„Weiße Türken“: Rassismus, Klasse und Nation in der Türkei heute
Tanıl Bora am 3. Mai 2011 zu Gast am Institut für Europäische Ethnologie
Seit den 1990er Jahren hält in der Türkei die besondere diskursive Formation von den „weißen Türken“ Einzug in die öffentliche Diskussion. Zunächst als zynischer Humor in Karikaturen auftretend, lädt sie zu einem „Kulturkampf mit menschlichem Antlitz“ ein und wird zur Allegorie einer Debatte über die urbane säkulare Mittelklasse. Seit nunmehr zwanzig Jahren erlaubt es diese Debatte – vermittelt über Themen wie Lifestyle und Konsum – die Verschränkung von Kultur, Rassismus, Nationalismus und Klassenzusammensetzung neu zu verhandeln.
Tanıl Bora (Universität Ankara)
Der Diskurs über „Weiße Türken“: Rassismus, Klasse und Nation in der Türkei heute
am 3. Mai 2011 um 18 Uhr
Institut für Europäische Ethnologie
Mohrenstraße 40/41, Raum 311
Der Diskurs über „Weiße Türken“: Rassismus, Klasse und Nation in der Türkei heute
am 3. Mai 2011 um 18 Uhr
Institut für Europäische Ethnologie
Mohrenstraße 40/41, Raum 311
In seiner Auseinandersetzung mit der Debatte um „Weiße Türken“ zeigt Tanıl Bora konstitutive Elemente und Momente des türkischen Nationalismus und Rassismus auf. Sein Vortrag gibt eine Übersicht über die Kapriolen dieses Diskurses, seine Bezüge zu Europa und somit einen Überblick über die politische und kulturelle Entwicklung der Türkei der letzten zwanzig Jahre.
Die Veranstaltung (auf Deutsch) findet im Rahmen des Institutskolloquiums "Spektren der Europäischen Ethnologie" am Institut für Europäische Ethnologie statt. Der Vortrag kann vorab auf Anfrage auf Englisch verschickt werden.
Tanıl Bora lehrt an der Universität Ankara über die politischen Ideologien in der Türkei. Er arbeitet außerdem als Lektor für Sachbücher beim İletişim-Verlag und ist Übersetzer der Schriften von Ernst Bloch und Jürgen Habermas. Bora ist Mitherausgeber der sozialistischen Kulturzeitschrift Birikim und Chefredakteur der Zeitschrift für Sozialwissenschaften Toplum ve Bilim. Schwerpunkte seiner Arbeit umfassen politische Ideologien in der Türkei, insbesondere rechte Ideologien und kritische Analysen über den Nationalismus. Aber auch der Fußball hat es ihm schon immer angetan. Mit seinen Fußballkolumnen in der Tageszeitung Radikal hat er sich als Kenner und Experte einen Namen gemacht.
WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Manuela BojadzijevInstitut für Europäische Ethnologie
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Tel:: 030 2093-3727
E-Mail: manuela.bojadzijev@hu-berlin.de
Web: www.euroethno.hu-berlin.de