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Kraft der Dinge – Dinge, Gegenstände, Objekte in der Phänomenologie

Internationale Phänomenologen tagen vom 28. September bis zum 1. Oktober an der HU

Die nächste internationale und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Tagung der Deutschen Gesellschaft für Phänomenologische Forschung mit dem Titel „Kraft der Dinge. Dinge, Gegenstände, Objekte in der Phänomenologie“ wird vom 28. September bis zum 1. Oktober 2011 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden.

Es fügt sich, dass Edmund Husserl zwischen 1878 und 1881 Mathematik, Physik und Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin studierte, wo er u.a. die Vorlesungen der berühmten Mathematiker Leopold Kronecker und Karl Weierstrass besuchte. Die Phänomenologische Tagung dient zum einen dazu, der Humboldt-Universität einen ihrer berühmtesten Studenten in Erinnerung zu rufen. Zum anderen sucht sie das interdisziplinäre Gespräch mit denjenigen wissenschaftshistorischen und kulturwissenschaftlichen Forschungen in Berlin, die sich mit der Frage der epistemischen und kulturellen Bedeutung der Dinge auseinandergesetzt und internationale Bedeutung erlangt haben.
„Hervorzuheben sind das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und das Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität sowie ihre prominentesten Vertreter, Professor Hans-Jörg Rheinberger, Professor Hartmut Böhme und Professor Thomas Macho, die als Redner gewonnen werden konnten. Sie werden mit den internationalen Phänomenologen beispielsweise über das Strahlen fetischistischer Dinge des Konsums wie Autos und Mode diskutieren oder danach fragen, ob auch Requisiten Schauspielern können“, sagt Professor Iris Därmann, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Phänomenologische Forschung.

 

Kraft der Dinge. Dinge, Gegenstände, Objekte in der Phänomenologie
Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Phänomologische Forschung

28. September bis 1. Oktober 2011

Humboldt-Universität zu Berlin Hauptgebäude, Kinosaal, Unter den Linden 6
und Seminargebäude am Hegelplatz
Dorotheenstrasse 24, 10117 Berlin - Mitte

 

Im Zentrum des Tagungsprogramms steht die systematische Frage nach der Kraft der Dinge auf den Feldern der phänomenologischen Erkenntnistheorie und Methodik, der phänomenologischen Wahrnehmungs-, Intersubjektivitäts-, Bild-, Raum- und Konstitutionsanalysen. „Die Tagung zielt auf eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung der klassischen und aktuellen Phänomenologie mit den vielfältigen philosophischen Traditions- und Kraftlinien, die sich mit Begriffen wie dem Ding verbinden. Dabei soll die Originalität der verschiedenen phänomenologischen Ding-Bestimmungen herausgestellt werden“, so Iris Därmann, die Professorin für Geschichte der Kulturtheorien am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität sowie am Exzellenzcluster TOPOI ist.

Die acht Sektionen sind thematisch teils an den phänomenologischen Auseinandersetzungen mit den philosophischen Traditionen, teils an Sachfragen wie den technischen, politischen, epistemischen und ästhetischen Implikationen des Ding-, Gegenstands- oder Objektbegriffs, teils an den einschlägigen kulturwissenschaftlichen und psychoanalytischen Debatten orientiert. Neben international ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erhalten insbesondere phänomenologisch interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit, ihre Forschungen zu präsentieren.


Nähere Informationen unter: www.phaenomenologische-forschung.de



Zum Hintergrund:
Die Deutsche Gesellschaft für Phänomenologische Forschung ist ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich der im Werk Edmund Husserls (1859-1938) begründeten und in diversen Varianten weiter entwickelten phänomenologischen Philosophie verpflichtet sehen. Zur phänomenologischen Philosophie zählen so berühmte Denker wie Martin Heidegger, Jean-Paul Sartre, Maurice Merleau-Ponty, Emmanuel Levinas oder Jacques Derrida. Die Phänomenologie hat auch in die Nachbardisziplinen ausgestrahlt; sie fand eine produktive Weiterführung in der Soziologie, der Rechts- und Sozialwissenschaft, der Kulturwissenschaft, Pädagogik, Daseinsanalyse, Ästhetik und Psychologie.

 

 

WEITERE INFORMATIONEN

Prof. Dr. Iris Därmann
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Kulturwissenschaft
Sophienstrasse 22a, Raum 1.7
10178 Berlin
Telefon: 030 2093-8273
E-Mail: daermani@cms.hu-berlin.de
www.culture.hu-berlin.de