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Mit Hilfe von Pflanzen Gewächshäuser beheizen

Feierliche Inbetriebnahme einer Pilotanlage in Berlin-Dahlem am 30. April

Am Campus Berlin-Dahlem der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät wurde in den vergangenen Monaten eine Versuchsanlage gebaut, mit der die Nutzung von Gewächshäusern zur Solarenergiegewinnung und -speicherung untersucht werden soll. Gesamtziel des Verbundvorhabens ist es, den Verbrauch fossiler Energie und damit die (fossilen) Kohlenstoffdioxid-Emissionen für die Pflanzenproduktion in Gewächshäusern möglichst auf Null zu reduzieren. Nach sechsmonatiger Bauzeit wurden die beiden jeweils 300 Quadratmeter großen und 6 Meter hohen geschlossenen Gewächshäuser mit Wärmepumpenanlage und Wärmespeicher fertig gestellt.

Feierliche Inbetriebnahme der Solarkollektor-Gewächshäuser am
Campus Dahlem der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät
Freitag, den 30. April, 13 Uhr
Albrecht-Thaer-Weg 3
14195 Berlin

Das Projekt ist Teil des bundesdeutschen ZINEG-Verbundprojektes (Zukunftsinitiative Niedrigenergiegewächshaus), das an den Universitäten Berlin, München und Hannover und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, darunter den Leibniz-Instituten IGZ und ATB, durchgeführt wird.
Im Berliner Projektteil, der vom Fachgebiet Biosystemtechnik (Prof. Dr. Uwe Schmidt) und Gartenbauökonomie (Prof. Dr. Wolfgang Bokelmann) bearbeitet wird, geht es um den geschlossenen Betrieb von Gewächshäusern zum Zweck der Solarenergiespeicherung und Wärmeenergieerzeugung. Innovativer Ansatz des Berliner Konzeptes ist die Integration der Pflanze in das technische System eines thermischen Sonnenkollektors. Bei der pflanzlichen Transpiration werden große Mengen latente Energie in Form von Wasserdampf freigesetzt. Dadurch sinkt die Temperatur der Pflanzen, und die Luft wird durch die Blattflächen gekühlt. Schließt man das Gewächshaus und ordnet unter dem Dach Sollkondensationsflächen an, so kann die latente Energie mit Hilfe einer Wärmepumpe dem Gewächshaus entzogen, gespeichert und zur Beheizung von Zusatzflächen genutzt werden.

Sollte das Experiment in den nächsten fünf Jahren zum Erfolg führen, wären die Grundlagen für geschlossene Pflanzenproduktionssysteme gelegt, mit denen hohe Erträge und Qualitäten erzeugt werden und welche gleichzeitig als Energielieferanten und Kohlenstoffdioxid-Senken dienen können.  

In den nächsten fünf Jahren werden rund fünf Millionen aus den Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Rentenbank an die drei Partner fließen.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Uwe Schmidt
Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät
FG Biosystemtechnik
Tel.: 314 71314
E-Mail: u.schmidt@agrar.hu-berlin.de
Albrecht-Thaer-Weg 3
14195 Berlin 
www.plantputer.com