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Mit Radioteleskopen an die Grenzen von Raum und Zeit

Helmholtz-Vorlesung am 12. Februar 2009 um 18:30 Uhr im Kinosaal

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt in Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) zur Helmholtz-Vorlesung ein.

Am Donnerstag, 12. Februar 2009, um 18:30 Uhr im Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6,
spricht Prof. Dr. Heino Falcke, Radboud Universiteit Nijmegen / Radioastronomisches Institut ASTRON, Dwingeloo, zum Thema:

Mit Radioteleskopen an die Grenzen von Raum und Zeit

Schwarze Löcher und die Struktur des Urknalls haben der Wissenschaft viele Rätsel aufgegeben. Dank eines der größten Radioteleskope der Welt, dem Low-Frequency-Array (LOFAR), dessen Antennen über ganz Europa verteilt sind, kommen die Forscher den Grenzen von Raum und Zeit immer näher.
Mit dem Universum verbindet man im Allgemeinen eine Vorstellung von unendlichen Weiten. Dass aber auch Raum und Zeit ihre unüberwindlichen Grenzen haben, wird dabei gerne vergessen – scheinen diese doch in unerreichbarer Ferne. Die bekanntesten dieser Raumzeit-Singularitäten sind wohl der Urknall und die berüchtigten Schwarzen Löcher. Beides sind Endpunkte in Raum und Zeit, die aber dank Methoden der modernen Astrophysik bereits Teil alltäglicher Forschung geworden sind. Mit Radioteleskopen haben wir z.B. schon den Ereignishorizont Schwarzer Löcher fast erreicht und die Struktur des Urknalls mit ungeahnter Genauigkeit vermessen. Neue Radioteleskope machen sich nun auf den Weg, auch die noch letzten verbliebenen dunklen Flecken des Universums – bis hin zu den Grenzen wissenschaftlicher Messbarkeit – zu erforschen.
Der Vortrag nimmt den Hörer aus der Sicht eines Radioastronomen mit auf eine gedankliche Reise zu diesen Extremen des Universums und fragt am Ende: Was passiert, wenn wir dort angelangt sind?

Nach dem Studium in Köln und Bonn promovierte Falcke 1994 am Max-Planck-Institut für Radioastronomie über ‚Hungernde Schwarze Löcher und aktive Kerne’. 2000 habilitierte er sich über ‚Die schweigende Mehrheit – Jets und Radiokerne von schwach aktiven Schwarzen Löchern’. Seit 2003 arbeitet er am LOFAR-Projekt des niederländischen Forschungsinstituts für Astronomie, ASTRON, in Dwingeloo. Seit 2007 ist er außerdem Professor für Radioastronomie und Astroteilchenphysik an der Radboud Universiteit in Nijmegen. Falcke wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, nämlich mit dem Ludwig-Biermann-Preis der Astronomischen Gesellschaft, dem Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Miller-Gastprofessur der University of California in Berkeley sowie dem Advanced Investigator Grant des Europäischen Wissenschaftsrats.

Zum Thema:
Heino Falcke; Rainer Beck: Per Software zu den Sternen, in: Spektrum der Wissenschaft, Juli 2008.
Heino Falcke; Fulvio Melia: The Supermassive Black Hole at the Galactic Center, in: Annual Review of Astronomy and Astrophysics, Vol. 39, 2001, 309-352.
Heino Falcke; Sebastian Jester: Science with a lunar low-frequency array: From the dark ages of the Universe to nearby exoplanets, demnächst in: New Astronomy Reviews.

Mit freundlicher Unterstützung der BERLINER ZEITUNG



Katharina Preppner
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