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Zwei für mehr Nachhaltigkeit: Das Team Klimaschutzmanagement

Interview mit Wiebke Hampel und Martin Herrmann über den Weg der HU zur klimaneutralen Uni 2030

Wiebke Hampel, Foto: privatWie genau heisst der neue Job und wie lässt er sich beschreiben?

Wiebke Hampel: Die exakte Bezeichnung für unsere neu geschaffenen Stellen ist Klimaschutzmanager:in. Wir werden in den kommenden zwei Jahren ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Humboldt-Uni erarbeiten. Dazu gehört zum Beispiel, die Fördermittel zu managen. Oder ein Akteursnetzwerk aufzubauen und zu betreuen. Und natürlich wollen wir erste Klimaschutzmaßnahmen an den Start bringen. Also breit gefächerte Aufgaben! Unsere Stellen werden übrigens gefördert durch das Projekt kommunaler Klimaschutz im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ des Bundesumweltministeriums.

Wie nachhaltig ist die Humboldt-Universität heute - und wo hat sie ihre größten Baustellen?

Wiebke Hampel: Genau diese Frage können wir erst fundiert beantworten, wenn wir das Klimaschutzkonzept erstellt haben. Da müssen wir noch um etwas Geduld bitten. Aber was wir jetzt schon zusagen können: Wir werden das Klimaschutzkonzept gemeinsam mit den HU-Akteur:innen erstellen und wir werden regelmäßig über die Fortschritte informieren. Und ich möchte die Frage auch gerne an die HUler:innen weitergeben: Was denken Sie, wie nachhaltig ist die Humboldt-Uni aktuell, wo sehen Sie dringenden Handlungsbedarf?

Martin Herrmann, Foto: privatMartin Herrmann: Bezogen auf den Klimaschutz ist es momentan noch schwierig, die „größten Baustellen“ zu benennen. Wir werden für das Klimaschutzkonzept eine Ist-Analyse erstellen und da werden sich garantiert einige Schwerpunktbereiche hervortun. Ich denke, ein Thema werden die Dienstreisen sein, bei denen genau abgewogen werden muss zwischen Reisegeschwindigkeit, Kosten und CO2-Emissionen. Aber wichtig ist mir dieser Punkt: Wir fangen natürlich nicht bei null an. Es gibt bereits vielfältigste Aktivitäten. Die wollen wir bündeln, verstetigen und Klimaschutzmaßnahmen verbindlich festschreiben. Das wird Teil des erwähnten Klimaschutzkonzepts sein.

Wie wird die Arbeit ganz konkret aussehen? Die HU lässt sich schließlich, was Größe und Mitgliederzahl angeht, mit einer durchaus unübersichtlichen Kleinstadt vergleichen ...

Wiebke Hampel: Auch das können wir erst in der Zukunft eindeutig beantworten. Aber gerade aufgrund der Größe der HU werden die Vernetzung und die Koordination mit den verschiedenen Akteur:innen mit Sicherheit einen großen Teil unserer Arbeit ausmachen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie persönlich? Und was sonst sollten die HU-Mitglieder über Sie wissen?

Martin Herrmann: Nachhaltigkeit steht für mich für ein wohlüberlegtes Denken und Handeln zum Schutz von Natur, Kultur und zukünftigen Generationen. Mein persönliches „Steckenpferd“ sehe ich dabei im Bereich der Mobilität. Denn ich bin leidenschaftlicher Radfahrer und sehe, dass im Straßenverkehr akuter Handlungsbedarf besteht. Mein „Erzfeind“ dabei ist der große SUV mit zu vielen PS, der von einer gutverdienenden Einzelperson gefahren wird und für den überall kostenfreie Abstellflächen im öffentlichen Raum bereitstehen.

Wiebke Hampel: Für mich ist Nachhaltigkeit ein ethisches Konzept, nach dem ich mein alltägliches Handeln nach bestem Wissen ausrichte zum Schutz unserer Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Den Begriff Nachhaltigkeit hörte ich zum ersten Mal vor 14 Jahren in der Vorlesung „Umweltethik“. Seitdem beschäftige ich mich mit Nachhaltigkeit auf ganz unterschiedliche Weise, sei es im Studiengang „Integrated Natural Ressource Management“, als Koordinatorin am IRI THESys, beides hier an der HU oder auch als Mitgründerin eines Vereins gegen Lebensmittelverschwendung.

Welches langfristige Ziel haben Sie sich gestellt? Und was soll schon in 100 Tagen erreicht sein?

Martin Herrmann: Ganz klar: Das große Ziel heißt, die Humboldt-Universität ist bis 2030 klimaneutral. Aber schon vorher sollen Endenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen deutlich sinken. Einen Plan für die ersten 100 Tage haben wir noch nicht. Das gehört zu den Dingen, die wir erst einmal innerhalb des Teams besprechen müssen.

Gutes Stichwort: Wer gehört noch zum „Team Klimaschutzmanagement“?

Wiebke Hampel: Neben uns beiden, also Martin Herrmann und Wiebke Hampel, gehören Pacari Ponton  als studentische Unterstützung zum Team und Christin Thiel als Schnittstelle zum Präsidium und als strategische Begleiterin. Wir freuen uns darüber hinaus auf die enge Zusammenarbeit mit dem Energiemanager der HU, Michael Hannemann, sowie der Kommission Nachhaltige Universität und all den dort zusammengeführten engagierten Mitgliedern der HU!

Interview: Frank Aischmann, April 2021