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Graffiti an antiken Baudenkmälern

Sudantag am 6. Juni: Lasertechnik zum Erhalt antiker Zeichnungen wird vorgestellt

Sie halten Graffiti für neumodischen Kram? Von wegen: Bereits vor 2.000 Jahren verewigten sich die Besucher antiker Stätten an den Wänden von Baudenkmälern. Durch Sandstürme und Regenfälle drohen diese Quellen der Geschichte  jedoch verloren zu gehen. Modernste Laserscanner und Streiflichtscanverfahren kommen deshalb zum Einsatz, um diese unschätzbaren Zeugnisse der Vergangenheit zu sichern. Der Lehrbereich für Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas (AKNOA) der Humboldt-Universität zu Berlin und die Sudanarchäologische Gesellschaft zu Berlin e. V. (SAG) zeigen Ihnen am Sudan-Tag, wie man heute mit dieser inoffiziellen Kunstgattung verfährt.


Sudan-Tag
6. Juni 2009,
ab 14:30 Uhr, am Hausvogteiplatz 5-7,
Hörsaal 0109


Viele der bereits zu antiker Zeit angebrachten Graffiti verweisen auf das Geschehen in der Tempelanlage. Die Wände der verschiedenen Tempel von Musawwarat es-Sufra, einer antiken Anlage im mittleren Sudan, tragen neben den offiziellen Reliefdarstellungen beispielsweise auch die Inschriften vieler Besucher. Der Berliner Ägyptologe Karl Richard Lepsius konnte 1844 der Versuchung, sich dort zu verewigen, ebenso wenig widerstehen wie einst Fürst Pückler-Muskau.
Forscher wie Dr. Cornelia Kleinitz von der Humboldt-Universität erarbeiten durch die Untersuchung dieser Graffiti einen Einblick in eine archäologisch selten fassbare Dimension des antiken Lebens. Mit den von ihr vorgestellten Laserverfahren am Sudantag werden aber nicht nur die Graffiti aus der Antike, sondern auch die „offiziellen“ Reliefdarstellungen für die Nachwelt erhalten. Besucher erhalten außerdem Einblick in die aktuellen archäologischen Forschungen im Sudan, erfahren Neuigkeiten über antike Bauarbeiter und über arabische Reisende des Mittelalters.

Die SAG widmet sich neben dem Erhalt antiker Baudenkmäler im Sudan auch der Erarbeitung von Konzepten, um die archäologischen Stätten für die nomadische Bevölkerung der Umgebung vorteilhaft nutzbar zu machen.



Weitere Informationen:

Prof. Dr. Claudia Näser                                    
Lehrbereich AKNOA, Institut für Archäologie                          
Humboldt-Universität zu Berlin                            
Tel.: 030/ 2093-4750                        
E-Mail: claudia.naeser@staff.hu-berlin.de   
http://www2.hu-berlin.de/aknoa/
www.sag-online.de