Sabine Kunst setzt sich drei große Ziele
Rund 400 Universitätsangehörige und Gäste aus Wissenschaft und Politik waren bei der Feierstunde im Audimax am 11. Mai dabei, als Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, frühere Wissenschaftsministerin von Brandenburg, symbolisch von ihrem Vorgänger, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, die goldene Amtskette übernahm.
Die Redner begrüßten die neue Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und würdigten zugleich das Engagement von Jan-Hendrik Olbertz, der seit 2010 das Amt innehatte. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller betonte, dass Olbertz durch seine Arbeit und seinen Einsatz für die HU maßgeblich das positive Bild Berlins als weltoffene und zukunftsorientierte Stadt mitgeprägt hat. Er könne sehr selbstbewusst und stolz auf sein Schaffen an der Universität zurückblicken. Sabine Kunst könne auf diese hervorragende Entwicklung in den letzten Jahren aufbauen und sie weiter vorantreiben. Müller sicherte ihr seine uneingeschränkte Unterstützung für einen weiteren Erfolg bei der Exzellenzinitiative zu.
Amtszeit im Zeichen der Exzellenzinitiative
Berlins Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres hob neben dem Exzellenzstatus der HU auch die Fakultätsreform als besonderen Verdienst von Jan-Hendrik Olbertz hervor. Auch sei es ihm gelungen, das Renommee der HU international zu steigern. Er habe sich immer nachdrücklich und kämpferisch für die Hochschule eingesetzt. Dafür dankte sie ihm.
Scheeres sieht in Sabine Kunst eine Nachfolgerin mit den genau richtigen Qualifikationen für das Präsidentenamt: Führungserfahrung im Wissenschaftsbetrieb sowie im internationalen und politischen Kontext. Deshalb habe sie sich sehr über ihre Bewerbung gefreut und dankte dem Kuratorium für den hervorragend gelungenen Auswahlprozess.
Video: Computer- und Medienservice der HU
Der Kuratoriumsvorsitzende Prof. Dr. Rolf Emmermann erinnerte an das "fulminante Vorstellungsgespräch" von Prof. Olbertz - ähnlich einer Vorlesung über das Leitbild der Universität und ihre Potenziale. Unermüdliches Engagement, große Leidenschaft und gute Ideen hätten dann auch seine Präsidentschaft geprägt. "Aus Sicht des Kuratoriums war das eine sehr erfolgreiche Amtszeit", so Emmermann.
Olbertz: "Ich war gerne Präsident"
Wie bei Jan-Hendrik Olbertz werde auch die Amtszeit von Sabine Kunst ganz im Zeichen der Exzellenzinitiative stehen. Hier gehe es darum, das Erreichte zu konsolidieren und den Exzellenzstatus langfristig zu etablieren. Auch seien ein abgestimmter Strukturplan, die Haushalts- und Finanzplanung sowie die Reform der zentralen Verwaltung wichtige Arbeitsfelder. "Sie sind entschlossen und entscheidungsfreudig", richtete sich Rolf Emmermann an Sabine Kunst: "Sie werden die Universität weiter voranbringen."
"Die Humboldt-Universität habe die Kraft und Verpflichtung, das zu zeigen, was sie zu leisten vermag", sagte Prof. Dr. Günter Stock, Vorstandvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin, in seiner Rede. Dafür sei auch ein gemeinsames Handeln innerhalb der Universität wichtig. Damit sei die positive Wirkung der Universität noch größer, so Stock. Hierfür wünschte er Frau Kunst eine glückliche Hand.
Kunst: Etappenziele und Schrittweiten definieren

Jan-Hendrik Olbertz (l.) gibt die Amtskette
an den Konzilsvorsitzenden Michael Seadle zurück
Abbildung: Stephan Röhl
Jan-Hendrik Olbertz beglückwünschte Frau Kunst von Herzen zu ihrer neuen Aufgabe. Sein persönlich geprägter Rückblick machte deutlich, dass ihm der Abschied vom Amt nicht leicht fällt. "Ich bin nicht erleichtert, ich war gern Präsident", sagte er. Visionen zu haben, Veränderungen zuzulassen, Neues zu gestalten – dies präge ihn als Menschen und auch während seiner Amtszeit. An für ihn entscheidenden Stellen sei dieses Credo jedoch nicht geteilt worden. Insgesamt habe er jedoch eine "herausragende Zeit" an der Universität gehabt. Dafür sei er sehr dankbar.
Die neue Präsidentin Sabine Kunst erklärte drei Ziele für die kommenden Jahre: Erstens soll die Humboldt-Universität weiterhin so attraktiv für junge Menschen bleiben. Sie wolle sich für gute Studienbedingungen, eine gute Lehrtätigkeit und Ausstattung einsetzen. Zweitens will Kunst Forschungsleistungen fördern, denn sie sind der "Motor für Innovationen in der Gesellschaft". Die Exzellenzinitiative und der Ausbau von Forschungskooperationen seien hier wichtige Bausteine. Der Beitrag der HU könne helfen, Berlin zu einem deutschen Wissenschaftszentrum zu entwickeln. Drittens müsse die Uni ihre Governance weiterentwickeln. Hierfür braucht sie eine zukunftsfähige Struktur, die wiederum ein partizipatives Klima voraussetzt.
Einen übergreifenden Konsens sieht Kunst in dem Willen aller, die Universität erfolgreich zu gestalten. Nun gelte es, gemeinsam die Etappenziele und Schrittweiten zu definieren.
Pressespiegel
- Berliner Morgenpost: Sabine Kunst im Interview
- Deutschlandradio Kultur: Interview mit Sabine Kunst
- Der Tagesspiegel: Bericht zur Inauguration
- Berliner Zeitung: Interview mit Sabine Kunst
- Der Tagesspiegel: Eine Agenda für die Humboldt-Uni
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Hans-Christoph Keller
Pressesprecher
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