Palästinensisches Exil – Leben zwischen zwei Welten
Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der größten
Flüchtlingsbewegungen und kriegsbedingten Vertreibungen der Neuzeit.
Dies trifft besonders auf die Region des Nahen Ostens zu. Nach dem
Krieg von 1948, in dessen Folge der Staat Israel gegründet wurde und
die Vertreibung und Flucht der arabischen Bewohner des neu gegründeten
Staates Israel begann, sprechen Historiker und Betroffene von der Al
Naqba – der Katastrophe für die Palästinenser. Nach UNO-Angaben ist die
Zahl der palästinensischen Flüchtlinge weltweit auf 3,5 Millionen
angestiegen.
Wie kommen die Exilpalästinenser mit ihrem Schicksal zurecht? Wie
unterhalten sie die Verbindung zu ihrer Heimat und ihren Familien?
Schließen sie sich im Ausland in „communities“ zusammen, gründen
sie eigene Kirchengemeinden, um ihre Sprache, Kultur und Traditionen zu
bewahren und die kulturelle Szene zu prägen oder assimilieren sie sich
vollkommen?
Um diese und andere Fragen zu diskutieren lädt der Jerusalemsverein zu
seinem 157. Jahresfest am Sonntag, 22. Februar 2009, zu einem
Gottesdienst mit anschließenden Vorträgen und Basar ein:
10 Uhr: Festgottesdienst im Berliner Dom
Gastprediger: Bischof Dr. Johannes Friedrich, München, Vorstandsmitglied
Mitwirkung Gottesdienst: Ibrahim Azar, Pfarrer der evangelischen Gemeinde an der Erlöserkirche in Jerusalem, Synodenpräsident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land
14.30 bis 17.30 Uhr: Festnachmittag im Audimax der Humboldt-Universität
(Hofeingang Dorotheenstraße 19, 10099 Berlin)
Mit Basar, Imbiss und aktuellen Berichten aus Nahost von
Ibrahim Azar, Pfarrer aus Jerusalem
(Gemeindeleben zwischen Heimat und Heimatlosigkeit)
Viola Raheb, Pädagogin und Theologin, und Marwan Abado, Musiker
(Zwischen allen Stühlen – Palästinensische Diaspora)
Dr. Georg Dürr, Schulleiter von Talitha Kumi, einer mit ca. 830 Kindern und Jugendlichen größten evangelischen Schule in den palästinensischen Gebieten
(Nahe und ferne Lebenswege von Talitha-Absolventen)
Grußwort Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies, Präsident der Humboldt-Universität
Moderation Andreas Goetze, Vertrauenspfarrer aus Hessen-Nassau
Der Jerusalemsverein e.V. – Ursprung, Aktivitäten und Ziele
Der Jerusalemsverein wurde 1852 in Berlin als Förderverein für die evangelischen Institutionen im Heiligen Land gegründet. Seine Aufgabe sah er darin, evangelische Gemeinden, Schulen und diakonische Einrichtungen zu gründen, zu unterstützen und zu unterhalten.
Dazu gehörten auch die 1851 von Kaiserswerther Diakonissen gegründete Schule Talitha Kumi und das Marienhospital in Jerusalem. Aus der Arbeit des Jerusalemsvereins ging 1959 die eigenständige arabische Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien (ELCJ), heute Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen land (ELCJHL) mit Sitz in Jerusalem hervor.
Der Jerusalemsverein (seit 1975 im Berliner Missionswerk) versteht sich als Lobby für arabische Christen in ihren Gemeinden in Jerusalem, Bethlehem, Bei Jala, Beit Sahour, Ramallah und Amman.
Eines seiner Hauptanliegen ist die Unterstützung um die Bemühungen um mehr Verständnis zwischen Palästinensern und Israelis als Schritt zu einem gerechten und dauerhaften Frieden. Dazu gehören Begegnungsreisen nach Palästina/Israel sowie die Förderung der Ökumene. Außerdem unterstützt der Verein evangelische Schulen im Heiligen Land und vermittelt seit 30 Jahren Schulpatenschaften für christliche und muslimische Schüler.
Informationen unter www.jerusalemsverein.de und www.talithakumi.org
Susanne Voellmann
Jerusalemsverein im Berliner Missionswerk
Georgenkirchstraße 70
10249 Berlin
Tel.: +49 (0)30/243 44 – 192 (-195)
Fax: +49 (0)30/243 44 – 124
E-Mail: s.voellmann@bmw.ekbo.de