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HU200: Musik in Berlin um 1810

Eine Ausstellung im Musikinstrumenten-Museum, gestaltet von den Musikwissenschaftlern der HU

Die Herren treffen sich bei der Liedertafel Carl Friedrich Zelters, die Intellektuellen im Salon der Henriette Herz, die Bildungsbürger zur Erbauung in der Sing-Akademie – und im Sommer kann man bei schönem Wetter im Tiergarten der Militärmusik oder einem Leierkasten lauschen. Musik in Berlin: das verspricht bereits um 1810 in der preußischen Hauptstadt mit ihren gut 160.000 Einwohnern eine ungeheure Fülle von Konzerten und musikalische Vergnügungen bis spät in die Nacht.
Studierende des Instituts für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin portraitieren aus Anlass des 200-jährigen Jubiläums der Universität Unter den Linden in einer Ausstellung mit viel Anschauungsmaterial und Hörbeispielen wichtige Musikorte der Stadt: Das Königliche Opernhaus, das Nationaltheater, die Akademie der Künste und die Sing-Akademie zu Berlin – aber auch Gosse und Kneipe.



Musik in Berlin um 1810
Eine Ausstellung im Staatlichen Institut für Musikforschung,
Sonderausstellungsfläche des Musikinstrumenten-Museums
6. Mai bis 15. Juli 2010
Tiergartenstraße 1 (Eingang Ben-Gurion-Straße), 10785 Berlin



Die Gründung der Universität 1810 erfolgte in einer Zeit politischer und sozialer Umwälzungen, deren Auswirkungen auch in musikpraktischer, -pädagogischer und -ästhetischer Hinsicht spürbar waren. Die Ausstellung zeigt Texte und Reproduktionen, welche einen Überblick über die Vielfalt des Musiklebens bieten, die Sozialgeschichte der Musiker und Musiklehrer beleuchten (Konzessionen für Musiker) und wichtige Konzert- und Opern-Ereignisse aus dem Jahr 1810 benennen, etwa das Gedenkkonzert für die im Juli 1810 verstorbene Königin Luise.

Außerdem sind zahlreiche Textbücher und Notendrucke unter den Exponaten, darunter das Autograph eines Liedes von Fanny Hensel. Zu hören sein werden Texte, etwa von Adolph Freiherr von Knigge über den bisweilen zweifelhaften Ruf der Musiklehrer, sowie aus Briefen von Carl Friedrich Zelter an Johann Wolfgang von Goethe über die Gründung der Berliner Liedertafel. Die Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte in einem Klavierauszug wurde extra für die Ausstellung von Studenten eingespielt, um den Besuchern einen Eindruck vom Musizieren im Berliner Salon des Jahres 1810 zu vermitteln.


Im Rahmen der Ausstellung finden folgende Begleitveranstaltungen statt:

Donnerstag, 27. Mai 2010, Musikalischer Stadtspaziergang

Eine musikalische Stadtführung, bei der die wichtigsten Stätten des städtischen Musiklebens um 1810 aufgesucht werden. Auf diese Weise soll die Topographie der Berliner Musik-Orte unmittelbar sinnlich erfahrbar gemacht werden.
18 Uhr: Musikwissenschaftliches Seminar der Humboldt-Universität, Am Kupfergraben 5 (gegenüber vom Pergamonmuseum)

Donnerstag 15. Juli 2010, Konzert
19 Uhr: "Berliner Salon 1810"; es singen Studierende der Hochschule für Musik "Hanns Eisler", Berlin, Liedklasse Prof. Karola Theill im Curt-Sachs-Saal des Staatlichen Instituts für Musikforschung


Weitere Informationen unter:

h ttp://www.muwi.hu-berlin.de/ausstellung-musik-in-berlin-um-1810


In Zusammenarbeit von Musikinstrumenten-Museum SIM PK und dem Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin; in Kooperation mit dem Landesarchiv Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft.



WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Ullrich Scheideler
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft; Lehrgebiet Musiktheorie
Unter den Linden 6; 10099 Berlin
Telefon: 030 - 2093-2065
E-Mail: ullrich.scheideler@staff.hu-berlin.de