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Zehn Jahre Berlin School of Mind and Brain

Zum 10-jährigen Bestehen der Berlin School of Mind and Brain zieht Geschäftsführerin Annette Winkelmann Bilanz
Die Graduiertenschule Berlin School of Mind and Brain

2006 startete die Graduiertenschule, inzwischen hat
sich die Berlin School of Mind and Brain fest
etabliert. Abbildung: Matthias Heyde

„Es gibt vieles, das uns freut und auch ein bisschen stolz macht“, erzählt Annette Winkelmann. Seit 2007 ist sie Geschäftsführerin der Graduiertenschule Berlin School of Mind and Brain (M&B), die im Oktober mit einer Festwoche samt Jubiläumsfeier ihr 10-jähriges Bestehen feierte. Da seien die sehr guten Anschlussstellen, welche die Absolventen nach ihrer Promotion fänden. Oder die drei hochkarätigen, von der Einstein Stiftung Berlin geförderten Visiting Fellows aus London, New York und Parma mit ihren Arbeitsgruppen, die hier seit 2011 wirkten. „Ein emotionaler Höhepunkt“, so Winkelmann, „sind die immerhin 18 Kinder, die Doktorandinnen und Doktoranden während ihrer Promotionszeit bekommen haben. Trotzdem haben alle – manche sogar genauso schnell wie ihre Kommilitonen – ihre Promotion abgeschlossen, sicher auch wegen der Unterstützung durch M&B.“

2006 ging die Graduiertenschule erfolgreich aus der ersten Runde der Exzellenzinitiative hervor. Mind and Brain, Geist und Gehirn bearbeitet interdisziplinär zentrale Fragen zum menschlichen Geist. Englisch ist die gemeinsame Arbeitssprache in Unterricht und Forschung. Auch weil rund 50 Prozent Internationale sind - an der Berlin School of Mind and Brain forschen und arbeiten Menschen von allen Kontinenten. Inzwischen gibt es vier eigene Professuren, die Berufung für weitere drei wurde durch eigene Mittel möglich. Die 55 Faculty-Mitglieder stammen von den Berliner Unis sowie aus Magdeburg, Leipzig und Potsdam. Bis heute hebt sie sich von anderen Graduiertenschulen ab, denn bemerkenswert ist, dass sich die Studierenden mit eigenen Forschungsprojekten bewerben. „Für Philosophen ist das vielleicht keine Besonderheit, aber für Neurowissenschaftler, Psycholinguisten oder Biologen, die Daten im Labor oder mit Probanden und Patienten erheben, ist das ungewöhnlich“, erklärt die Geschäftsführerin.

Postdoc-Programm und Masterstudiengang

Den Kern von M&B bildet nach wie vor das dreijährige Ausbildungsprogramm für Doktoranden. Bisher zählt die Graduiertenschule 73 Alumni, von denen bereits fünf eine W2-Professur haben und zwei Nachwuchsgruppenleiter sind, gefördert durch DFG und Max-Planck-Gesellschaft. „Die meisten Absolventen sind in der Forschung geblieben“, berichtet Winkelmann. „42 promovieren hier aktuell, rund zehn Prozent der Bewerber nehmen wir pro Jahrgang auf, davon sind mindestens die Hälfte Frauen.“

Aufgrund ihres Erfolges auch in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative 2012 hat die Graduiertenschule ihr wissenschaftliches Profil um ein Postdoc-Programm sowie den Masterstudiengang „Mind and Brain“ erweitert. Ersteres zählt derzeit 16 Postdocs, die wichtige Hardskills des Wissenschaftsbetriebs lernen, etwa eigenverantwortlich Workshops auszurichten oder Drittmittelanträge zu schreiben. „Der Masterstudiengang bereitet als forschungsorientierter Studiengang pro Kohorte rund 25 Studierende vor allem für eine Karriere in der Wissenschaft vor. Bisher haben 14 abgeschlossen“, resümiert Winkelmann und blickt zugleich in die Zukunft. „Wir wollen unser erfolgreiches Lehrprogramm mit unseren Partnern im neuen Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften weiter ausbauen und verbessern“. Außerdem läuft gerade ein Antrag auf ein DFG-Graduiertenkolleg zum Thema „Extrospektion“. Dieser soll die Grenzen unserer Möglichkeiten der Erklärung von Bewusstsein erforschen.

Autor: Michael Thiele

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