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Ein Pionier der Erziehungswissenschaften

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth verabschiedet sich in den Ruhestand


Mit einer berührenden Abschiedsvorlesung hat sich ein Pionier der Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität und auf nationaler Ebene heute aus dem Universitätsbetrieb verabschiedet. Zum 1. April 2011 geht Professor Heinz-Elmar Tenorth in den Ruhestand. "Heinz-Elmar Tenorth hat der Humboldt-Universität mehr als nur einmal Grund gegeben, ihm dankbar zu sein. Man kennt ihn als Professor, der sich nicht nur hinter seinen Büchern und Projekten verschanzt, sondern sich zugleich als Mitglied diverser Kommissionen, vor allem aber als Vizepräsident für Studium und Lehre in den Jahren 2000 bis 2005, um die Belange der Universität kümmerte", würdigte der Präsident der Humboldt-Universität, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, die wissenschaftlichen Leistungen des Erziehungswissenschaftlers. Olbertz hob insbesondere die außerordentlich engagierte Lehre Tenorths hervor, die "auf verständliche Mittel bedacht, keineswegs ohne Strenge zwar, aber eben auch ohne jede Selbstüberhöhung oder Distanz" ausgerichtet war.

Der Erziehungshistoriker zählt zu den bekanntesten akademischen Gelehrten auf dem Feld der Erziehungswissenschaft. Vor allem durch sein Standardwerk "Geschichte der Erziehung" erreichte Tenorth mit seiner souveränen, aber ebenso originellen Reflexion zur Bildungstheorie, Didaktik und Erziehungswissenschaft deutschlandweit einen großen Bekanntheitsgrad. Als Vizepräsident für Studium und Lehre arbeitete er unter anderem an der Umsetzung der Bologna-Reform mit. Über die Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge sagt er: „Ich habe noch nie so viele wissbegierige, motivierte und neugierige Studierende erlebt wie in den vergangenen Semestern.“ In der aktuellen Bildungsdebatte meldete sich Heinz-Elmar Tenorth mehrfach vehement zu Wort und überraschte vor allem durch seine offene Art. Den Bildungspolitikern in Deutschland stellte er dabei nicht selten ein schlechtes Zeugnis aus.

Heinz-Elmar Tenorth studierte Germanistik, Geschichte und Sozialkunde, Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Bochum und Würzburg. 1975 promovierte er im Fach Pädagogik an der Universität Würzburg. 1991 wurde er an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Tenorth ist  Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Steuerungsgruppe vom Bundesbildungsministerium und der Kultusministerkonferenz zur Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens im internationalen Vergleich. Außerdem engagiert er sich in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und ist Mitglied im Senat der Leibniz-Gemeinschaft. Gastprofessuren führten ihn nach Bern, Zürich, Budapest und Hiroshima.

Zum 200-jährigen Jubiläum der Humboldt-Universität gibt Heinz-Elmar Tenorth gemeinsam mit Rüdiger vom Bruch eine sechsbändige Universitätsgeschichte heraus. Auch im Ruhestand kehrt der Erziehungswissenschaftler der Wissenschaft nicht gänzlich den Rücken: So sind die nächsten Bände der Universitätsgeschichte in der Umsetzung und Vortragsreisen um die halbe Welt in Planung.


WEITERE INFORMATIONEN

Constanze Haase
PR-Referentin für Geistes- und Sozialwissenschaften
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