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Live aus dem EU-Parlament

Mit dem Projekt "Europhonica" sammeln zwei HU-Studierende internationale Radio-Erfahrung
Abgeordnete im Parlament der Europäischen Union

Abgeordnete im Parlament der Europäischen Union
Foto: Luis Jachmann

Wer im Studium nach mehr Praxis sucht, kann diese in studentischen Initiativen und Projekten finden und umsetzen. Zwei Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) haben das erfolgreich gemacht. Luis Jachmann und Mauritz Holthaus studieren Sozialwissenschaften und Philosophie und haben zusammen mit dem Journalisten Adrian Garcia-Landa beim Projekt „Europhonica“ internationale Medienerfahrung gesammelt.

In dem von der Europäischen Union (EU) initiierten Programm reisen junge Studierende zum EU-Parlament nach Straßburg und sind hautnah dabei, wenn europäische Politik gemacht wird. In einem einstündigen Polittalk, der im Internet und im Radio übertragen wird, begleiten sie Debatten und Plenarsitzungen medial und bringen eigene Themen in die Sendung ein. In Interviews und Diskussionen sprechen sie „on air“ mit EU-Politikern und vermitteln so eine unabhängige Sicht auf die Vorgänge in Straßburg: Politik, die uns alle betrifft, studentisch vermittelt.

Fleißarbeit und Improvisation

Für die beiden HU-Studenten eine tolle Gelegenheit, Praxiserfahrung zu sammeln und selbst kreativ zu werden. Garcia-Landa hatte das Projekt vor zwei Jahren nach Deutschland geholt, zusammen mit Jachmann ist er auch in der deutsch-französischen Sendung Muckefunk aktiv. Bei couchFM, dem gemeinsamen Campusradio der Berliner Universitäten, haben sie schnell einen weiteren Mitstreiter gefunden: Holthaus war sofort begeistert, als die beiden ihr Vorhaben vorgestellt haben.

Mauritz Holthaus (l.) im Interview mit dem Parlamentsabgeordneten Péter Niedermüller Foto: Luis Jachmann

Mauritz Holthaus (l.) im Interview mit dem
Parlamentsabgeordneten Péter Niedermüller
Foto: Luis Jachmann

Ermöglicht wurde den Studierenden die Teilnahme durch finanzielle Förderung der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft (HUG), die kreative studentische Ideen und somit den Bildungsauftrag der HU unterstützt. Seit fast zwei Jahren tauschen sie nun regelmäßig ihr gewohntes Berliner Studio gegen das weitläufige und imposante Medienzentrum im EU-Parlament. Im Januar 2017 haben sie die Wahl des neuen EU-Parlamentspräsidenten Antonio Tajani live miterlebt.

Es waren drei stressige und intensive, aber auch sehr spannende und lehrreiche Tage im EU-Parlament. In Straßburg angekommen, stand zunächst ein Treffen mit anderen studentischen Radio-Teams aus Frankreich und Italien an. Danach begann die Fleißarbeit: Plenarsitzungen wurden besucht, Interviews angefragt und Beiträge produziert. Bei der Arbeit vor Ort sind Frustrationstoleranz und Spontanität gefragt, Ideen müssen verworfen und neue gefunden werden. Fällt kurzfristig ein Interviewpartner aus, wird improvisiert. Am Ende ist es dann vollbracht: Die Sendung ist live und die aufwändige Vorbereitung trägt Früchte.

Nächste Ausgabe im März

Europhonica ist ein Projekt, das allen Studierenden offen steht. Ziel ist es, aus ungewohnter Perspektive europäische Politik zu betrachten und diese medial an eine studentische Öffentlichkeit zu vermitteln. Die nächste Ausgabe ist schon fest geplant: Am 15. März 2017 ist sie auf europhonica.eu oder bei couchFM zu hören.

Wer selber einen journalistischen Ausflug nach Straßburg miterleben möchte, findet einen möglichen Einstieg beim Campusradio couchFM. Dort können interessierte Studierende die Grundlagen des Radiomachens lernen und sich ausprobieren. Die Arbeit der drei Berliner Radiomacher in Straßburg hat ihnen auf jeden Fall gezeigt: Die Tage im Parlament können lang werden, aber sie wurden mit vielen neuen praktischen Erfahrungen belohnt.

Autor: Adrian Ladenberger

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