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Gegen das Vergessen

Lesereihe zum Jahrestag der Wiedervereinigung im Medizinhistorischen Museum

Manche schreiben ohne Zorn, andere analytisch, wieder andere schwer verletzt, allen Autoren gemeinsam aber ist: Die DDR hat sie geprägt. Zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung startet der Freie Deutsche Autorenverband Berlin (FDA) in Kooperation mit dem Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité eine Lesereihe gegen das Vergessen, mit Autoren, die die DDR am eigenen Leib gespürt haben.

Auftaktlesung des Freien Deutschen Autorenverbands Berlin
zur Lesereihe „20 Jahre Deutsche Einheit“
am
Montag, 9. November um 18 Uhr
in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums,
Chariteplatz 1, 10117 Berlin

Gast: Dietrich Garstka
Das schweigende Klassenzimmer


Dietrich Garstka liest zum 20. Jahrestag des Mauerfalls aus seinem inzwischen verfilmten Buch „Das schweigende Klassenzimmer“.

DDR im Oktober 1956, Storkow in der Mark Brandenburg, nahe Berlin. Fünf Minuten Schweigen im Unterricht für den Fußballstar Ference Puskás – Opfer des Aufstandes in Ungarn – wurden zum politischen Skandal, der das Leben von 16 Schülern auf immer veränderte. Eine Flut von Untersuchungen, Verhören, Beschimpfungen und Drohungen brach über die jungen Leute herein. Schließlich wurde die Klasse aufgelöst, die Abiturienten der Schule verwiesen. In Westberlin trafen sie sich als Flüchtlinge wieder – und blieben als Klasse zusammen bis zum Abitur.

Dietrich Garstka, einer der Schüler von damals, hat anhand seiner Erinnerung, vielen Interviews und Aktenfunden einen getreuen und aufrüttelnden Bericht der damaligen Ereignisse geschrieben – ohne Zorn, aber bewegend und lehrreich.

In den kommenden Monaten lesen und sprechen weitere Autoren über ihre Erfahrungen in der DDR, darunter Gisela Rein, Claus Irmscher, Marianne Blasinski, Wolfgang Welsch und Reiner Kunze. Der Eintritt ist frei.



WEITERE INFORMATIONEN
Inge Beer
Charité – Universitätsmedizin
Medizinhistorisches Museum
Tel. 030 450 573-069 oder 030 432 70 14
Mail: fda.berlin@alice.de