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Mit Farbintensität und expressivem Gestus

Werke des Künstlers Wolfgang Frankenstein werden vom 9. Mai bis zum 8. Juni 2017 an der HU gezeigt

Burgwall von Kap Arkona
Wolfgang Frankenstein: Burgwall von Kap Arkona,
1973

Anlässlich des 99. Geburtstages des Künstlers werden in der Ausstellung „Die Kustodie zeigt: Gemälde aus der Schenkung des Berliner Künstlers Professor Wolfgang Frankenstein“ ausgewählte Werke des Graphikers und Hochschullehrers Wolfgang Frankenstein im Lichthof des Hauptgebäudes gezeigt.

Ausstellung

9. Mai bis 8. Juni 2017

Lichthof des Hauptgebäudes
Unter den Linden 6
10117 Berlin

 

Über Frankenstein

Wolfgang Frankenstein (1918 – 2010) war fast zwei Jahrzehnte, von 1965 bis 1983, Mitglied des Lehrkörpers der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und prägte als Hochschullehrer die kunsterzieherische Ausbildung zukünftiger Kunstpädagogen. Sein Sohn Daniel Frankenstein übereignete der HU 272 Gemälde und 38 Lithographien aus dem Nachlass seines Vaters, die das Œuvre Wolfgang Frankensteins von 1959 bis 2005 widerspiegeln. Seit 2016 beherbergt die Kustodie diesen Bilderschatz.

In Frankensteins Biographie, aber auch in seiner Malweise und Bildikonographie, reflektiert sich die von Barbarei, Neubeginn, Zweifel und Hoffnung geprägte Geschichte des 20. Jahrhunderts. 1918 geboren, erlebte er die rassistische Verfolgung durch die Nationalsozialisten, wurde mit Mal- und Studienverboten schikaniert, sollte sich beim berüchtigten Arbeitslager der „Organisation Todt“ melden und wurde nach einem Selbstmordversuch inhaftiert und in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Kurz vor Kriegsende gelang ihm die Flucht in die Illegalität.

Häusermenschen
Wolfgang Frankenstein:
Häusermenschen, 1992

Nach dem Krieg begann seine Zeit, die Zeit des Ausprobierens und Experimentierens. Alles ist Auseinandersetzung mit der überstandenen Apokalypse und den neuen Möglichkeiten. Er arbeitete an verschiedenen Kunstzeitschriften, war Mitbegründer, Mitautor und Mitakteur des Künstlerkabaretts DIE BADEWANNE in Westberlin, in dem Ernst und Spaß, Surrealismus und Existenzialismus miteinander fraternisierten. Von 1948 bis 1951 war er künstlerischer Leiter der legendären Galerie Rosen.

In den fünfziger Jahren veränderte sich sein Malstil. Aus einer Kombination von Gegenständlichkeit und zeichenhaften Formen eröffnet er sich neue Motivräume. Er festigt seinen Ruf als großartiger Künstler und Hochschullehrer. Sein Gesamtwerk umfasst über 800 Arbeiten, die Mehrzahl sind farbintensive Werke, die zwischen realistischer Darstellung und dem Mut zum Unbestimmten fluktuieren. Einige davon sind bis zum 8. Juni an der HU zu sehen.

Kontakt

Dr. Angelika Keune
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel.: 030 2093-99281
angelika.keune@ub.hu-berlin.de