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Berlin: Zentrum der Sexualforschung

Eine Ausstellung zum 75. Todestag von Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld

Das im Jahr 1919 in Berlin-Tiergarten eröffnete Institut des jüdischen Arztes Magnus Hirschfeld war das weltweit erste sexualwissenschaftliche Institut. Von hier nahmen politische Initiativen zur Reform des Sexualstrafrechts ihren Ausgang: zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und der Homosexualität sowie zur sexuellen Aufklärung von Kindern und Jugendlichen. Aus Anlass des 75. Todestages von Magnus Hirschfeld haben die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft und das Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin gemeinsam eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Sexualwissenschaftlers arrangiert.


Ausstellung
Das erste Institut für Sexualwissenschaft 1919–1933
Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
 Foyer der »Kommode« am Bebelplatz
10117 Berlin



Die Arbeiten Hirschfelds und die seiner Mitarbeiter zu vielfältigen Aspekten der Sexualität des Menschen begründeten den Ruf Berlins als Zentrum der Sexualforschung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Das Institut war jedoch nicht nur eine Forschungsstätte. Es bot auch vielfältige Möglichkeiten der Beratung und Aufklärung in sexuellen Fragen und war für tausende Männer und Frauen aus allen Bevölkerungsschichten eine Zufluchtsstätte.

Anhand von Fotos und Dokumenten gibt die Ausstellung einen Überblick über die Arbeit des Instituts ab 1919. Sie stellt die wichtigsten Mitarbeiter, namhafte Besucher und Gäste vor. Exemplarisch werden das Engagement der Mitarbeiter illustriert, ihre Aktivitäten in der Sexualreformbewegung, in der Gerichtsmedizin, in Beratung, Aufklärung  und Sexualerziehung. Die Ausstellung schließt mit Dokumenten zur Plünderung des Instituts am 6. Mai 1933, zur Verwüstung der einzigartigen Sammlungen und der Verbrennung von Büchern und Dokumenten auf dem Berliner Opernplatz am 10. Mai 1933 sowie zur Situation Hirschfelds im französischen Exil, der am 14. Mai 1935 in Nizza verstarb.

Die Ausstellung ist bis zum 10. Juni 2010 montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr sowie samstags von 9 bis 15 Uhr zu sehen.


WEITERE INFORMATIONEN
Günter Grau
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft
Organisation der Ausstellung
E-Mail:xgrau@aol.com