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Das Müller-Prinzip. Zur naturwissenschaftlichen Erforschung des Lebens

Eine Ausstellung zum 150. Todestag von Johannes Müller

Am Donnerstag, dem 9. Oktober 2008, wird um 19 Uhr die Ausstellung „Das Müller-Prinzip. Zur naturwissenschaftlichen Erforschung des Lebens“ im Lichthof der Humboldt-Universität eröffnet.

Welcher Müller? Und was für ein Prinzip? Obwohl Johannes Müller zu den bedeutendsten Gelehrten des 19. Jahrhunderts zählt, ist er nur wenigen Insidern bekannt. Der Mediziner forschte auf so verschiedenen Gebieten wie der experimentellen Sinnesphysiologie, als deren Mitbegründer er gilt, der Anatomie, Pathologie sowie Paläontologie und Entwicklungsbiologie. Zudem gehört er zu den Pionieren der Meeresbiologie. Müller erklärte u.a. das Phänomen des „Sternchensehens“ nach einem Schlag aufs Auge, entdeckte die Zellstruktur von Tumoren, stellte eine mustergültige Systematik der Fische auf, fand den lebend gebährenden „Hai des Aristoteles“, der nur bis dahin nur aus der Literatur bekannt war, und erforschte die Metamorphose der Seegurke und anderer Stachelhäuter von der Larve zum erwachsenen Tier. Als einer der Ersten setzte Müller dabei konsequent empirische Forschungsmethoden ein. Er experimentierte – auch im Selbstversuch, mikroskopierte, führte chemische Analysen durch, präparierte, beobachtete, zeichnete und verglich.

Müller wurde 1833 auf den Lehrstuhl für Physiologie und vergleichende Anatomie an die Berliner Universität berufen. Als Lehrer inspirierte er eine ganze Generation erfolgreicher Naturwissenschaftler wie Hermann von Helmholtz, Rudolf Virchow oder Ernst Haeckel. Müller trug maßgeblich dazu bei, dass sich Berlin zu einem führenden Wissenschaftsstandort entwickeln konnte. Die Ausstellung stellt Leben und Werk dieses vielseitigen Naturforschers vor. Erstmalig werden Dokumente aus Müllers Nachlass gezeigt, den die Nachfahren dem Universitätsarchiv der Humboldt-Universität Ende 2007 zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung übergeben haben.

Die Ausstellung setzt die Reihe „Auf dem Weg zum Humboldt-Forum“ fort.

Begleitend zur Ausstellung findet eine Fachtagung zur aktuellen Müller-Forschung statt:
„Müllers Vision. Das wissenschaftliche Vermächtnis des Naturforschers Johannes Müller“
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Unter den Linden 6, R. 3031 am 10./11. Oktober 2008

Weitere Informationen zu Ausstellung und Tagungsprogramm:
www.humboldt-forum.de

Ergänzend zur Ausstellung erscheint ein Booklet mit einem Stadtrundgang zu Erinnerungsorten an Johannes Müller, erstellt von Studierenden der Geschichtswissenschaften (32 S., Vergangenheitsverlag).

Veranstalter der Ausstellung:

  • Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
  • Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und die Bundeszentrale für politische Bildung

In Kooperation mit dem Universitätsarchiv und dem Museum für Naturkunde
Mit freundlicher Unterstützung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Veranstaltungsort:
Lichthof der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6

Eröffnung:
Do, 9. Oktober 2008, 19 Uhr

Laufzeit:
10. Oktober bis 15. November 2008
Mo–Fr 11-19 Uhr, Sa 10-17 Uhr

Eintritt frei



Name: Anita Hermannstädter
Tel.: +49 (0)30/2093-2395
E-Mail: anita.hermannstaedter@hu-berlin.de
Url:www.humboldt-forum.de