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Durchwachsenes Bild des Corona-Semesters

Erste Ergebnisse der Studierendenbefragung zum Sommersemester 2020 an der HU Berlin

Die Humboldt-Universität zu Berlin hat angemessen und schnell auf die Corona-Pandemie reagiert. Zu dieser Einschätzung kommen 7 von 10 befragten Studierenden, lediglich fünf Prozent stimmen dem gar nicht zu. Im digitalen Sommersemester an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) fielen bei über 90 Prozent der Befragten nur wenige Lehrveranstaltungen aus, bei knapp 70 Prozent gar keine. Die Mehrheit war mit dem Angebot an digitalen Lehrveranstaltungen zufrieden. Dennoch hält mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) eine Verlängerung des Studiums aufgrund der Corona-Pandemie für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.

Dies ergab eine erste Auswertung der Studierendenbefragung, die an der Humboldt-Universität in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführt wurde.

„Es ist dem Engagement und Einsatz aller Beteiligten, den Lehrenden, den Studierenden und den Mitarbeiter*innen in der Verwaltung zu verdanken, dass der notwendig gewordene Umstieg auf digitale Lehre so schnell möglich war. Für eine Präsenzuniversität wie die HU hat das Digitalsemester dennoch seine Schattenseiten“, sagt die Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell.

So gab jede*r Dritte an, dass Klausuren und Hausarbeiten verschoben wurden, zur Absage von Klausuren kam es bei jedem zehnten Befragten. Negativ bewerteten viele Studierende das Prüfungsgeschehen: Knapp die Hälfte von ihnen bemängelte in der Befragung die Kommunikation der Prüfungsmodalitäten sowie die Vorbereitung auf Prüfungen. Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) gab an, dass die Bewältigung von Prüfungsanforderungen im digitalen Sommersemester schwieriger geworden sei. Auch gaben viele Befragte an, dass es schwieriger war, Veranstaltungsinhalten zu folgen. Ein Viertel der befragten Studierenden gab an, dass die Wohnsituation für Formen digitaler Lehre nicht geeignet sei.

Die Lehrenden waren im ersten digitalen Semester trotz deutlicher Mehrarbeit für Feedback erreichbar: Mehr als jede*r zweite Befragte war damit zufrieden, nur sechs Prozent stimmten dem gar nicht zu. Als belastend wurde dagegen der fehlende persönliche Austausch insbesondere mit anderen Studierenden bewertet, die eingeschränkte Möglichkeit, Kontakte zu Mitstudierenden zu knüpfen und sich in Lerngruppen auszutauschen.

Bei der Gesamtzufriedenheit mit den Studienbedingungen an der HU zeigt sich so ein durchwachsenes Bild: Ein Drittel der Befragten war unzufrieden, ein Drittel urteilte im mittleren Bereich und ein Drittel war zufrieden.

Die Ergebnisse der Befragung werden in den nächsten Wochen noch fächerspezifisch ausgewertet und auch in den Fakultäten weiter diskutiert, um sie in die Planung der nächsten Semester an der HU Berlin einbeziehen zu können.

Die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Frau Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, lädt darüber hinaus alle Interessierten im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Humboldt diskutiert“ am 7. Oktober 2020 von 11 bis 13 Uhr zu einem gemeinsamen Austausch über die Ergebnisse der Umfragen ein.

Weitere Informationen

Zusammenfassender Bericht der HU Berlin (PDF)