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Freiheitsgrade für den Wald der Zukunft

Forschungsverbundprojekt untersucht Chancen für Wald, Landschaft und Menschen

An der Humboldt-Universität zu Berlin bringen am 23. März 2009
Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen ein
Forschungsverbundprojekt zur nachhaltigen Waldwirtschaft zum Abschluss.
Sie stellen ein gemeinsam mit Interessenvertretern und Praxispartnern
erarbeitetes Leitbild vor. Die untersuchten Folgen von Veränderungen für
die Landschaft und die Menschen in Regionen stellen sie zur Diskussion.

Klimaänderungen, Wasserknappheit, die Nachfrage nach erneuerbaren Rohstoffen
und Energien, technische und auch gesellschaftliche Entwicklungen lassen die
Ansprüche an die Bewirtschaftung von Wäldern ständig wachsen. Zugleich
bestehen die Forderungen nach der Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung weiter –
gerade in empfindlichen Ökosystemen. Aber auch der wirtschaftliche Druck auf
Waldeigentümer steigt. Dass daher ein neues Leitbild für die Entwicklung von
Wäldern notwendig ist, darüber sind sich viele Beteiligte schnell einig. Wie man
die unterschiedlichen Ziele erreichen und den wachsenden Ansprüchen an den
Wald gerecht werden kann, darüber gehen die Meinungen ebenso schnell
auseinander. Gerade unter dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Druck ist das
Risiko groß, sich mit kurzsichtigen oder einseitigen Betriebsentscheidungen die
Zukunft zu verbauen. Ein möglicher Ausweg wird in dem „klimaplastischen
Laubmischwald“ gesehen, der für zukünftige Entwicklungen mehrere
Entwicklungspfade – „Freiheitsgrade“ – offen hält.

Der vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Forschungsverbund
„Nachhaltige Entwicklung von Waldlandschaften im Nordostdeutschen Tiefland –
NEWAL-NET“ untersuchte am Beispiel der Region Schorfheide-Chorin unter
anderem mit Folgeabschätzungen und Modellrechnungen, welche Chancen in
einer Waldentwicklung liegen können, die weiterhin auf die Vereinbarkeit von
Produktion, Schutz und Erholung setzt. Forscherinnen und Forscher aus sechs
Einrichtungen haben über fast vier Jahre mit natur– und sozialwissenschaftlichen
Methoden den „klimaplastischen Laubmischwaldtyp“ untersucht, der zukünftigen
Generationen vielfältige Handlungsmöglichkeiten in einer sich rasch ändernden
Welt offen halten soll. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung
(ZALF) e.V. hat den Verbund koordiniert. Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische
Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelte Konzepte zu „Bildung
und Kommunikation“, unter anderem einen Werkstattprozess, in dem das Leitbild
des Waldes der Zukunft mit vielen Interessenvertretern in der Region erarbeitet
worden ist.

Näheres zum Verbundprojekt „Nachhaltige Entwicklung von Waldlandschaften
im Nordostdeutschen Tiefland“ – NEWAL-NET“ steht im Internet unter
www.newal-net.de bereit.

Alle Informationen über den BMBF-
Förderschwerpunkt „Nachhaltige Waldbewirtschaftung“ sind unter
www.nachhaltige-waldwirtschaft.de abrufbar.

Ansprechpartner:


Dr. Thomas Aenis
Humboldt-Universität zu Berlin
Fachgebiet Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre
Luisenstr. 53
10099 Berlin
Tel: 030-2093-6511
Fax: 030-2093-6512
E-Mail: thomas.aenis@agrar.hu-berlin.de


Dr. Hans-Peter Ende
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.
Eberswalder Str. 84
15374 Müncheberg
Tel. 033432 82-260
E-Mail: hpende@zalf.de
www.zalf.de