. „Die Herausforderung liegt darin, ein europaweit einsetzbares Konzept zu entwickeln“, erklärt Stadler-Altmann. „Dafür haben wir ein Design-basiertes Forschungskonzept gewählt, um zunächst ein Kompetenzmodell zu AI-Literarcy in Schule und Unterricht zu entwickeln und mit entsprechenden Erhebungen den Stand in den beteiligten Ländern zu erheben.“ Darauf aufbauend werden Weiterbildungsideen entwickelt, die mit Lehrkräften aus der Praxis erprobt und getestet werden. Von Anfang an sind deshalb auch Schulen ins Projekt eingebunden. Auch Studierende werden von dem Projekt profitieren. Die erarbeiteten Konzepte sollen künftig sowohl in der universitären Lehrerbildung als auch in der berufsbegleitenden Weiterbildung eingesetzt werden.

Der offizielle Projektauftakt mit allen beteiligten Einrichtungen findet vom 5. bis 7. Mai 2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin statt.