Asiatische Elefanten haben größere Gehirne als ihre afrikanischen Verwandten
Afrikanische Elefanten sind die größten Landtiere der Erde und deutlich größer als ihre Verwandten in Asien, von denen sie Millionen Jahre der Evolution trennen. Dennoch haben Asiatische Elefanten ein um 20 Prozent schwereres Gehirn, wie Forschende der Humboldt-Universität zu Berlin und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) nachweisen konnten. Zudem zeigten sie, dass Elefantengehirne nach der Geburt auf das dreifache Gewicht wachsen. Die in der Fachzeitschrift PNAS Nexus publizierten Ergebnisse liefern Erklärungsansätze für Unterschiede im Verhalten zwischen Afrikanischen und Asiatischen Elefanten sowie für die lange Jugend der Dickhäuter, in der sie enorme Erfahrungen sammeln und soziale Fähigkeiten erlernen.
„Die unterschiedlich schweren Gehirne sind vielleicht der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Elefantenarten“, sagt Malav Shah, Doktorand in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Brecht am Institut für Biologie der HU. „Dies könnte ein Ansatz zur Erklärung wichtiger Verhaltensunterschiede zwischen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten sein.“ Beide Arten zeigen beispielweise deutliche Unterschiede in der Interaktion mit Menschen. Asiatische Elefanten wurden über Jahrtausende hinweg teilweise domestiziert und als Arbeits- und Lasttiere in unterschiedlichen Kulturen und Regionen eingesetzt. Beim Afrikanischen Elefanten gibt es nur wenige Einzelfälle, in denen die Domestikation als Nutztier auch nur teilweise gelang.
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Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung