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Die Seele ist ein Oktopus

Antike Theorien über die Seele und ihre Einbindung in den gesunden oder kranken menschlichen Körper sind das Thema einer Ausstellung im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité

seele oktopus
Abbildung: Topoi.org

Die Ausstellung, die vom 11. Mai bis zum 11. September 2016 im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité zu sehen ist, wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Exzellenzclusters Topoi und der Alexander von Humboldt-Professur für klassische Altertumswissenschaften und Wissenschaftsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) in Zusammenarbeit mit dem Museum entwickelt und als Intervention im Präparatesaal Rudolf Virchows eingerichtet. Zu sehen sind Objekte wie medizinische Instrumente, antike anatomische Körperteilvotive und bemalte attische Trinkschalen. Insbesondere setzt die Ausstellung auf großformatige Bilder des Berliner Graphikers Christoph Geiger, die die Inhalte der Ausstellung ins Visuelle übersetzen.

Visual Translations

Die Präsentation stellt zentrale antike Auffassungen von psychischen und physischen Vorgängen im belebten Körper vor, die zwischen ca. 500 v. Chr. und 500 n. Chr. entstanden sind. Abteilungen der Ausstellung beschäftigen sich etwa mit den Organen und Substanzen im Dienste der Seele, mit der Bewegung als Anzeichen von Leben oder mit Seelenkrankheiten, Wahnsinn und mentaler Gesundheit in der Antike. Zu jeder der insgesamt zehn Abteilungen werden von Christoph Geiger geschaffene „Visual Translations“ gezeigt, die im engen Dialog mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entstanden sind. Die Ausstellungsobjekte sind Leihgaben aus Privatbesitz, bedeutenden Museen und Universitätssammlungen. Sie treten im Medizinhistorischen Museum der Charité in einen Dialog mit den fragmentierten Körperbildern von rund 650 ausgestellten Präparaten aus dem 19. Jahrhundert. 

Begleitend zur Ausstellung wird eine Ringvorlesung angeboten. Den Vortrag am 10. Mai um 17.30 Uhr hält der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Heinrich von Staden vom Institute for Advanced Study in Princeton. Weitere Termine finden bis einschließlich 12. Juli jeweils am Dienstag um 17.30 Uhr in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité statt.

 

Ausstellung und Vortragsreihe wurden ermöglicht durch Mittel des Exzellenzclusters Topoi der Freien Universität und der Humboldt-Universität, aus der Alexander von Humboldt-Professur von Prof. Dr. Philip van der Eijk an der HU und durch die großzügige Förderung der Schering Stiftung. Die Projektleitung hatten Prof. Dr. Philip van der Eijk und Prof. Dr. Thomas Schnalke, Leiter des Berliner Medizinhistorischen Museums, inne.

Der Exzellenzcluster Topoi ist ein Forschungsverbund von Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Pressebilder

Die Fotos können Sie mit einer Berichterstattung über die Ausstellung honorarfrei verwenden. Bitte geben Sie die Quelle an.

Weitere Informationen

Kontakt

Dr. Nina Diezemann
Exzellenzcluster Topoi
Tel.: 030 8387-3190
nina.diezemann@topoi.org


Prof. Dr. Thomas Schnalke
Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité
Tel.: 030 45053-6077
thomas.schnalke@charite.de