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Wie gut ist akademische Bildung?

Neues Forschungsprogramm zur Messung von Lernergebnissen startet mit Konferenz in Berlin

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Abbildung: Thomas Hartmann / JGU

Im Hochschulsektor kam es in den letzten Jahrzehnten zu tiefgreifenden strukturellen und programmatischen Veränderungen – etwa durch den Bologna-Prozess, der auf eine europaweite Harmonisierung von Studiengängen und -abschlüssen zielt. Um den damit einhergehenden Herausforderungen zu begegnen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Forschungsprogramm „Kompetenzmodelle und Instrumente der Kompetenzerfassung im Hochschulsektor – Validierungen und methodische Innovationen (KoKoHs)“ aufgesetzt.  Für die nationale und internationale, hochschulübergreifende Koordinierung wurde das wissenschaftliche Transferprojekt an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eingerichtet.

Das KoKoHs-Programm baut auf den Ergebnissen aus einem Vorgängerprogramm auf, in dem der Fokus auf der Modellierung und Erfassung von akademischen Kompetenzen lag: 220 Forscherinnen und Forscher an mehr als 70 Hochschulen hatten in 24 interdisziplinären Forschungsverbünden fachübergreifende und fachspezifische Kompetenzen in verschiedenen Studienfachbereichen gebildet und geeignete Messinstrumente entwickelt.

Modellierung und Messung von Lernergebnissen immer wichtiger

Im neuen Programm (2016 – 2020) soll nun der Fokus auf vertiefender Validierung,  der Entwicklung von methodisch innovativen Erhebungsverfahren sowie auf dem Transfer in die Hochschulpraxis liegen. Wichtige Arbeitsbereiche sind dabei Längsschnitterhebungen zur Analyse der Kompetenzentwicklung während des Studiums, Mehrebenenanalysen zur Untersuchung der vielfältigen persönlichen und hochschulischen Bedingungen für erfolgreichen Kompetenzerwerb sowie computergestützte Tests. Insgesamt 15 Forschungsverbünde sind beteiligt.

„Fragen nach der Qualität akademischer Bildung und ihrer individuellen und gesellschaftlichen Erträge sind in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in den Vordergrund gerückt und haben Herausforderungen für objektive und faire Leistungserfassungsverfahren aufgedeckt“, so Anand Pant, Professor für Erziehungswissenschaftliche Methodenlehre an der HU. Er koordiniert zusammen mit Professorin Olga Zlatkin-Troitschanskaia  von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz das Programm. „Die Modellierung und Messung von Lernergebnissen der akademischen Bildung – Learning Outcomes – werden in Deutschland und international immer wichtiger. Dabei wird deutlich, dass ein dringender Bedarf an Instrumenten zur validen und zuverlässigen Erfassung von Kompetenzen besteht“, so Pant weiter.

Eröffnungskonferenz

Zum Auftakt findet am 4. und 5. April 2016 in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin eine Eröffnungskonferenz statt, an der zahlreiche renommierte internationale und nationale Expertinnen und Experten der Bildungs- und Hochschulforschung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Bildungspolitik und -praxis teilnehmen. Auf dem Programm stehen die Vorstellung der neuen Projekte, zentrale Impulsvorträge und eine Podiumsdiskussion zu nationalen und internationalen Herausforderungen und Perspektiven der akademischen Kompetenzerfassung.

Weitere Informationen

Webseite Kompetenzen im Hochschulsektor
Programm zur Eröffnungskonferenz (PDF)

Pressekontakt

Ibou Diop
Pressereferent

Tel.: 030 2093-2945
ibou.diop.1@uv.hu-berlin.de

Kontakt

Prof. Dr. Hans Anand Pant
Humboldt-Universität zu Berlin

Tel.: 030 20931-946
info@kompetenzen-im-hochschulsektor.de