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Zukunft für Familie gestalten: Interaktion von Politik und Wissenschaft in der Familienpolitik

Symposium zum 65. Geburtstag von Prof. Hans Bertram mit Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen

Haben wir eine Überforderung der nachwachsenden Generation? Der gesellschaftliche und ökonomische Wandel hat die Voraussetzungen für Familien und potenzielle Eltern grundlegend verändert, politische Antworten müssen – wie beim Elterngeld – aus der Lebensverlaufsperspektive gedacht werden. Nach Auffassung von Hans Bertram brauchen Familien in der Erziehung von Kindern mehr Unterstützung von Außen – durch Politik und zunehmend durch freiwilliges Engagement der Zivilgesellschaft. Der Sozialwissenschaftler forscht seit 1992 an der Humboldt-Universität zu Berlin und hat seither den Lehrstuhl für Mikrosoziologie inne. Wie nur wenige Wissenschaftler in Deutschland hat Hans Bertram lange Jahre Wissenschaft und Politikberatung verbunden: Er war Vorsitzender der Kommission für den Siebten Familienbericht des Deutschen Bundestages und ist derzeit im Beirat für Familienpolitik der Landesregierung Brandenburg und als Mitglied der Agenda-Gruppe im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend tätig.
Hans Bertram war an zentralen familienpolitischen Debatten der letzten Jahrzehnte beteiligt und hat einige davon maßgeblich mitgeprägt. Anlässlich seines 65. Geburtstages werden einige seiner Forschungsfelder und politikberatenden Projekte sowohl aus inhaltlicher Sicht als auch aus Perspektive der Interaktion von Wissenschaft und Politik in einem Symposium thematisiert.


Dynamik des familialen Wandels und politischer Gestaltung in Deutschland
Symposium zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Hans Bertram

Donnerstag, 7. Juli 2011 ab 14 Uhr
Humboldt-Universität zu Berlin
Senatssaal im Hauptgebäude
Unter den Linden 6, 10099 Berlin


Die Veranstaltung nimmt das Spannungsfeld, aber auch die gegenseitige Inspiration von Wissenschaft und Politik anhand des familialen Wandels in den Blick. Bei seinen soziologischen Forschungen, beispielsweise zur Sozialisation, Regionalisierung, Familiendynamik oder dem kindlichen Wohlbefinden, hat Bertram nicht nur Impulse für die Wissenschaft gegeben, sondern auch seine gesellschaftlichen und politischen Schlussfolgerungen formuliert. Diese Tätigkeit an der Schnittstelle von Wissenschaft, Medien und Politik ist ungewöhnlich, und ihre Analyse, im Kontext der zentralen familiensoziologischen und - politischen Diskurse verspricht spannende Erkenntnisse – und das Wiedersehen mit einigen Mitstreitern und Weggefährten. Mit dabei sind u.a. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, Prof. Jutta Allmendinger (Präsidentin Wissenschaftszentrum Berlin, WZB), Prof. Kurt Biedenkopf (Forschungsprofessor am WZB) und Prof. Claus Offe (Hertie School of Governance).

Die Referenten sprechen zu Themen wie die familienpolitische Trias: Zeit, Infrastruktur und Geld; unterstützende Netzwerke für Familien und die Wirkungsmessung als Garant für eine nachhaltige Familienpolitik. Außerdem wird in einer abschließenden Podiumsdiskussion über „Zukunftsperspektiven – familialer Wandel und politische Gestaltungsoptionen“ diskutiert.

Nach seiner Habilitation 1980 in Heidelberg lehrte Hans Bertram an der Universität der Bundeswehr in München und leitete von 1984 bis 1993 das Deutsche Jugendinstitut (München) als Vorstand und Wissenschaftlicher Direktor. Vom 1998 bis 1999 war er Fellow am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences der Stanford University. Bertram beschäftigt sich mit Fragen sozialer Ungleichheit und Familiensoziologie, ebenso mit dem demografischen Wandel in Ostdeutschland. Zuletzt erschien von ihm der Unicef-Report „Kinder stärken für eine ungewisse Zukunft“ (2010) und „Familie, Sozialisation und die Zukunft der Kinder“ (2009; mit Birgit Bertram).

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Das Symposium wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.

Das vollständige Programm unter:

http://www.sowi.hu-berlin.de/lehrbereiche/mikrosoziologie/lehrestudium/symposium/symposium


WEITERE INFORMATIONEN

Dr. Martin Bujard
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Sozialwissenschaften
Telefon: 030 2093-1697/ -4333
E-Mail:  martin.bujard@sowi.hu-berlin.de