Jubel über die menschliche Proteinkomplex-Datenbank
Auf der Jahrestagung der Helmholtz-Gemeinschaft am Donnerstag, den 11.
September 2008, hat Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan den
diesjährigen Erwin-Schrödinger-Preis der Helmholtz-Gemeinschaft an ein
Team aus Molekularbiologen, Ingenieuren und Informatikern, darunter
zwei Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin, überreicht.
Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, würdigte
die Preisträger Prof. Dr. Erich E. Wanker vom Max-Delbrück-Centrum
(MDC), Dr. Ulrich Stelzl vom Max-Planck-Institut für Molekulare
Genetik, Christian Hänig (MDC) sowie Dr. Matthias Futschik und Gautam
Chaurasia von der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Forscherteam hat
erstmals ein großes Netzwerk der Protein-Protein-Wechselwirkungen im
menschlichen Organismus ermittelt. Diese so genannte Interaktomkarte
dokumentiert, wie sich die körpereigenen Proteine gegenseitig
beeinflussen und so den Organismus am Laufen halten. Bislang waren nur
wenige dieser Wechselwirkungen bekannt. In Zusammenarbeit mit den
beiden Bioinformatikern Dr. Matthias Futschik und Gautam Chaurasia von
der Humboldt-Universität zu Berlin wurde die Studie um ein groß
angelegtes Datenbankprojekt ergänzt, in das alle vorhandenen
Interaktionsdatensätze zu einer einzigartigen Megadatenbank der
Proteinwechselwirkungen integriert werden. Auf diese Informationen
können Forscherinnen und Forscher nun weltweit kostenlos zugreifen. Die
Arbeit könnte der Ausgangspunkt für ein internationales
Human-Interaktom-Projekt werden, das sämtliche Proteinkomplexe im
menschlichen Organismus nachzeichnet. Dadurch könnten wichtige
Signalwege im Organismus und genetisch verursachte Fehlfunktionen
schneller als bisher erforscht werden. Der Erwin-Schrödinger-Preis ist
mit 50.000 Euro dotiert und wird abwechselnd von der
Helmholtz-Gemeinschaft und dem Stifterverband für herausragende
interdisziplinäre Arbeiten vergeben.
Name: Thomas Gazlig
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